Juli-Bericht des IGC: Ernteprognosen für Getreide und Mais neuerlich nach unten revidiert
Weniger Weizen in Russland, EU und Kanada - Rekord bei Getreideverbrauch führt zu drittem Lagerabbau in Folge
Der IGC mit Sitz in London veröffentlichte am 25. Juli seinen Grain Market Report zu den weltweiten Getreidemärkten mit mit der neusten Schätzung für 2018/19 sowie einer detaillierten Prognose für die Bilanzen 2019/20.
Der Internationale Getreiderat revidiert in seinem Grain Market Report (GMR) vom Juli gegenüber dem Vormonat die weltweite Getreideproduktion 2019/20 um 8 Mio. t auf 2.148 Mio. t nach unten. Damit fällt die aktuelle Ernte nur moderat größer als die vorjährige (2018/19: 2.142 Mio. t) aus. Die Revision betrifft vor allem kleiner angesetzte Weizenernten in der EU (148,7 Mio. t nach 151,2 Mio. t), in Russland (75,7 Mio. t nach 79,5 Mio. t) und in Kanada (32 Mio. t nach 33,6 Mio. t) sowie reduzierte Produktionserwartungen von Mais in China und Sorghum in den USA. Die Maisernte der USA belässt der IGC übrigens unverändert bei 333,5 Mio. t. Er liegt damit aber deutlich unter der - von Marktteilnehmern wegen zu großer zugrunde gelegter Anbauflächen als unrealistisch kritisierten - Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums im jüngsten WASDE-Bericht von 352,44 Mio. t.
Auch die Verbrauchsschätzung nehmen die Londoner Experten um 3 Mio. t auf 2.148 Mio. t zurück. Die Welt konsumiert dennoch 2019/20 eine Rekordmenge an Getreide und um 0,9% mehr als in der vorigen Saison. Den stärksten Zuwachs verzeichnet dabei die industrielle Verwertung mit 1,6% (menschliche Ernährung: +0,8%, Verfütterung: +0,6%). Daraus resultiert in der Bilanz ein dritter Abbau der Endlager in Folge, der sich auf 36 Mio. t (2018/19: 23 Mio. t) beschleunigt. Insbesondere schmelzen die Maisreserven um 50 Mio. t, wohingegen die von Weizen um 9 Mio. t und die von Gerste um 3 Mio. t anwachsen sollen. Das Maisdefizit betrifft vor allem China (-26 Mio. t Lagerabbau), wobei diese Prognose sehr spekulativ sei. Als wichtiger für den Weltmarkt bezeichnet der IGC, dass die Mais-Endbestände der USA um 18 Mio. t auf ein Sechsjahre-Tief schrumpfen sollen.
Im noch laufenden Sojabohnen-Wirtschaftsjahr 2018/19 erreicht die Produktion aufgrund heftiger Zuwächse vor allem in den USA und Argentinien den Rekord von 363 Mio. t (+22 Mio. t zum Vorjahr). Obwohl China weniger verbraucht, schrauben die Zuwächse in anderen Regionen den Bohnenkonsum ebenfalls auf einen neuen Höchstwert. Dennoch häufen sich die Endbestände - insbesondere in den USA - auf ein Rekordhoch von 55 Mio. t an. 2019/20 soll dann vor allem wegen eines Produktionsrückgangs in den USA die globale Sojabohnenernte um 4% auf 348 Mio. t zurückgehen. Der Verbrauchszuwachs wird sich zwar gegenüber den bisherigen Trends verlangsamen, aber in der Bilanz dennoch einen markanten Abbau der Endlager um 20% auf 44 Mio. t bewirken.
Der Globale Getreide- und Ölsaaten-Preisindex (GOI) gab, nachdem er zuvor drei Monate in Folge zugelegt hatte, seit Ende Juni um 2,2 % (-4,1% zum Vorjahr) nach. Der Rat begründet das mit Ernte- und saisonalem Mengendruck und harter Exportkonkurrenz vor allem beim Weizen sowie allgemein unsicheren Aussichten auf den Märkten. Am stärksten verlor der Subindex von Weizen mit -5,1% (-6,6% zum Vorjahr), gefolgt von dem von Mais (-3,8%, -7,9% zum Vorjahr) und dem von Gerste (-2,5%, -16,5% zum Vorjahr). Sojabohnen verloren zum Vormonat um -0,9% (-6,1% zum Vorjahr). Das Minus des Sojabohnen-Index sei auf bearishe Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage, angeführt von Schwäche der südamerikanischen Märkte, zurückzuführen.
Auch die Verbrauchsschätzung nehmen die Londoner Experten um 3 Mio. t auf 2.148 Mio. t zurück. Die Welt konsumiert dennoch 2019/20 eine Rekordmenge an Getreide und um 0,9% mehr als in der vorigen Saison. Den stärksten Zuwachs verzeichnet dabei die industrielle Verwertung mit 1,6% (menschliche Ernährung: +0,8%, Verfütterung: +0,6%). Daraus resultiert in der Bilanz ein dritter Abbau der Endlager in Folge, der sich auf 36 Mio. t (2018/19: 23 Mio. t) beschleunigt. Insbesondere schmelzen die Maisreserven um 50 Mio. t, wohingegen die von Weizen um 9 Mio. t und die von Gerste um 3 Mio. t anwachsen sollen. Das Maisdefizit betrifft vor allem China (-26 Mio. t Lagerabbau), wobei diese Prognose sehr spekulativ sei. Als wichtiger für den Weltmarkt bezeichnet der IGC, dass die Mais-Endbestände der USA um 18 Mio. t auf ein Sechsjahre-Tief schrumpfen sollen.
Im noch laufenden Sojabohnen-Wirtschaftsjahr 2018/19 erreicht die Produktion aufgrund heftiger Zuwächse vor allem in den USA und Argentinien den Rekord von 363 Mio. t (+22 Mio. t zum Vorjahr). Obwohl China weniger verbraucht, schrauben die Zuwächse in anderen Regionen den Bohnenkonsum ebenfalls auf einen neuen Höchstwert. Dennoch häufen sich die Endbestände - insbesondere in den USA - auf ein Rekordhoch von 55 Mio. t an. 2019/20 soll dann vor allem wegen eines Produktionsrückgangs in den USA die globale Sojabohnenernte um 4% auf 348 Mio. t zurückgehen. Der Verbrauchszuwachs wird sich zwar gegenüber den bisherigen Trends verlangsamen, aber in der Bilanz dennoch einen markanten Abbau der Endlager um 20% auf 44 Mio. t bewirken.
Der Globale Getreide- und Ölsaaten-Preisindex (GOI) gab, nachdem er zuvor drei Monate in Folge zugelegt hatte, seit Ende Juni um 2,2 % (-4,1% zum Vorjahr) nach. Der Rat begründet das mit Ernte- und saisonalem Mengendruck und harter Exportkonkurrenz vor allem beim Weizen sowie allgemein unsicheren Aussichten auf den Märkten. Am stärksten verlor der Subindex von Weizen mit -5,1% (-6,6% zum Vorjahr), gefolgt von dem von Mais (-3,8%, -7,9% zum Vorjahr) und dem von Gerste (-2,5%, -16,5% zum Vorjahr). Sojabohnen verloren zum Vormonat um -0,9% (-6,1% zum Vorjahr). Das Minus des Sojabohnen-Index sei auf bearishe Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage, angeführt von Schwäche der südamerikanischen Märkte, zurückzuführen.
IGC-Weltgetreidebilanzen Juli 2019
2016/17 | 2017/18 vorläufig |
2018/19 Schätzung |
2019/20 Prognose |
Veränderung 2019/20 zu Vorbericht |
|
Weizen | |||||
Ernte | 757 | 761 | 733 | 763 | -6 |
Verbrauch | 736 | 739 | 741 | 755 | -1 |
Endbestand | 248 | 270 | 262 | 270 | -5 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+21 | +22 | -8 | +9 | -3 |
Ratio stock/use | 33,70% | 36,54% | 35,36% | 35,76% | -0,62% |
Mais | |||||
Ernte | 1132 | 1090 | 1130 | 1092 | -3 |
Verbrauch | 1092 | 1118 | 1144 | 1141 | -2 |
Endbestand | 363 | 335 | 322 | 273 | -+2 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+40 | -27 | -13 | -50 | +2 |
Ratio stock/use | 33,24% | 29,96% | 28,15% | 23,93% | +0,22% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2187 | 2139 | 2142 | 2148 | -8 |
Verbrauch | 2127 | 2151 | 2165 | 2184 | -3 |
Endbestand | 656 | 644 | 621 | 585 | -3 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+60 | -12 | -23 | -36 | +5 |
Ratio stock/use | 30,84% | 29,94% | 28,68% | 26,79% | -0,10% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 352 | 341 | 363 | 348 | -1 |
Verbrauch | 338 | 344 | 352 | 359 | +1 |
Endbestand | 48 | 45 | 55 | 44 | -1 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+14 | -3 | +10 | -11 | +2 |
Ratio stock/use | 14,20% | 13,08% | 15,63% | 12,26% | -0,31% |
Über den Grain Market Report - GMR
Weiters stellt die Kurzzusmmenfassung des GMR auf der Website des IGC eine kurze Analyse der jüngsten Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenmärkte sowie der Exportpreise und einen Ausblick auf das weitere Wirtschaftsjahr zur Verfügung.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 29. August 2019 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 29. August 2019 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.