Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 28. August bis 3. September 2024

Brotgetreide:

Die Notierungen für Weizen-Futures zogen in dieser Berichtswoche weiter an. Die Bestätigung der schlechten Ernte in Europa (EU-Kommission -4,7 Mio. t zur letzten Schätzung), in der Ukraine und in Russland (SovEcon -0,8 Mio. t zur letzten Schätzung) sorgten für eine Trendwende. Die gute Ernte in den USA und in Kanada fand zunehmende Nachfrage in Indonesien und Lateinamerika. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 193,75/t (IX, Schlusskurs vom 27.08.) auf € 204,00/t (IX, Schlusskurs vom 03.09.).
 
Die heimischen Verarbeiter zeigten sich für die vorderen Termine bereits gut versorgt. Für Exporte in die Schweiz wurde weiter Ware mit besserer Qualität gesucht – dem Vernehmen nach auch bereits unter 14% Protein. Italienische Verarbeiter zeigten Interesse am proteinschwächeren aber sehr gut backfähigen österreichischen Weizen. Die Konkurrenz durch DNS aus den USA in italienischen Hafen-Silos führte aber dazu, dass Geld- und Briefkurse noch auseinander lagen.

Futtergetreide/Mais:

Auch bei den Mais-Futures ging es nach oben. Die Ernte in der Schwarzmeer-Region (z.B. Ukraine -10 Mio. t zum Vorjahr) wurde wegen der Dürre weiter nach unten geschätzt. Für Mais aus den USA gab es gute Nachfrage. An der Euronext half der wieder sinkende Euro-US-$-Wechselkurs. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 192,00/t (XI, Schlusskurs vom 27.08.) auf € 202,25/t (XI, Schlusskurs vom 03.09.).
 
Erste Lieferungen aus der ungarischen Ernte wiesen auf ein weiteres Jahr mit Aflatoxin-Problemen als Folge von Hitzeschäden hin. Die Feuchtigkeitsgehalte der Ernteware lagen bereits sehr tief. Belastbare Aussagen zu Erträgen lagen noch nicht vor.

Ölsaaten:

Nach einem Preisrückgang zu Beginn dieser Berichtswoche wegen Regen im Mittleren Westen der USA (Linderung der Hitzewelle) ging es auch mit den Preisen für Ölsaaten-Futures bergauf. In der EU wurde die Ernte von Ölsaaten nochmals tiefer geschätzt (Strategie Grains und EU-Kommission). Ein schwächerer Wechselkurs für den Euro gegen dem US-$, wieder etwas festere Palmöl-Preise und eine Belebung der Nachfrage für Exporte aus den USA halfen zusätzlich. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 463,75/t (IX, Schluss-kurs vom 27.08.) auf € 469,75/t (IX, Schlusskurs vom 03.09.).
 
Am regionalen Markt waren Ölsaaten generell gesucht und trafen auf zurückhaltende Abgabebereitschaft. Es gab Aussagen über niedrige Ölgehalte bei ersten Erntepartien von Sonnenblumenkernen. Vor dem Hintergrund der schlechten Raps-Erträge in der EU und der Entwicklung bei den Futures-Preisen kam die Rücknahme der Quotierungen für Raps (siehe unten) überraschend.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 28. August bis 3. September 2024

Raps – Bruck bis Juni 2025 n.q.
Raps – Straubing Sep. 2024 n.q.
Raps – Straubing Okt.-Dez 2024 € 459 – 447/t
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 462 – 452/t
Raps – Straubing April. – Juni 2025 € 465 – 456/t
Raps – Olomouc Sept. 2024 € 445 – 433/t
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 450 - 438/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 451 - 441/t
Raps – Olomouc April –Juni 2025 € 454 - 445/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 409 - 407/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 419 - 417/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März. 2025 € 431 - 429/t