Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 30. August bis 5. September 2023

Brotgetreide:

Mitte letzter Woche feierte die EU einen weiteren Export-Erfolg: 240.000 t Weizen aus FR und RO gingen an Ägypten. An der Euronext und CBoT stiegen die Preise. Danach ging es aber nur mehr bergab. Ein zweites Beratungsunternehmen, IKAR, schätzte die russische Ernte auf 91 Mio. t (zuletzt SovEcon 92 Mio. t), und am Montag wurde bekannt, dass Russland 500.000 t Weizen an Ägypten ohne Tender verkauft hat. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 236,25/t (XII, Schlusskurs vom 29.08.) auf € 233,50/t (XII, Schlusskurs vom 05.09.).
 
Marktteilnehmer berichteten, dass letzte Woche bei Weizen kaum Umsätze stattgefunden haben. Es gab Interesse aus Italien und Deutschland für Mahl- und Qualitätsweizen, das jedoch auf verhaltene Abgabebereitschaft stieß.

Futtergetreide/Mais:

Trotz Hitze und Trockenheit im US-Corn Belt kämpften Mais-Futures letzte Woche mit sinkendem Preistrend. Die Schätzungen für die Ernte in Brasilien und der Ukraine wurden nach oben gesetzt und die Bestände in Frankreich wurden unverändert mit 82% gut und sehr gut eingestuft. Die Mais-Futures an der Euronext sanken von € 213,75/t (XI, Schlusskurs vom 29.08.) auf € 212,00/t (XI, Schlusskurs vom 05.09.).
 
Am regionalen Markt wurde über Abschlüsse für die neue Ernte berichtet. Seitens der Verarbeiter wurde das aber mit Zurückhaltung kommentiert und auf die Abwicklung von verspäteten Lieferungen, auf (immer noch) reduzierte Verarbeitungskapazitäten und ein großes Angebot bei Futtergetreide und Mais hingewiesen.

Ölsaaten:

Bis Freitag liefen die Preise für Ölsaaten gegenläufig: Soja an der CBoT sank und Raps an der Euronext stieg. Gründe für rückläufige Preise bei Soja-Futures könnten gewesen sein, dass die Wettersorgen um die US-Bestände bereits eingepreist waren und der Konkurrenzdruck aus Brasilien anhaltend stark war. Die steigenden Preise bei Raps könnten durch den gesunkenen Wechselkurs zum US-$ und sinkende Ertragserwartungen in der EU (Strategie Grains - 400.000 t zum Vormonat) begründet gewesen sein. Ab Montag folgte Raps wieder Soja. Es gab Berichte, dass die Ukraine eine Rekordernte bei Raps eingebracht hat und die Importlieferungen liefen kontinuierlich. Die Raps-Futures an der Euronext stiegen zuerst von € 464,75/t (XI, Schlusskurs vom 29.08.) auf € 473,50/t (XI, Schlusskurs vom 01.09.) und fielen dann auf € 455,75/t (XI, Schlusskurs vom 05.09.).
 
Der Preisverfall bei Ölsaaten fand vor dem Hintergrund einer beeindruckenden Rallye bei Rohöl-Futures statt, die auf ein neues Jahreshoch kletterten: US-$ 90,04/barrel für Crude Oil an der ICE.
 
Wieder keine Hinweise auf Umsätze in der letzten Woche. Es gab erste Aussagen aus Rumänien über enttäuschende Erträge bei der Ernte von gestreiften Sonnenblumen. Die Quotierungen der regionalen Verarbeiter wurden weiter ausgedünnt (Straubing ausgesetzt bis Juni 2024).

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 30. August bis 5. September 2023

Raps – Bruck Aug. 2023 € 393/t / n.q.
Raps – Bruck Sept. 2023 € 393/t / n.q.
Raps – Bruck Okt. 2023 € 393 - 391/t
Raps – Straubing Okt. 2023 n.q.
Raps – Straubing Nov. 2023 n.q.
Raps – Straubing Dez. 2023 n.q.
Raps – Straubing Jän. - März 2024 € 461/t / n.q.
Raps – Straubing Apr. - Juni 2024 € 464/t / n.q.
Raps – Olomouc Okt. 2023 n.q.
Raps – Olomouc Nov. 2023 n.q.
Raps – Olomouc Dez 2023 n.q.
Raps – Olomouc Jän. - März 2024 n.q.
Raps – Olomouc Apr. - Juni 2024 € 437 – 442/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Bruck Sept.-Okt.2023 € 326 – 335/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Bruck Nov.-Dez. 2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Bruck Jän.-März 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2023 € 348 – 340/t
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