Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 21. bis 27. August 2024

Brotgetreide:

Die Kombination aus geringer Nachfrage und sinkenden Preisen für Exporte aus Russland (und anderen Schwarzmeer-Ländern) sorgten diese Berichtswoche für stark sinkende Preise an den internationalen Futures-Börsen. Bei der Euronext kam noch ein (nochmals) festerer Wechselkurs zwischen Euro und US-$ dazu. Erst am Dienstag konnten sich die Preise wieder etwas erholen, was Marktbeobachter darauf hoffen ließ, dass die Talsohle erreicht sei. Weizen-Futures an der Euronext sanken von € 204,00/t (IX, Schlusskurs vom 20.08.) auf € 189,50/t (IX, Schlusskurs vom 26.08.) und erholten sich am Dienstag auf € 193,75/t (IX, Schlusskurs vom 27.08.).
 
Hohe Qualitäten für den Export in die Schweiz waren weiter gefragt. Italienische Verarbeiter zeigten weiterhin kein Interesse an heimischen Top-Qualitäten, weil US-Ware wettbewerbsfähig offeriert wurde und der feste Euro Importe begünstigte.

Futtergetreide/Mais:

Die guten Ertragsaussichten für Mais in den USA drückten diese Berichtswoche auf die Preise für Futures. Bei der ProFarmers Tour wurden in einigen Regionen neue Rekorderträge erwartet (Illinois 13,73 t/ha). Die US Farmer sorgten bei alterntigem Mais noch zusätzlich für Abgabedruck, um Lagerraum für die üppige neue Ernte zu schaffen. Erst am Dienstag konnten sich die Preise wieder etwas befestigen - unterstützt durch eine heiße/trockene Wetterphase im Mittleren Westen der USA. Die Ertragserwartung für die EU-27 wurde vom Prognosedienst MARS (siehe Bericht unter Börse Aktuell) wegen der Dürreperiode am Balkan auf 7,03 t/ha (Vormonat 7,24 t/ha) zurückgenommen. Die Menge sollte damit um 6% unter der Vorjahresernte liegen. Für die Preisentwicklung an der Euronext spielte das jedoch keine Rolle, weil ausreichend konkurrenzfähiger Mais für Importe zur Verfügung steht. Mais-Futures an der Euronext sanken von € 196,50/t (XI, Schlusskurs vom 20.08.) auf € 189,00/t (XI, Schlusskurs vom 26.08.) und korrigierten am Dienstag auf € 192,00/t (XI, Schlusskurs vom 27.08.).
 
In Österreich startete in dieser Berichtswoche bereits die Nassmais-Kampagne. Auch in den östlichen Nachbarländern startete bereits die Ernte.

Ölsaaten:

In den USA hielten einerseits Rekord-Ertragserwartungen (ProFarmers Tour +6% über dem letzten Rekordjahr 2021) und andererseits gute Exportzahlen den Markt für Ölsaaten am Anfang dieser Berichtswoche noch in einer Seitwärtsbewegung. Der Beginn einer Hitzewelle im Mittleren Westen der USA sowie steigende Palmöl- und Rohöl-Notierungen sorgten ab Freitag für steigende Preise. Die rückläufige Ernteerwartung für die EU-27 hatte kaum Marktauswirkung: MARS erwartete sinkende Erträge bei allen Ölsaaten. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 452,00/t (IX, Schlusskurs vom 20.08.) auf € 463,75/t (IX, Schlusskurs vom 27.08.).
 
Am regionalen Ölsaaten-Markt waren Sonnenblumen gefragt, allerdings bei geringer Abgabebereitschaft.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 21. bis 27. August 2024

Raps – Bruck bis Juni 2025 n.q.
Raps – Straubing bis Sep. 2024 n.q.
Raps – Straubing Okt.-Dez 2024 € 446 – 448/t
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 451 – 453/t
Raps – Straubing April. – Juni 2025 € 455 – 457/t
Raps – Olomouc Aug. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Sept. 2024 € 432 – 434/t
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 437 - 439/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 440 - 442/t
Raps – Olomouc April –Juni 2025 € 444 - 446/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 399 - 401/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 409 - 411/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März. 2025 € 421 - 423/t