März-WASDE-Bericht: Prognose der Weizenendlager leicht gesenkt
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA veröffentlichte am 10. März seinen WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen.
Keine spektakulären Neuigkeiten bringt der März-WASDE-Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Der Report hebt die Ernteschätzungen 2019/20 für Weizen, Mais und Ölsaaten etwas an. Ebenso nach oben revidierte Verbrauchszahlen reduzieren die Endbestandserwartung beim Weizen etwas. Die Weizenendlager bleiben aber auf Rekordhoch, wobei das USDA relativiert, dass 52% davon in China liegen. Somit steht der großzügigen globalen Versorgungslage mit 38% Anteil Endlager am Verbrauch eine viel engere Bilanz von 22% Ratio stock to use auf der Welt ohne China beziehungsweise von gar nur 15% bei den großen Weizenexporteuren oder 8% in der EU gegenüber. China hat dagegen 115% seines Jahresverbrauchs an Weizen in den Silos liegen.
WASDE: USDA-Prognose zu Welt-Versorgungsbilanzen - März 2020
2017/18 | 2018/19 vorläufig |
2019/20 Schätzung |
Veränderung 19/20 zu Vorbericht |
|
Weizen | ||||
Ernte | 762,88 | 731,46 | 764,49 | +0,54 |
Angebot | 1025,58 | 1014,99 | 1042,06 | -0,16 |
Verbrauch | 742,05 | 737,42 | 754,93 | +0,74 |
Endbestand | 283,53 | 277,57 | 287,14 | -0,89 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+20,83 | -5,96 | +9,57 | -0,19 |
Ratio stock/use | 38,21% | 37,64% | 38,04% | -0,15% |
Mais | ||||
Ernte | 1080,10 | 1123,33 | 1112,01 | +0,42 |
Angebot | 1432,06 | 1464,93 | 1432,82 | +0,76 |
Verbrauch | 1090,45 | 1144,13 | 1135,47 | +0,25 |
Endbestand | 341,60 | 320,81 | 297,34 | +0,50 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
-10,36 | -20,79 | -22,84 | -0,79 |
Ratio stock/use | 31,33% | 28,04% | 26,19% | +0,04% |
Getreide gesamt | ||||
Ernte | 2619,27 | 2626,89 | 2666,55 | +3,68 |
Angebot | 3417,67 | 3444,21 | 3467,41 | +3,80 |
Verbrauch | 2600,35 | 2643,35 | 2670,64 | -0,22 |
Endbestand | 817,32 | 800,86 | 796,77 | +4,02 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+18,92 | -16,46 | -4,09 | -3,90 |
Ratio stock/use | 31,43% | 30,30% | 29,83% | +0,15% |
Ölsaaten | ||||
Ernte | 581,59 | 597,23 | 580,13 | +3,31 |
Angebot | 690,65 | 713,98 | 709,94 | +3,96 |
Verbrauch | 483,59 | 488,94 | 497,94 | -0,13 |
Endbestand | 116,75 | 129,82 | 117,37 | +3,56 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+7,69 | +13,07 | -12,45 | -2,90 |
Ratio stock/use | 24,14% | 26,55% | 23,57% | +0,72% |
Türkei wird drittgrößter Weizenimporteur der Welt
Die Weizenbilanzen der EU und der USA bleiben praktisch unverändert zum Vormonat. Dagegen reduziert der Bericht die Weizenernte Australiens neuerlich um 0,4 Mio. t auf nunmehr 15,2 Mio. t. Entsprechend nimmt der WASDE die Exportzahlen Australiens aber auch Kanadas zurück, während er die der russischen Weizenausfuhren um 1 Mio. t auf 35 Mio. t anhebt. Grund sind Weizeneinkäufe der Türkei in Russland, weshalb die Importschätzung der Türkei um 2 Mio. t auf den Rekord von 10,5 Mio. t steigt. Ankara will mit zollfreien Weizeneinfuhren die Preise am Inlandsmarkt dämpfen. Die Türkei steigt mit diesem Programm 2019/20 zum drittgrößten Weizenimporteur nach Ägypten und Indonesien auf.
Im Gegensatz zum Weizen revidiert das USDA bei Mais und Ölsaaten neben den Ernte- auch die Endbestandsprognosen leicht nach oben. Noch krasser als beim Weizen hält China auch den Löwenanteil der globalen Maisendbestände - nämlich zwei Drittel.
Im Gegensatz zum Weizen revidiert das USDA bei Mais und Ölsaaten neben den Ernte- auch die Endbestandsprognosen leicht nach oben. Noch krasser als beim Weizen hält China auch den Löwenanteil der globalen Maisendbestände - nämlich zwei Drittel.