Februar-Bericht des Internationalen Getreiderates IGC mit unveränderten Trends
China revidiert seine Maisdaten hinauf - Kleinste globale Endlager seit vier Jahren
Der IGC mit Sitz in London veröffentlichte am 21. Februar seinen Grain Market Report zu den weltweiten Getreidemärkten mit mit der neusten Schätzung für 2018/19 sowie einem zweiten Ausblick auf die Bilanzen 2019/20.
Der Internationale Getreiderat IGC mit Sitz in London übernimmt in seinem Grain Market Report (GMR) vom Februar 2019 die Revision offizieller Erntemeldungen Chinas mit den größten Änderungen der aktuellen Maisproduktion sowie auch der in den Vorjahren. Damit, so der Rat, würden die globale Gesamtproduktion von Getreide (Weizen und Futtergetreide), der Verbrauch und die Endlager gegenüber dem Vormonat deutlich angehoben. Allerdings, so betont der Report, blieben die Trends der Versorgungsbilanzen im Großen und Ganzen die gleichen wie im vorigen Bericht. Nicht mit China im Zusammenhang stehende Revisionen der Versorgungsbilanzen 2018/19 gegenüber dem Vormonat betreffen die Verringerung der US-Maisernte um 5,2 Mio. t, der Weizenausfuhren der EU um 300.000 t und der USA um 500.000 t sowie eine Erhöhung der Weizenexporte Russlands um 800.000 t.
Gleichzeitig senken die Londoner Experten die Prognosen für die weltweiten Weizenendlager 2018/19 gegenüber Jänner um 1 Mio. t, wobei der Lagerabbau auf 8 Mio. t steigen soll, und bei den Sojabohnen um 5 Mio. t mit einem nunmehr um 4 Mio. t kleineren Bestandsaufbau. Die gesamte weltweite Getreideproduktion 2018/19 falle mit einer Abnahme um 20 Mio. t gegenüber dem Vorjahr auf ein Dreijahres-Tief. Dabei wird eine Zunahme der Maiserzeugung von Rückgängen insbesondere bei Weizen kompensiert. Da der Verbrauch (+1,0%) auf einen neuen Rekord klettert, schrumpfen die globalen Reserven im zweiten Jahr in Folge auf den tiefsten Stand der letzten vier Wirtschaftsjahre. Die globale Ratio von stock to use von 27,3% (Vorjahr: 30,0%) ist die engste seit 2014/15, so der IGC.
Der Report setzt die Prognose für die weltweite Sojabohnenernte 2018/19 zwar wegen der Produktionsausfälle in Brasilien um 5 Mio. t kleiner an als zuletzt, spricht aber dennoch von einer neuen Rekordproduktion mit 5% Zuwachs, weil vor allem die USA und Argentinien Spitzenerträge einfahren. Wie sich der Handelskonflikt der USA mit China auf die Märkte auswirkt, zeigt, dass der weltweite Sojabohnenverbrauch wegen der Kaufenthaltung Chinas 2018/19 nur um 2% und weniger als die Hälfte des Durchschnitts der Vorjahre wachsen soll. Während die globalen Endlager dabei um 13% anschwellen, sollen sich die in den USA mehr als verdoppeln.
Gleichzeitig senken die Londoner Experten die Prognosen für die weltweiten Weizenendlager 2018/19 gegenüber Jänner um 1 Mio. t, wobei der Lagerabbau auf 8 Mio. t steigen soll, und bei den Sojabohnen um 5 Mio. t mit einem nunmehr um 4 Mio. t kleineren Bestandsaufbau. Die gesamte weltweite Getreideproduktion 2018/19 falle mit einer Abnahme um 20 Mio. t gegenüber dem Vorjahr auf ein Dreijahres-Tief. Dabei wird eine Zunahme der Maiserzeugung von Rückgängen insbesondere bei Weizen kompensiert. Da der Verbrauch (+1,0%) auf einen neuen Rekord klettert, schrumpfen die globalen Reserven im zweiten Jahr in Folge auf den tiefsten Stand der letzten vier Wirtschaftsjahre. Die globale Ratio von stock to use von 27,3% (Vorjahr: 30,0%) ist die engste seit 2014/15, so der IGC.
Der Report setzt die Prognose für die weltweite Sojabohnenernte 2018/19 zwar wegen der Produktionsausfälle in Brasilien um 5 Mio. t kleiner an als zuletzt, spricht aber dennoch von einer neuen Rekordproduktion mit 5% Zuwachs, weil vor allem die USA und Argentinien Spitzenerträge einfahren. Wie sich der Handelskonflikt der USA mit China auf die Märkte auswirkt, zeigt, dass der weltweite Sojabohnenverbrauch wegen der Kaufenthaltung Chinas 2018/19 nur um 2% und weniger als die Hälfte des Durchschnitts der Vorjahre wachsen soll. Während die globalen Endlager dabei um 13% anschwellen, sollen sich die in den USA mehr als verdoppeln.
IGC-Weltgetreidebilanzen Februar 2019
2015/16 | 2016/17 vorl. |
2017/18 Schätzung |
2018/19 Schätzung |
Veränderung 2018/19 zu Vorbericht |
|
Weizen | |||||
Ernte | 740 | 757 | 764 | 735 | -2 |
Verbrauch | 720 | 735 | 741 | 744 | -1 |
Endbestand | 227 | 248 | 271 | 262 | -1 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+19 | +22 | +22 | -8 | +1 |
Ratio stock/use | 31,53% | 33,74% | 36,57% | 35,22% | -0,08% |
Mais | |||||
Ernte | 1023 | 1131 | 1090 | 1109 | +33 |
Verbrauch | 1001 | 1091 | 1118 | 1147 | +38 |
Endbestand | 324 | 364 | 336 | 297 | +26 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+22 | +40 | -28 | -38 | +5 |
Ratio stock/use | 32,37% | 33,36% | 30,05% | 25,89% | +1,45% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2058 | 2186 | 2142 | 2121 | +32 |
Verbrauch | 2014 | 2125 | 2153 | 2174 | +36 |
Endbestand | 598 | 658 | 646 | 593 | +27 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+44 | +60 | -12 | -53 | +5 |
Ratio stock/use | 29,69% | 30,96% | 30,00% | 27,28% | +0,81% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 317 | 350 | 341 | 358 | -5 |
Verbrauch | 317 | 337 | 346 | 353 | +/-0 |
Endbestand | 35 | 49 | 43 | 49 | -5 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-1 | +14 | -6 | +6 | -4 |
Ratio stock/use | 11,04% | 14,54% | 12,43% | 13,88% | -1,42% |
China und USA verstellen Blick auf enge Weizen- und Maisbilanzen
Wie sehr die Hortung von Vorräten in China, die dem Weltmarkt nich zur Verfügung stehen, und Verwerfungen des US-Weizenmarktes durch schwache Exporte den Märkten den Blick auf die eigentlich angespannten fundamentalen Marktdaten in wichtigen weltmarktrelevanten Regionen wie der EU verstellen, zeigt der IGC-Report mit dem Vergleich der Anteile der Weizenendlager am Verbrauch (Ratio stock to use) der einzelnen Regionen: In China soll demnach zum Ende der Saison 2018/19 mit 95,46% fast ein ganzer Jahresbedarf Weizen in den Silos gebunkert sein. Die USA sollen auf 91,36% ihres Jahresverbrauchs an Weizen sitzen. Der gesamte Weltmarkt außer China verfügt dagegen nur über 22,78% Weizenreserven, der weltgrößte Weizenexporteur Russland über 23,48% und die gesamte Gruppe der marktrelevanten Weizenexport-Nationen (Argentinien, Australien, Kanada, EU, Kasachstan, Russland, Ukraine und USA) über 27,59%. Die EU weist sogar nur 10,96% Anteil von Weizenreserven an ihrem Verbrauch auf.
Ähnlich geht ein Vergleich der Maisbilanzen aus: Rechnet man China aus dem globalen Verhältnis Endlager zu Verbrauch von 25,89% heraus, sinkt die Ratio von stock to use für den Rest der Welt auf weniger als die Hälfte, nämlich auf 12,05%.
Minus 1,1% für GOI von Jänner auf Februar
Der Globale Getreide- und Ölsaaten-Preisindex (GOI) des IGC gab seit Jänner um 1,1% (-4,2% zum Vorjahr) nach. Der IGC macht dafür eine unter den Erwartungen gebliebene Exportnachfrage nach kurzfristigen Lieferungen von Gerste, Weizen und Reis verantwortlich. Dabei sanken die Weizenpreise um 4,1% (+7,4% zum Vorjahr) und die von Gerste um 7,3% (+4,2% zum Vorjahr). Der Subindex von Mais zog um 0,2% (+0,6% zum Vorjahr) an und der von Sojabohnen um 0,9% (-11,2% zum Vorjahr).
Ausblick auf 2019/20: Ausgeglichene Weizenbilanz sowie mehr Gersten- und Maisanbau
In einem zweiten Ausblick auf die Weizenproduktion 2019/20 geht der Rat von einer nicht näher bezifferten Erholung der globalen Weizenproduktion aus. Das größere Weizenangebot sollte aber von einer ebenfalls wachsenden Nachfrage aufgesogen werden, sodass der IGC 2019/20 eine ausgeglichene globale Weizenbilanz in Aussicht stellt.
Relativ attraktive Preise dürften zu einer Ausweitung der Gerstenanbaufläche um 1% auf das größte Ausmaß seit vier Jahren anregen. Der Maisanbau soll gleichfalls um 1% - hier vor allem in den USA und in China - ausgedehnt werden.
Über den Grain Market Report - GMR
Weiters stellt der GMR eine kurze Analyse der jüngsten Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenmärkte sowie der Exportpreise und einen Ausblick auf das weitere Wirtschaftsjahr zur Verfügung.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist 28. März 2019 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist 28. März 2019 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.