Dezember-WASDE-Bericht: Maisendlager deutlich gesenkt - US-Maisbilanz ins Negative gedreht
Weizen- und Maisernten der EU neuerlich gesenkt - Neuerlich Bestandsaufbau bei Soja
Das USDA nimmt gegenüber November die größten Änderungen an den globalen Versorgungsbilanzen beim Mais vor. Es senkt die Endlagerprognose für 2024/25 um 7,70 Mio. t und erwartet einen Lagerabbau um 19,78 Mio. t. Vor allem die US-Maisbilanz dreht binnen Monatsfrist von 4,51 Mio. t Bestandaufbau auf 0,57 Mio. t Abbau.
Die Aussicht auf die weltweite Weizenbilanz spricht nun gegenüber dem Vorbericht von einem kleineren Angebot und Verbrauch sowie Welthandelsvolumen und eine Spur - um 0,31 Mio. t - höheren Weizenendlagern. Dennoch kommt es zu einem Bestandsabbau von immer noch 9,53 Mio. t Weizen auf den niedrigsten Stand seit 2015/16. Auch die Futtergetreideendlager werden um 6,56 Mio. t niedriger geschätzt als vor einem Monat, die Bestände nehmen um 23,83 Mio.t ab. Damit weist die Gesamtbilanz aller Getreidearten 2024/25 um 6,24 Mio. t kleinere Endbestände und einen Bestandabbau um 30,00 Mio. t - um 10,19 Mio. t mehr - als in der November-Prognose aus.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Dezember 2024
2022/23 | 2023/24 vorl. |
2024/25 Prognose |
24/25 zu Vormonat |
24/25 zu 23/24 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 789,89 | 791,24 | 792,95 | -1,78 | +1,71 |
Angebot | 1063,65 | 1065,26 | 1060,35 | -0,63 | -4,91 |
Verbrauch | 789,63 | 797,86 | 802,47 | -0,94 | +4,61 |
Endbestand | 274,03 | 267,41 | 257,88 | +0,31 | -9,53 |
Bestand zu Vorjahr |
+0,27 | -6,62 | -9,53 | +0,85 | +2,91 |
Ratio stock/use | 34,70% | 33,52% | 32,14% | +0,08% | -1,38% |
Mais | |||||
Ernte | 1163,38 | 1229,63 | 1217,89 | -1,51 | -11,74 |
Angebot | 1477,42 | 1534,29 | 1534,11 | +0,49 | -0,18 |
Verbrauch | 1172,76 | 1218,07 | 1237,66 | +8,18 | +19,59 |
Endbestand | 304,66 | 316,22 | 296,44 | -7,70 | -19,78 |
Bestand zu Vorjahr |
-9,38 | +11,56 | -19,78 | +9,70 | +8,22 |
Ratio stock/use | 25,98% | 25,96% | 23,95% | -0,79% | -2,01% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2762,12 | 2819,75 | 2825,76 | -2,49 | +6,01 |
Angebot | 3562,00 | 3610,91 | 3619,39 | +1,27 | +8,48 |
Verbrauch | 2770,83 | 2817,28 | 2855,76 | +7,71 | +38,48 |
Endbestand | 791,17 | 793,64 | 763,64 | -6,24 | -30,00 |
Bestand zu Vorjahr |
-8,71 | +2,47 | -30,00 | +10,19 | +27,53 |
Ratio stock/use | 28,55% | 28,17% | 26,74% | -0,30% | -1,43% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 378,16 | 394,87 | 427,14 | +1,74 | +32,27 |
Angebot | 471,06 | 495,97 | 539,30 | +1,48 | +43,33 |
Verbrauch | 366,09 | 383,99 | 403,64 | +1,36 | +19,65 |
Endbestand | 101,10 | 112,16 | 131,87 | +0,13 | +19,71 |
Bestand zu Vorjahr |
+8,20 | +11,06 | +19,71 | +0,39 | +8,65 |
Ratio stock/use | 27,62% | 29,21% | 32,67% | -0,08% | +3,46% |
Noch weniger Weizen in der EU - Russlands Export bremst sich ein - US-Bestände wachsen
In den Weizenschätzungen überwiegen höher angesetzte Anfangsbestände eine nach unten revidierte Ernteprognose. Diese schrumpft zum Vormonat um 1,78 Mio. t, wobei alleine die Weizenernte der EU um 1,3 Mio. t auf 121,3 Mio. t sinkt, womit sich der Produktionsrückgang gegenüber dem Vorjahr auf 13,8 Mio. t vergrößert. Die Union kompensiert dies, indem sie binnen Monatsfrist um 1,00 Mio. t - nunmehr 29,00 Mio. t - Weizen exportieren können soll. Eine Kürzung der Prognose für den Weizenexport um 1,00 Mio. t auf 47,00 Mio. t erfährt auch der größte Exporteur, Russland. Dazu heißt es, trotz eines starken Starts der russischen Weizenausfuhren, sollen sich diese durch die Einführung von Exportquoten im verbleibenden Wirtschaftsjahr einbremsen. Hinaufgesetzte Weizenexportzahlen erwarten die Ukraine - 16,50 Mio. t nach 16,00 Mio. t im November und vergleichsweise 18,58 Mio. t im Vorjahr - und die USA mit 23,13 Mio. t nach 22,45 Mio. t im letzten Report und 19,24 Mio. t 2023/24. Die US. Weizenbilanz weist gegenüber November ein kleineres Angebot und um 0,54 Mio. t kleinere Endlager auf, wobei diese gegenüber dem Vorjahr dennoch um 2,68 Mio. t anwachsen.
Mehr Export und Ethanolverarbeitung dreht US-Maisbilanz - EU-Maisernte neuerlich reduziert
Die deutliche Rücknahme der Maisendbestände in den USA und die nun in den negativen Bereich gedrehte Bilanz begründet das USDA mit Revisionen der Ethanolverarbeitung und des Exports nach oben. Zudem geht die weltweite Ernteprognose für Mais zum Vormonat um 1,51 Mio. t zurück, was eine Minderproduktion im Jahresabstand von 11,74 Mio. t bedeutet. Nach unten korrigiert der WASDE nochmals die Maisernte der EU um 0,80 Mio. t auf 58,00 Mio. t - um 3,87 Mio. t weniger als im Vorjahr - sowie die Mexikos und Indonesiens. Die Änderungen an der EU-Maisernte betreffen verschlechterte Ergebnisse Italiens, Rumäniens, Kroatiens und Österreichs. Diese überwiegen hinaufgesetzte Ernten Polens, Spaniens und Frankreichs. Im Futtergetreidebereich erhöht das USDA die Erntezahlen von Gerste Kanadas und der Ukraine, die Verringerungen derer Australiens und der EU mehr als ausgleichen.
EU-Maisverbrauch und Import nach oben revidiert - Ukraine exportiert weniger als 2023/24
Neben den USA schätzt der Report auch die Maisendlager Chinas, dessen Importe zurückgenommen werden, der EU und Indonesiens nunmehr niedriger. Die EU wird auch mit 19,50 Mio. t Mais um 0,50 Mio. t mehr und ähnlich viel wie im Vorjahr, wo es 19,79 Mio. t waren, einführen müssen als laut vorigem WASDE-Report. Dies auch, weil ihr Binnenverbrauch nunmehr um 0,60 Mio. t höher als im November auf 75,70 Mio. t geschätzt wird. Auf Seite der Exporteure und potenziellen Maislieferanten für die Union, bleibt das USDA bei 23,00 Mio. t Maisexportprognose für die Ukraine, nachdem sie 2023/24 noch 29,49 Mio. t ausgeführt hat.
Bestandsaufbau bei Ölsaaten und insbesondere Sojabohnen setzt sich fort
Bei den Ölsaaten setzt sich der Bestandsaufbau fort und wird diesmal auch im Monatsabstand wieder hinauf korrigiert, wobei das USDA die globale Sojabohnenernte um 1,14 Mio. t auf ein Plus zum Vorjahr von 32,27 Mio. t nach oben revidiert. Das Verbrauchsplus im jahresabstand bei den Sojabohnen beträgt nur 19,65 Mio. t, sodass die Endlager nach dem vorjährigen Lageraufbau um 11,06 Mio. t in der laufenden Saison um 19,71 Mio. t auf knapp ein Drittel des Verbrauchs anschwellen. Bei Sonnenblumen spricht das USDA gegenüber dem Vormonat bei global nahezu unveränderten Zahlen von größeren Ernten in der Ukraine und in Russland sowie von kleineren in der EU.