IGC-GMR März: Endlager 2020/21 reduziert - 2021/22 deutlich mehr Erzeugung und Verbrauch
Getreide- und Ölsaatenpreise im März leicht gesunken und dennoch deutlich über Vorjahr
Der IGC mit Sitz in London veröffentlichte am 25. März den Grain Market Report zu den weltweiten Getreidemärkten mit mit den neuesten Zahlen für 2020/21 sowie einer ersten vollständigen Prognose für 2021/22.
Der Internationale Getreiderat IGC hebt in seinem Grain Market Report (GMR) vom März die Zahlen für die globale Produktion von Weizen, Mais, Getreide insgesamt sowie von Sojabohnen im laufenden Wirtschaftsjahr 2020/21 zwar gegenüber dem Vormonat an, senkt aber mit Ausnahme der Sojabohnen die Endlagerschätzungen. Denn gleichzeitig revidiert der Rat die Verbrauchszahlen noch stärker nach oben als die der Ernten, die ein Plus von 39 Mio. t für alles Getreide erreichte sowie bei Weizen, Mais und Gerste Rekordmarken. Damit fallen die Endlager von allem Getreide das vierte Jahr in Folge und stärker als bisher angenommen und fällt der Bestandsaufbau bei Weizen kleiner aus als vor Monatsfrist angenommen.
IGC-Weltgetreidebilanzen März 2021
2018/19 vorläufig |
2019/20 voraussichtlich |
2020/21 voraussichtlich |
Veränderung 2020/21 zu Vorbericht |
2021/22 Prognose |
|
Weizen | |||||
Ernte | 732 | 762 | 774 | +1 | 790 |
Verbrauch | 740 | 743 | 760 | +4 | 778 |
Endbestand | 260 | 278 | 292 | -2 | 304 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-8 | +19 | +14 | -2 | +12 |
Ratio stock/use | 35,14% | 37,42% | 38,42% | -0,47% | 39,07% |
Mais | |||||
Ernte | 1131 | 1125 | 1139 | +5 | 1193 |
Verbrauch | 1149 | 1155 | 1167 | +4 | 1203 |
Endbestand | 326 | 296 | 268 | +/-0 | 258 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-17 | -30 | -28 | -1 | -10 |
Ratio stock/use | 28,37% | 25,63% | 22,96% | -0,08% | 21,45% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2141 | 2185 | 2224 | +8 | 2287 |
Verbrauch | 2168 | 2191 | 2232 | +10 | 2286 |
Endbestand | 622 | 617 | 609 | -2 | 609 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-28 | -5 | -8 | +2 | +/-0 |
Ratio stock/use | 28,69% | 28,16% | 27,28% | -0,22% | 26,64% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 363 | 338 | 361 | +1 | 383 |
Verbrauch | 346 | 351 | 367 | +2 | 378 |
Endbestand | 64 | 52 | 45 | +/-0 | 50 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+17 | -12 | -7 | +1 | +5 |
Ratio stock/use | 18,50% | 14,81% | 12,26% | -0,07% | 13,23% |
Erste volle Schätzung 2021/22: Produktion und Verbrauch steigen
Die erste volle Prognose des IGC für die kommende Ernte und Saison 2021/22 zeigt neuerlich Rekorde bei Weizen und Mais sowie eine weiter steigende Produktion von Getreide und Mais insgesamt. Dabei wächst auch der Verbrauch für Ernährung, Fütterung und industrielle Verwertung neuerlich, sodass am Ende von 2021/22 die gesamten Endlager von Getreide und Mais auf gleicher Höhe erwartet werden nach 2020/21. Innerhalb der einzelnen Früchte sollen die Weizenendlager neuerlich anwachsen und die von Mais weiter abschmelzen.
Sojabohnen: 2020/21 Lagerabbau und 2021/22 moderater Aufbau
Für die globalen Sojabohnenbilanzen fällt die Schätzung des IGC für das laufende Jahr 20202/21 negativ aus, nach dem die Ernte den Rekord von 2018/19 leicht verfehlte, der Produktionszuwachs zum Vorjahr von 7% den wachsenden Sojahunger der Welt aber nicht stillen kann. Vor allem die US-Sojavorräte sollen als Folge heftiger Exporttätigkeit signifikant schrumpfen. Die hohen Preise sollen den Anbau 2021/22 mit einen Flächenzuwachs von 4% stimulieren und einen neuen Produktionsrekord von 383 Mio. t erlauben. Nahezu ebenso stark wachsender Verbrauch soll aber nur einen moderaten Bestandsaufbau erlauben.
Getreide- und Ölsaatenpreise im März leicht gesunken und dennoch deutlich über Vorjahr
Quer durch alle Märkte, insbesondere aber aufgrund jener von Weizen und Gerste, sank der der Getreide- und Ölsaatenpreis-Index des IGC (GOI) gegenüber zum Vormonat um 3,2%, blieb aber immer noch um 38,8% höher als ein Jahr zuvor. Anzeichen einer sich beruhigenden kurzfristigen Exportnachfrage und gute Ernteaussichten für 2021/22 hätten den Subindex von Weizen im März um 6,1 % (+15,8 % zum Vorjahr) gedrückt. Teilweiser saisonaler Erntedruck aus Argentinien habe den Mais-Subindex 1,6 % (+50,2 % zum Vorjahr) sinken lassen und schwächere Preis ebenfalls in Argentinien und in Brasilien schickten den von Sojabohnen um 2,8 % (+55,0 % zum Vorjahr) nach unten. Der Gersten-Subindex verlor gegenüber Februar um 5,5%, blieb aber auch noch 29,7% über der Vorjahresmarke.
Über den Grain Market Report - GMR
Weiters stellt die Kurzzusmmenfassung des GMR auf der Website des IGC eine kurze Analyse der jüngsten Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenmärkte sowie der Exportpreise und einen Ausblick auf das weitere Wirtschaftsjahr zur Verfügung.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 29. April 2021 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 29. April 2021 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.