Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 14. bis 20. Februar 2024

Brotgetreide:

Aus Russland kamen Kommentare über gute Bestandsentwicklung und Ernteerwartungen, die über 93 Mio. t Weizen lagen. Die Ukraine meldete zunehmend raschere Exporte über den Seeweg. Das USDA veröffentlichte Schätzungen über Weizen-Endbestände in den USA, die um 16,9% über dem letzten Bericht lagen (Höchstwert seit 4 Jahren). Bis Montag sanken die Futures-Kurse auf neue Kontrakt-Tiefststände - an der Euronext deutlich unter € 200/t für den meistgehandelten Mai-Termin. Am Dienstag erholten sich die Kurse wieder wegen Short-Eindeckungen und eventuell auch wegen Wetterprognosen, die in den russischen Anbaugebieten nach längerer Phase mit ungewöhnlich hohen Temperaturen Frost angesagt haben. Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext fielen € 205,00/t (V, Schlusskurs vom 13.02.) auf € 194,75/t (V, Schlusskurs vom 19.02.) und konnten sich danach bis auf € 199,25/t (V, Schlusskurs vom 20.02.) erholen.
 
Der Preisdruck am globalen Markt und hohe lokale Restlagerbestände hielten das regionale Marktniveau unter Druck. Die Käufer beschränkten sich auf kleinere Abschlüsse und warteten mit der Deckung des Bedarfes bis zur neuen Ernte weiter zu.

Futtergetreide/Mais:

Das USDA veröffentlichte Endbestands-Erwartungen bei Mais in den USA, die um 16,2 % höher als zuletzt ausfielen und damit auf einem Höchstwert seit 37 Jahren lagen. In Süd-Amerika haben Regenfälle die Wasserreserven in den Böden verbessert, und die Bestände erholten sich. Die Notierungen für Mais-Futures an der Euronext sanken von € 177,50/t (III, Schlusskurs vom 13.02.) bis auf € 171,00/t (III, Schlusskurs vom 19.02.) und kletterten am Dienstag wieder bis auf € 174,50/t (III, Schlusskurs vom 20.02.).
 
Der Druck am globalen Markt hielt auch die regionalen Umsätze klein. Erst der Anstieg bei den Futures-Preisen am Dienstag führte zu weiteren Deckungen am Zweithand-Markt. Die Verarbeiter zeigten sich durchwegs zurückhaltend.

Ölsaaten:

Das USDA setzte die Erwartung für den Soja-Anbau in den USA nach oben (zulasten Mais und Weizen) und kam damit auf die Erwartung einer neuen Rekordernte 2024. Auch in der Ukraine wurde eine Ausweitung der Flächen für Soja und Raps zur Ernte 2024 erwartet. Zusätzlich verbesserten sich die Aussichten für die Sojaernte in Südamerika auch in der letzten Berichtswoche. Die Raps-Futures an der Euronext konnten sich gegen den Druck der Fundamentaldaten bei Soja stemmen und stiegen leicht von € 425,00/t (V, Schlusskurs vom 13.02.) auf € 426,25/t (V, Schlusskurs vom 20.02.).
 
Keine Berichte über regionales Geschäft. Marktteilnehmer berichteten, dass Gespräche über Verkäufe bei Sojabohnen aus der neuen Ernte an den unklaren Rahmenbedingungen für die Entwaldungsverordnung scheiterten.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 14. bis 20. Februar 2024

Raps – Bruck Feb. - März 2024 € 367 - 371/t
Raps – Bruck April - Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing bis Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Sept. 2024 € 408 - 407/t
Raps – Straubing Okt. – Dez. 2024 € 417 - 416/t
Raps – Olomouc bis Juni 2024 n.q.
Raps – Olomouc Juli – Aug. 202 € 386/t / n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 398 - 397/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc März 2024 € 368 - 367/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2024 € 372 - 371/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2024 € 376 - 375/t
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