Jänner-WASDE: Endlager von Mais und Sojabohnen gesenkt sowie die von Weizen etwas angehoben
Weizenbilanz dennoch negativ- Gros der Reserven bei Weizenimporteuren - EU rationiert Maisverbrauch
Das USDA senkt im Monatsabstand neuerlich die Angebots- und Endlagerprognosen für Mais und Futtergetreide allgemein sowie auch für Sojabohnen und hebt die für Weizen etwas an.
Beim Weizen hebt der Report für 202/25 weltweit Erzeugung (+0,29 Mio. t) und Angebot (+,036 Mio. t) um jeweils eine Spur an und senkt gleichzeitig den Verbrauch um 0,58 Mio. t Daraus resultiert eine um 0,94 Mio. t erhöhte Endlagerprognose, die aber immer noch einen Bestandsabbau gegenüber dem Vorjahr um 8,65 Mio. t mit einem Absinken des Endlageranteils am Verbrauch um 1,25% auf knapp ein Drittel Ratio stock to use ausdrückt. Die höheren Prognosen für die Ernten beziehen sich vor allem auf Syrien und Pakistan, die gesenkten für den Verbrauch in erster Linie auf die Türkei.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Jänner 2025
2022/23 | 2023/24 vorl. |
2024/25 Prognose |
24/25 zu Vormonat |
24/25 zu 23/24 |
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Weizen | |||||
Ernte | 789,89 | 791,02 | 793,24 | +0,29 | +2,22 |
Angebot | 1063,85 | 1065,29 | 1060,71 | +0,36 | -4,58 |
Verbrauch | 789,58 | 797,83 | 801,89 | -0,58 | +4,06 |
Endbestand | 274,27 | 267,47 | 258,82 | +0,94 | -8,65 |
Bestand zu Vorjahr |
+0,31 | -6,80 | -8,65 | -0,88 | +1,85 |
Ratio stock/use | 34,74% | 33,52% | 32,28% | +0,14% | -1,25% |
Mais | |||||
Ernte | 1163,38 | 1230,01 | 1214,35 | -3,54 | -15,66 |
Angebot | 1477,43 | 1534,68 | 1531,81 | -2,30 | -2,87 |
Verbrauch | 1172,76 | 1217,22 | 1238,47 | +0,81 | +21,25 |
Endbestand | 304,67 | 317,46 | 293,34 | -3,10 | -24,12 |
Bestand zu Vorjahr |
-9,38 | +12,79 | -24,12 | +4,34 | +11,33 |
Ratio stock/use | 25,98% | 26,08% | 23,69% | -0,26% | -2,40% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2762,11 | 2820,09 | 2820,40 | -5,36 | +0,31 |
Angebot | 3562,20 | 3611,55 | 3615,84 | -3,55 | +4,29 |
Verbrauch | 2770,74 | 2816,10 | 2854,91 | -0,85 | +38,81 |
Endbestand | 791,46 | 795,45 | 760,93 | -2,71 | -34,52 |
Bestand zu Vorjahr |
-8,63 | +3,99 | -34,52 | +4,52 | +30,53 |
Ratio stock/use | 28,56% | 28,25% | 26,65% | -0,09% | -1,59% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 378,16 | 394,97 | 424,26 | -2,88 | +29,29 |
Angebot | 471,06 | 496,21 | 536,64 | -2,66 | +40,43 |
Verbrauch | 366,67 | 384,29 | 405,53 | +1,89 | +21,24 |
Endbestand | 101,24 | 112,38 | 128,37 | -3,50 | +15,99 |
Bestand zu Vorjahr |
+8,34 | +11,14 | +15,99 | -3,72 | +4,85 |
Ratio stock/use | 27,61% | 29,24% | 31,65% | -1,02% | +2,41% |
Weizen: Lagerabbau in EU und Aufbau in USA - weniger Export aus Russland
Während die EU einen Lagerabbau um 4,95 Mio. t Weizen zu erwarten hat, sagt der Report den USA einen Lageraufbau um 2,76 Mio. t voraus, auch bei anderen Exporteuren wachsen die Weizenendbestände gegenüber dem Vorjahr etwas an. Anhebungen der Endlagerprognosen im Monatsabstand verzeichnet insbesondere Russland um 1,00 Mio. t. Dies geht auf eine um ebenfalls um 1,00 Mio. t auf nunmehr 46,00 Mio. t nach unten revidierte Weizenausfuhr Russlands zurück. Damit bleibt der Export des größten Weizenlieferanten am Weltmarkt 2024/25 um 9,50 Mio. t unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Eine Kürzung der Exportprognose erfährt auch die Ukraine um 0,50 Mio. t auf 16,50 Mio. t (Vorjahr: 18,58 Mio. t). Abgesehen von einer Revision der Anfangsbestände um 0,03 Mio. t nach oben bleiben die Weizendaten der EU im Monatsabstand unverändert bei 121,30 Mio. t Ernte (-13,8 Mio. t zum Vorjahr), 11,50 Mio. t Import (-1,15 Mio. t zum Vorjahr), 108,75 Mio. t Eigenverbrauch (-1,75 Mio. t zum Vorjahr) und 29,00 Mio. t Export (-8,97 Mio. t zum Vorjahr). Somit steigt die Endlagerschätzung für die Union ebenfalls um 0,03 Mio. t auf 10,59 Mio. t. Das sind 7,69% Endlageranteil am Verbrauch (Eigenverbrauch und Export).
USA und Weizenimporteure sitzen auf dem Gros der Reserven
Zum Vergleich: 21,71 Mio. t Weizenendlager der USA sind 39,89% Ratio stock to use. 31,45 Mio. t Weizenreserve bei den anderen großen Exporteuren (Argentinien, Australien, EU, Kanada, Russland und Ukraine) 9,49%. Da weltweit 32,28% des Weizenverbrauchs als Endlager überbleiben, sitzt die Gruppe der Weizenimporteure am Weltmarkt - angefangen von Ägypten über China bis Brasilien bis zu weiteren afrikanischen und asiatischen Nationen - auf dem Gros der Weizenreserven, nämlich im Umfang von 49,07% ihres Verbrauchs. Und an der Spitze liegt China, das 82,6% seines Jahresbedarfs als Reserve hortet.
China hortet größte Maislager - weltweit schmelzen Reserven auch bei Importeuren
Ähnlich liegt die Lagerverteilung auf der Welt beim Mais: China bunkert mit 206,18 Mio. t 65,87% seines Verbrauchs als Reserve - das sind 70,39% Anteil an allen globalen Maisendlagern. Den Maisbedarf von 313,00 Mio. t in der aktuellen Saison 2024/25 deckt das Reich der Mitte aus einer Rekordernte von 294,92 Mio. t und Einfuhren von 13,00 Mio. t. Weltweit fällt die Maisernte mit 1.214,35 Mio. t um 15,66 Mio. t hinter das Vorjahresergebnis zurück, und der Verbrauch nimmt im Jahresabstand um 21,25 Mio. t auf 1.238,47 Mio. t zu. Daraus resultiert eine Lagerabbau um 24,12 Mio. t auf 23,69% des Verbrauchs. Im Gegensatz zum Weizenweltmarkt findet der Lagerabbau beim Mais nicht nur bei den Exporteuren (neben den Leadern USA und Brasilien auch noch in Argentinien, Russland oder der Ukraine) statt, sondern auch bei den Importeuren wie Ägypten, der EU sowie Mexiko, Japan, Korea, Südostasien und China.
EU rationiert Maisverbrauch - Ukraine exportiert weniger - USA und Südamerika führen mehr aus
Die Maisernte der EU setzt das USDA mit unverändert 58,00 Mio. t um 3,87 Mio. t kleiner als im Vorjahr an. Sie wird ebenso gleich wie in der Dezember-Prognose 19,50 Mio. t Mais (-0,33 Mio. t zum Vorjahr) importieren müssen, um den Verbrauch von 75,70 Mio. t decken zu können. Das gegenüber dem Vorjahr um 4,99 Mio. t aus eigenem Aufkommen und Importen kleinere Maisangebot kompensiert die Union durch eine Einschränkung des Eigenverbrauchs gegenüber 2023/24 um 2,40 Mio. t, der Ausfuhr um 1,89 Mio. t und letztlich den Abbau der Endlager um 0,70 Mio. t. Beim bisher wichtigsten Maislieferanten in die EU, der Ukraine, sollen 2024/25 mit einem Exportpotenzial von 23,00 Mio. t um 6,49 Mio. t weniger zur Verfügung stehen als im vorigen Wirtschaftsjahr.
Dafür sollen die USA aber heuer mit 62,23 Mio. t um 4,00 Mio. t mehr Mais exportieren können als 2023/24, obwohl das USDA deren Maisproduktion aktuell gegenüber Dezember um 7,01 Mio. t auf 377,63 Mio. t oder ein Minus von 12,04 Mio. t zur Vorjahresernte senkt. Auf einen signifikanten Zuwachs von 5,00 Mio. t auf 127,00 Mio. t seiner Ernte und von 8,50 Mio. t auf 47,00 Mio. t seiner Ausfuhr darf sich die Nummer zwei am Weltmarkt Brasilien freuen. Auch die Nummer drei, Argentinien, bringt es auf 1,00 Mio. t mehr Maisproduktion (51,00 Mio. t) und 2,00 Mio. t mehr Export (36,00 Mio. t).
Dafür sollen die USA aber heuer mit 62,23 Mio. t um 4,00 Mio. t mehr Mais exportieren können als 2023/24, obwohl das USDA deren Maisproduktion aktuell gegenüber Dezember um 7,01 Mio. t auf 377,63 Mio. t oder ein Minus von 12,04 Mio. t zur Vorjahresernte senkt. Auf einen signifikanten Zuwachs von 5,00 Mio. t auf 127,00 Mio. t seiner Ernte und von 8,50 Mio. t auf 47,00 Mio. t seiner Ausfuhr darf sich die Nummer zwei am Weltmarkt Brasilien freuen. Auch die Nummer drei, Argentinien, bringt es auf 1,00 Mio. t mehr Maisproduktion (51,00 Mio. t) und 2,00 Mio. t mehr Export (36,00 Mio. t).
Weiterer Lageraufbau von Ölsaaten und Sojabohnen nicht mehr so krass wie im Vorreport
Wie für den Mais senkt das USDA gegenüber dem Dezember auch seine Prognosen für Ernte und Endlager von Ölsaaten insgesamt und Sojabohnen im Speziellen und hebt die jeweiligen Verbrauchserwartungen an. So senkt der Report die US-Sojaproduktion gegenüber Dezember um 2,58 Mio. t auf 118,84 Mio. t. Dies ist immer noch ein Produktionszuwachs von 5,57 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr. Damit fällt der jeweils zu erwartende neuerliche Bestandsaufbau von Ölsaaten um 11,75 Mio. t und von Sojabohnen um 15,99 Mio. t zwar weiterhin sehr deutlich - aber nicht mehr so krass wie noch vor Monatsfrist erwartet - aus. Bei Sojabohnen steigt der Endlageranteil am globalen Verbrauch im Jahresabstand von 29,24% auf 31,65%.
Hoch konzentrierter Soja-Weltmarkt - wenige Exporteure und Importeure dominieren
Neben Sojabohnen (Brasilien: 105,50 Mio. t, 24,87% Anteil der globalen Erzeugung von 424,26 Mio. t und USA: 49,67 Mio. t, 11,71% der Welterzeugung) exportieren diese beiden Weltmarkt-Leader noch große Mengen Sojaschrot (USA: 15,79 Mio. t, Brasilien: 21,00 Mio. t) ebenso wie Argentinien mit 28,00 Mio. t Sojaschrot neben 4,50 Mio. t Bohnen. Die Gruppe der Importeure von Sojabohnen führt China mit 109,00 Mio. t an - das sind 25,69% der Welt-Sojaproduktion und 59,90 % des Welthandelsvolumens.