Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 31. Juli bis 6. August 2024

Brotgetreide:

Zu Beginn dieser Berichtswoche stabilisierten sich die Futures-Preise auf einem etwas höheren Niveau, ohne dass sich an den Rahmenbedingungen etwas verändert hätte: zähes Exportgeschäft, schlechte Ernteaussichten für Frankreich und Deutschland (wieder Regen-Unterbrechung am Wochenende). Am Montag folgten die Weizen-Futures dem allgemeinen Kurseinbruch bei Aktien und Rohstoffen (Rezessionsangst in USA). Die Eröffnung eines Import-Tenders für Ägypten (Zuschlag am 12.8.; 3,8 Mio. t; Lieferung X-IV) am Dienstag sorgte jedoch bereits wieder für Aufwind. Die Weizen-Futures stiegen im Wochenabstand von € 215,25/t (IX, Schlusskurs vom 30.07.) auf € 218,25/t (IX, Schlusskurs vom 06.08.).
 
Die Qualitäten aus der heimischen Ernte wiesen auf geringere Proteinwerte als in den Vorjahren hin. Im Verhältnis dazu lagen aber die Werte für Kleber zum Teil deutlich höher. Die Verarbeiter waren damit beschäftigt, gut geeignete Partien auszuwählen. Premiumweizen wurde für den Export in die Schweiz gehandelt. Italienische Verarbeiter waren dagegen kaum an dieser Qualität interessiert. Nach Aussagen von Markteilnehmern war da die Konkurrenz zu US-Ware stark und der Bedarf auch schon zum Teil gedeckt.

Futtergetreide/Mais:

Die Aussicht auf Rekorderträge in den USA hielt diese Berichtswoche die Mais-Futures unter Druck. An der Euronext hielt zusätzlich der starke Wechselkurs für den Euro zum US-$ davon ab, auf die sinkenden Ertragserwartungen in SO-Europa und der Ukraine zu reagieren. Die Preise für Mais-Futures an der Euronext fielen von € 204,50/t (XI, Schlusskurs vom 30.07.) auf € 203,25/t (XI, Schlusskurs vom 06.08.).
 
Die regionalen Verarbeiter zeigten sich in dieser Berichtswoche bis zum Anschluss an die neue Ernte als gut gedeckt. Die Ernteschätzungen für Südost-Europa blieben unsicher: Während Regen die Situation in Rumänien und Bulgarien verbessert hat, wurde in Ungarn dringend Wasser für die Maisfelder benötigt. Vor dem Hintergrund ist kaum Umsatz zustande gekommen.

Ölsaaten:

In dieser Berichtswoche gerieten die Rapsnotierungen an der Euronext von mehreren Seiten unter Druck: sinkende Palmöl und Rohöl-Preise, fester Wechselkurs für Euro zum US-$, wachsende Konjunktursorgen in den USA, Regen für die trockenheitsgeplagten Rapsbestände in Kanada. Die Raps-Futures an der Euronext fielen von € 472,00/t (IX, Schlusskurs vom 30.07.) auf € 449,75/t (IX, Schlusskurs vom 06.08.).
 
Die wachsenden Sorgen um die Erträge der Herbsternte haben in dieser Berichtswoche die Handelstätigkeit gebremst.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 31. Juli. bis 6. August 2024

Raps – Bruck bis Juni 2025 n.q.
Raps – Straubing bis Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 476 – 462/t
Raps – Straubing April. – Juni 2025 € 478 – 464/t
Raps – Olomouc Aug. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Sept. 2024 € 456 – 441/t
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 461 - 466/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 464 - 450/t
Raps – Olomouc April –Juni 2025 € 466 - 452/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 383 - 381/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 393 - 391/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März. 2025 € 405 - 403/t