Mai-Bericht des IGC: Produktionszuwachs 2019/20 von Mehrverbrauch aufgefressen
Maislager fallen auf Sechsjahres-Tief - Weizenendbestand klettert auf Rekordwert
Der IGC mit Sitz in London veröffentlichte am 30. Mai seinen Grain Market Report zu den weltweiten Getreidemärkten mit mit der neusten Schätzung für 2018/19 sowie einer detaillierten Prognose für die Bilanzen 2019/20.
Der Internationale Getreiderat IGC mit Sitz in London hebt in seinem Grain Market Report (GMR) vom Mai 2019 die Ernteprognose für alles Getreide in der laufenden Saison 2018/19 um 9 Mio. t auf 2,138 Mrd. t knapp unter den Vorjahreswert an. Grund sind höher als bisher angenommene Mais- und Sorghumerträge in Afrika südlich der Sahara. Eine um 34 Mio. t im Jahresabstand größere Maisernte kompensiert nahezu Mindererträge anderer Getreidearten wie ein Minus von 29 Mio. t beim Weizen. Mit einem anhaltenden Verbrauchsanstieg fallen die Endlager 2018/19 um 29 Mio. t auf ein Dreijahres-Tief.
Im kommenden Wirtschaftsjahr 2019/20 soll die globale Getreideproduktion um 2% wachsen, dieses Plus aber vom noch stärker steigenden Konsum aufgefressen werden und der Endbestand um 8 Mio. t und zum dritten Mal in Folge auf ein Vierjahres-Tief schrumpfen. Der Bestandsabbau geht auf das Konto von Mais mit einem Minus von 33 Mio. t auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren, während sich die Weizenendlager um 13 Mio. t auf einen neuen Höchststand von 276 Mio. t oder knapp 37% des Verbrauchs erholen dürften. Der IGC hob im Monatsabstand die Ernteprognosen für Weizen um 4 Mio. t an und auch mehr Gerste soll hereinkommen. Nahezu ausgeglichen wird dies von sinkenden Erwartungen in Sorghum und Mais - insbesondere in den USA. Gleichzeitig senkt der Rat auch die Verbrauchserwartung um 9 Mio. t, weil die USA weniger Mais verfüttern und industriell verwerten sollen und auch China einem geringeren Maisverbrauch in der Tiermast entgegensteuert.
Die Sojabohnenproduktion 2018/19 setzen die Experten wegen besserer Ergebnisse Brasiliens nochmals um 1 Mio. t hinauf. Sie erreicht einen Zuwachs von 6% gegenüber dem Vorjahr und einen neuen absoluten Rekord von 363 Mio. t. Die Endbestände steigen um mehr als ein Fünftel auf ein Allzeit-Hoch und türmen sich vor allem in den USA mit einer Verdoppelung auf. Die Ernteaussichten für 2019/20 reduziert der Rat um 3 Mio. t und auf ein Minus von 1% zur laufenden Saison. Der Verbrauch dürfte als Folge der Afrikanischen Schweinepest nur moderat um 2% zulegen. Die Bilanz weist einen leichten Bestandsabbau aus, aber die Einflüsse der Politik und Schweinepest machten die Verbrauchsprognosen sehr spekulativ.
Der Globale Getreide- und Ölsaaten-Preisindex (GOI) startete nach einem Rückgang zu Beginn des Beobachtungsmonats zu einer Rallye mit einem Anstieg von 6,7% (-10,3% zum Vorjahr). Die Ursache liege fast zur Gänze in den zu nassen Wetterbedingungen in den USA. Diese bedrohten die Maisaussaat sowie Qualität und Ertrag von Winterweizen. Den größten Sprung zum Vormonat legte der Subindex von Mais mit 12,3% (-5,1% zum Vorjahr) hin, der von Weizen brachte es auf 4,1% (-7,5% zum Vorjahr). Selbst der Sojabohnen-Subindex schnellte um 8,9% (-13,9% zum Vorjahr) empor. Er wurde angetrieben von starken Preisen in Südamerika aufgrund der Aufkäufe chinesischer Importeure und von Anbauverzögerungen in den USA.
Im kommenden Wirtschaftsjahr 2019/20 soll die globale Getreideproduktion um 2% wachsen, dieses Plus aber vom noch stärker steigenden Konsum aufgefressen werden und der Endbestand um 8 Mio. t und zum dritten Mal in Folge auf ein Vierjahres-Tief schrumpfen. Der Bestandsabbau geht auf das Konto von Mais mit einem Minus von 33 Mio. t auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren, während sich die Weizenendlager um 13 Mio. t auf einen neuen Höchststand von 276 Mio. t oder knapp 37% des Verbrauchs erholen dürften. Der IGC hob im Monatsabstand die Ernteprognosen für Weizen um 4 Mio. t an und auch mehr Gerste soll hereinkommen. Nahezu ausgeglichen wird dies von sinkenden Erwartungen in Sorghum und Mais - insbesondere in den USA. Gleichzeitig senkt der Rat auch die Verbrauchserwartung um 9 Mio. t, weil die USA weniger Mais verfüttern und industriell verwerten sollen und auch China einem geringeren Maisverbrauch in der Tiermast entgegensteuert.
Die Sojabohnenproduktion 2018/19 setzen die Experten wegen besserer Ergebnisse Brasiliens nochmals um 1 Mio. t hinauf. Sie erreicht einen Zuwachs von 6% gegenüber dem Vorjahr und einen neuen absoluten Rekord von 363 Mio. t. Die Endbestände steigen um mehr als ein Fünftel auf ein Allzeit-Hoch und türmen sich vor allem in den USA mit einer Verdoppelung auf. Die Ernteaussichten für 2019/20 reduziert der Rat um 3 Mio. t und auf ein Minus von 1% zur laufenden Saison. Der Verbrauch dürfte als Folge der Afrikanischen Schweinepest nur moderat um 2% zulegen. Die Bilanz weist einen leichten Bestandsabbau aus, aber die Einflüsse der Politik und Schweinepest machten die Verbrauchsprognosen sehr spekulativ.
Der Globale Getreide- und Ölsaaten-Preisindex (GOI) startete nach einem Rückgang zu Beginn des Beobachtungsmonats zu einer Rallye mit einem Anstieg von 6,7% (-10,3% zum Vorjahr). Die Ursache liege fast zur Gänze in den zu nassen Wetterbedingungen in den USA. Diese bedrohten die Maisaussaat sowie Qualität und Ertrag von Winterweizen. Den größten Sprung zum Vormonat legte der Subindex von Mais mit 12,3% (-5,1% zum Vorjahr) hin, der von Weizen brachte es auf 4,1% (-7,5% zum Vorjahr). Selbst der Sojabohnen-Subindex schnellte um 8,9% (-13,9% zum Vorjahr) empor. Er wurde angetrieben von starken Preisen in Südamerika aufgrund der Aufkäufe chinesischer Importeure und von Anbauverzögerungen in den USA.
IGC-Weltgetreidebilanzen Mai 2019
2016/17 | 2017/18 vorläufig |
2018/19 Schätzung |
2019/20 Prognose |
Veränderung 2019/20 zu Vorbericht |
|
Weizen | |||||
Ernte | 757 | 762 | 733 | 766 | +4 |
Verbrauch | 736 | 739 | 741 | 753 | +1 |
Endbestand | 248 | 270 | 263 | 276 | +2 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+21 | +23 | -8 | +13 | +3 |
Ratio stock/use | 33,70% | 36,54% | 35,49% | 36,65% | +0,21% |
Mais | |||||
Ernte | 1132 | 1092 | 1126 | 1118 | -7 |
Verbrauch | 1093 | 1119 | 1144 | 1151 | -10 |
Endbestand | 364 | 336 | 317 | 284 | +9 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+39 | -27 | -19 | -33 | -4 |
Ratio stock/use | 33,30% | 30,03% | 27,71% | 24,67% | +0,98% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2187 | 2141 | 2138 | 2177 | -1 |
Verbrauch | 2128 | 2152 | 2166 | 2192 | -9 |
Endbestand | 657 | 646 | 617 | 602 | +14 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+59 | -11 | -29 | -15 | -8 |
Ratio stock/use | 30,87% | 30,02% | 28,49% | 27,46% | +0,74% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 352 | 341 | 363 | 358 | -3 |
Verbrauch | 338 | 345 | 352 | 359 | -1 |
Endbestand | 48 | 44 | 54 | 53 | -3 |
Bestandsänderung zu Vorjahr |
+14 | -4 | +10 | -1 | +/-0 |
Ratio stock/use | 14,20% | 12,75% | 15,34% | 14,76% | -0,80% |
Über den Grain Market Report - GMR
Weiters stellt die Kurzzusmmenfassung des GMR auf der Website des IGC eine kurze Analyse der jüngsten Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenmärkte sowie der Exportpreise und einen Ausblick auf das weitere Wirtschaftsjahr zur Verfügung.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 27. Juni 2019 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 27. Juni 2019 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.