Coceral setzt EU-Getreideernte leicht hinauf - aber weniger Weizen als 2023

Österreich: Mit Ausnahme von mehr Sommergerste schwächere Ernten als im Vorjahr
Der Verband des EU-Getreidehandels, Coceral, hebt in seiner Juni-Schätzung die Getreideproduktion (Brot- und Futtergetreide sowie Mais) der EU-27 und des Vereinigten Königreichs (UK) gegenüber März um 0,5 Mio. t auf 296,0 Mio. t (EU-27: 275,1 Mio. t) an. Das sind um 3,2 Mio. mehr als die 292,8 Mio. t im Vorjahr (EU-27: 270,8 Mio. t). Coceral sieht in Österreich einen gegenläufigen Trend. Demnach soll die gesamte Getreideernte 2024 mit 4,99 Mio. t um 220.000 t unter dem Ergebnis von 2023 bei 5,21 Mio. t zu liegen kommen.
Rekord-Regenfälle im vorigen Herbst in Nordwesteuropa (Frankreich, Deutschland, UK, Baltikum und Polen) hätten den Anbau der Winterungen Weizen und Gerste beeinträchtigt, wohingegen Spanien einer im Jahresvergleich viel besseren Ernte entgegenblicke. So sollen die EU-27 und das UK heuer 134,5 Mio. t Weichweizen im Vergleich zu 134,1 Mio. t aus der März-Prognose und zu 139,9 Mio. t im Jahr 2023 einfahren können. Die Produktion von Gerste wird nun mit 59,9 Mio. t (März: 61,2 Mio. t, 2023: 54,4 Mio. t) angesetzt, die von Mais mit 64,8 Mio. t (März: 64,3 Mio. t, 2023: 63,8 Mio. t) und die von Raps mit 19,4 Mio. t (März: 20,2 Mio. t, 2023: 21,4 Mio. t).

EU: Weniger Weichweizen und Durum - mehr Gerste und insbesondere Sommergerste

Die Verbandsprognose sieht in der EU-27 für die Ernte 2024 einen Rückgang der Weichweizenernte von 126,0 auf 122,6 Mio. t sowie leichtes Minus der Durumerzeugung auf 7,3 Mio.t Mehr werden soll es an Gerste insgesamt mit 52,2 Mio. t nach 47,5 Mio. t - und da insbesondere auch an Sommergerste mit 22,8 Mio. t nach 16,6 Mio. t - sowie an Roggen (7,9 Mio. t nach 7,5 Mio. t.

Österreich: Mit Ausnahme von mehr Sommergerste schwächere Ernten als im Vorjahr

Für Österreich weist Coceral auf einer etwas kleineren Ackerfläche 1,46 Mio. t Weichweizen nach 1,59 Mio. t aus sowie trotz einer leichten Anbausteigerung nur 130.000 t Durum nach 136.000 t. Die gesamte Gerstenerzeugung hierzulande soll vor allem auf das Konto schlechterer Wintergerstenerträge gehend von 763.000 auf 750.000 t zurückfallen. Dafür haben die heimischen Landwirte diesmal mehr Fläche mit Sommergerste bestellt und sollen das Ergebnis trotz ebenfalls schwächerer Flächenerträge von 110.000 auf 113.000 t steigern können. Weniger wurde an Mais ausgesät, wodurch die Ernte trotz höherer Hektarerträge von 2,13 auf 2,11 Mio. t sinken soll. Schließlich werde auf einer eingeschränkten Anbaufläche 144.000 t Roggen nach 171.000 t im Vorjahr erwartet.
 
In der näheren Umgebung Österreichs wird für Ungarn ein Rückgang der Weichweizenernte von 5,93 Mio. t auf 5,20 Mio. t und der von Mais von 6,28 Mio. t auf 5,97 Mio. t sowie für die Slowakei beim Weichweizen von 20,5 Mio. t auf 1,87 Mio. t und jener von Mais von 1,15 Mio. t auf 1,09 Mio. t vorausgesagt.

Weniger Raps und Sonnenblumen in EU-27 und Österreich

Die Landwirte in der EU-27 und in Österreich schränken für die Ernte 2024 die Anbauflächen von Raps ein, wobei die Union eine Rapsernte von 18,5 Mio. t nach 20,2 Mio. t im Vorjahr zu erwarten habe und Österreich von 77.000 t nach 85.000 t. Entgegen dem EU-Trend bestellen die heimischen Landwirte auch weniger Ackerland mit Sonnenblumen und sollen davon 62.000 t nach 65.000 t einbringen können, während es EU-weit 10,5 Mio. t nach 10,4 Mio. t werden sollen. Auf einer glich großen Ackerfläche wie 2023 darf Österreich heuer bei etwas schwächeren Flächenerträgen 261.000 t Sojabohnen nach 270.000 t erwarten. Auf größerer Fläche bei allerdings auch schwächerem Ertragspotenzial schätzt der Verband die Sojaernte der EU-27 auf 3,2 Mio. t nach 3,0 Mio. t.

Ukraine: Kleinere Ernte von Weizen und insbesondere Mais - etwas mehr Ölsaaten

Außerhalb der EU prognostiziert Coceral in der Ukraine mit 20,47 Mio. t nach 21,79 Mio. t sowie mit 28,50 Mio. t nach 30,11 Mio. t kleinere Ernten von Weichweizen und Mais. Dementgegen soll das Land etwas mehr Ölsaaten - 23,25 Mio. t nach 23,18 Mio. t erzeugen können, wobei Die Menge von Raps von 4,35 Mio. t auf 4,18 Mio. t zurückfällt, die von Sonnenblumen auf einer vergrößerten Anbaufläche und bei schwächeren Hektarerträgen von 14,00 auf 14,16 zulegt und jene von Sojabohnen auf ebenfalls mehr Fläche und mit schwächeren Erträgen von 4,83 Mio. t auf 4,91 Mio. t.
 
Serbiens Maiserzeugung soll von 6,63 Mio. t leicht auf 6,37 Mio. t ab- und jene von Sojabohnen von 450.000 t auf 494.000 t etwas zunehmen.

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