August-WASDE-Bericht: Globales Maisangebot deutlich gesenkt und das von Soja weiter angehoben

Weizenangebot hinauf- und Endlager dennoch herabgesetzt - Getreidelager schmelzen weiter
Die weltweiten Gesamt-Getreidelager schwinden das fünfte Jahr in Folge. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA senkt vor allem Angebot und Lagerstände von Futtergetreide.
Hitze und Dürre im südöstlichen und östlichen Europa lassen das US-Landwirtschaftsministerium USDA im August-Bericht zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE) die Prognosen für die weltweiten Mais und Futtergetreideproduktion deutlich absenken. Die Weizenernten und Anfangsbestände hebt der Report gegenüber Juli an, noch stärker aber auch den Verbrauch, sodass die Endlagerprognose für 2024/25 neuerlich sinkt und sich der Bestandsaufbau verstärkt. Die weltweiten Weizenendlager setzt des USDA auf den niedrigsten Stand seit 2015/16. Die gesamten Getreidereserven der Welt sinken das fünfte Jahr in Folge, lediglich die Maisbestände können sich nur mehr eine Spur erholen. Die Endlager und deren Aufbau von Ölsaaten und insbesondere Sojabohnen setzt das USDA nochmals spürbar hinauf.

WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - August 2024

2022/23 2023/24
vorl.
2024/25
Prognose
24/25
zu Vormonat
24/25
zu 23/24
Weizen
Ernte 789,01 789,67 798,28 +2,09 +8,61
Angebot 1062,03 1061,11 1060,64 +3,46 -0,47
Verbrauch 790,59 798,75 804,02 +4,08 +5,27
Endbestand 271,44 262,36 256,62 -0,62 -5,74
Bestand
zu Vorjahr
-1,58 -9,08 -5,74 +1,99 -3,34
Ratio stock/use 34,33% 32,85% 31,92% -0,24% -0,93%
Mais
Ernte 1159,74 1223,81 1219,82 -4,97 -3,99
Angebot 1473,48 1526,63 1528,34 -5,58 +1,71
Verbrauch 1170,66 1218,11 1218,17 -4,11 +0,06
Endbestand 302,82 308,52 310,17 -1,47 +1,65
Bestand
zu Vorjahr
-10,92 +5,70 +1,65 -0,86 -4,05
Ratio stock/use 25,87% 25,33% 25,46% -0,04% +0,13%
Getreide gesamt
Ernte 2756,78 2808,57 2830,28 -6,46 +21,71
Angebot 3555,04 3593,81 3607,00 -5,86 +13,19
Verbrauch 2769,80 2817,10 2837,05 -2,08 +19,95
Endbestand 785,24 776,72 769,95 -3,78 -6,77
Bestand
zu Vorjahr
-13,02 -8,52 -6,77 +4,38 -1,75
Ratio stock/use 28,35% 27,57% 27,14% -0,11% -0,43%
Sojabohnen
Ernte 378,50 395,12 428,73 +6,88 +33,61
Angebot 471,07 495,78 541,09 +7,99 +45,31
Verbrauch 366,47 383,05 402,84 +1,30 +19,79
Endbestand 100,66 112,36 134,30 +6,54 +21,94
Bestand
zu Vorjahr
+8,09 +11,70 +21,94 +5,43 +10,24
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 12. August 2024, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Monatsvergleiche zum Report vom 12. Juli 2024. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Die Daten von Sojabohnen basieren auf den lokalen Wirtschaftsjahren mit Ausnahme von Argentinien und Brasilien, deren Wirtschaftsjahre auf den Zeitraum Oktober bis September abgestellt werden. Daher können die Daten des globalen Angebots und Verbrauchs sowie von Export und Import nicht korrelieren. Nächster WASDE-Bericht: 12. September 2024.

EU: schlechteste Weizenernte seit 2020/21 - auch Russland und Ukraine hinter Vorjahr

In der der zum Juli um 2,09 Mio.t erhöhten globalen Ernteschätzung für Weizen 2024/25 überwiegen Hinaufsetzungen für die Ukraine um 2,10 Mio. t, um 1,00 Mio. t für Australien und um 1,50 Mio. t für Kasachstan Herabsetzungen für die EU um 2,00 Mio. t und für die USA um 0,73 Mio. t. Dabei übertrifft die Weizenanbaufläche in der Ukraine die bisherigen Erwartungen. Die schlechteste Weizenernte seit 2020/21 von 128,00 Mio. t in der EU führt das Ressort darauf zurück, dass monatelange schwere Niederschläge vor allem beim größten Produzenten Frankreich Ertrag und Qualität beeinträchtigt hätten. Die Weizenernte der EU bliebt um 6,87 Mio. t hinter dem Vorjahresergebnis zurück, die Russlands mit 83,00 Mio. t um 8,50 Mio. t und die der Ukraine um 1,40 Mio. t. Den weltweiten Weizenverbrauch sieht der Report nunmehr um 4,08 Mio. t höher als vor einem Monat, weil vor allem in der EU, in Kasachstan und der Ukraine mehr verfüttert und konsumiert werde.

Weniger Weizenexport aus EU, Russland und Ukraine - Lagerabbau in der Union

Der neuen Angebotslage entsprechend senkt das USDA die Weizenausfuhr der EU um 0,50 Mio. t auf 34,00 Mio. t oder 3,50 Mio. t weniger als 2023/24. Die Endlagerprognose für die Union sinkt zum Vorvormonat um 0,79 Mio. t auf enge 10,15 Mio. t. Das entspricht 8,88% des Endlageranteil am Verbrauch und bedeutet einen Lagerabbau um 5,25 Mio. t. Russlands Weizenexportpotenzial sinkt zum Vorjahr um 7,50 Mio. t auf 48,00 Mio. t und das der Ukraine um 4,40 Mio. t auf 14,00 Mio. t, was um 1,00 Mio. t mehr ist als in der Juli-Prognose.

Maisernten weltweit so wie auch in der Ukraine und der EU unter Vorjahresniveau

Die weltweite Futtergetreideproduktion nimmt das Washingtoner Ressort im Monatsabstand um 8,09 Mio. t und die von Mais um 4,97 Mio. t zurück. Die Maisernte der Welt bleibt damit um 3,99 Mio. t unter Vorjahresniveau. So sinkt alleine die Prognose für die Maisernte der EU im Monatsabstand um 3,50 Mio. t auf 60,50 Mio. t, womit sie auch die 61,45 Mio. t aus dem Jahr 2023 um 0,95 Mio. t verfehlt. Die Maiseinfuhren der Union belässt der WASDE bei 18,00 Mio. t und um 1,50 Mio. t weniger als in der Vorsaison, die Versorgungslücke zu den 75,60 Mio. t Bedarf soll aber durch eine Revision des Verbrauchs gegenüber Juli um 2,50 Mio. t nach unten geschlossen werden. Die wichtigste Herkunft der Maisimporte der EU ist die Ukraine. Ihre Ernte wird mit 27,20 zum Juli um 0,50 Mio. t und zum Vorjahr um 5,30 Mio. t kleiner geschätzt. Der Maisexport der Ukraine sinkt somit auf 24,00 Mio. t - um 0,50 Mio. t weniger als laut Juli-Report und 5,50 Mio. t weniger als 2023/24.

Endlagerprognosen für Sojabohnen und Ölsaaten machen deutliche Sprünge nach oben

Deutliche Sprünge nach oben machen Im Monatsabstand die Endlagerprognosen des USDA für Sojabohnen um 6,54 Mio. t und Ölsaaten allgemein um 6,35 Mio. t. Damit kommet es zu noch viel höheren Bestandaufbauten als bisher schon angenommen von 21,94 Mio. t bei der Soja und von 21,41 Mio. t bei allen Ölsaaten. Dahinter stecken Aufwärtsrevisionen der Sojaernten der USA, der Ukraine und Russlands. Der Lageraufbau konzentriert sich auf die USA, Argentinien und China, wohingegen Brasilien Bestände abbaut. Chinas Lageraufbau um 2,80 Mio. t auf 45,68 Mio. t Sojabohnen - dies entspricht 45,38% der weltweiten Sojareserven - ist weder der unveränderten der Importprognose von 109,00 Mio. t noch der seiner Eigenproduktion von 20,70 Mio. t geschuldet, sondern ausschließlich der Tatsache, dass aus der Vorsaison mit 42,88 Mio. t Soja um 3,50 mehr Überlager liegengeblieben sind.

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