Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 3. bis 9. Jänner 2024

Brotgetreide:

Schwache Exportnachfrage und schlechte Ergebnisse im Export von Weizen aus den USA und der EU sowie gute Entwicklung der US-Bestände hielten die Preise an den Futures-Börsen über den Jahreswechsel unter Druck. Die Ukraine steigerte die Weizenexporte am Seeweg im Dezember um 60% (gegenüber Vormonat). Etwas Unterstützung kam nur von einer Wetterprognose mit polarem Kaltlufteinbruch für Ende dieser Woche in Russland und der Ukraine. Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext sanken von € 223,00/t (III, Schlusskurs vom 19.12.) auf € 219,50/t (III, Schlusskurs vom 09.01.).
 
Am regionalen Markt lief die Anfrage nur zaghaft an, ohne dass dabei namhafte Umsätze erzielt werden konnten. Bei Anfragen für kurzfristige Lieferungen waren keine Transportkapazitäten verfügbar. Für spätere Termine blieb die Nachfrage sehr verhalten.

Futtergetreide/Mais:

Die wöchentlichen Exportzahlen aus den USA lagen unter den Zielwerten für diese Saison. Die Käufer in der EU haben die Mais-Importmengen wieder auf "Vorkriegs-Niveau" zurückgefahren (~ 9 Mio. t per 5.1.2024 so wie Anfang 2021). Maisexporte aus der Ukraine über den Seeweg nahmen dennoch im Dezember um 34% zu (gegenüber Vormonat). Schlechte Exportzahlen, niedrige Nachfrage und gutes Angebot ließen die Preise an den Warenterminbörsen über den Jahreswechsel auf neue Tiefstwerte für die jeweiligen Futures-Termine sinken - an der Euronext von € 198,75/t (III, Schlusskurs vom 19.12.) auf € 193,25/t (III, Schlusskurs vom 09.01.).
 
Die Nachfrage am regionalen Markt blieb über den Jahreswechsel sehr verhalten. Die Einschätzung der Käufer war, dass die Verarbeitung weiterhin deutlich hinter Normaljahren blieb, das regionale Angebot hoch war und überregionaler Ausgleich wegen des aktuellen Engpasses bei der Transportlogistik (auf aktuellem Preisniveau) nicht möglich war.

Ölsaaten:

Für den globalen Ölsaatenmarkt war entscheidend, dass der Export von Soja aus den USA deutlich unter die Werte vor den Feiertagen fiel. Bis 27.12. konnten noch steigende Rohölpreise (aufgrund der Spannungen am Roten Meer) die Preise an der CBoT hoch halten, danach ging es aber stetig bergab. Raps-Futures an der Euronext folgten diesem Trend und stiegen zuerst von € 426,00/t (II, Schlusskurs vom 19.12.) auf € 440,75/t (II, Schlusskurs vom 28.12.) und fielen dann bis auf € 423,00/t (II, Schlusskurs vom 09.01.).
 
Am regionalen Markt gab es nach Aussage von Marktteilnehmern auch über den Jahres­wechsel keine Anzeichen für eine Belebung des Marktes. Es wurde darüber diskutiert, dass die Erfüllung einzelner Importverträge für Ölsaaten aus der Ukraine aufgrund der drastisch gestiegenen Frachtkosten unsicher geworden sein könnte.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 3. bis 9. Jänner 2024

Raps – Bruck Jän.-Feb. 2024 € 358/t
Raps – Bruck März – Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Jän – Juni 2024 n.q.
Raps – Straubing Juli – Aug. 2024 € 406/t
Raps – Olomouc Jän – Juni 2024 n.q.
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 388/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis – März 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2024 € 337/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2024 € 342/t
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