Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 02. bis 09.06.2021

Brotgetreide:

Kaum Neuigkeiten vom globalen Weizen-Markt. Die vergangene Woche befürchteten Nachtfröste haben sich nicht auf die Bestandsbewertungen in den USA ausgewirkt: Winterweizen wurde zu 50 % (Vorwoche 48%) mit sehr gut bis gut bewertet; Sommer-weizen mit 38 % (VW 43%) wegen fehlender Niederschläge. Regen ist aber aktuell in der Wettervorhersage. Insgesamt kam es damit nur zu einer kleinen Absenkung bzw. einer Seitwärtsbewegung an den internationalen Börsen. An der Euronext wurde letzte Woche mit € 218,75/t (IX, Schlusskurs am 1.6.) und aktuell mit € 216,50/t (IX, Schlusskurs am 8.6.) notiert.
 
Aus dem regionalen Markt wurde für die letzte Woche berichtet, dass Mühlen bereits weitgehend gedeckt sind. Nachfrage für Brotgetreide kommt aber weiterhin von Mischfutterwerken – etwa für Roggen, der im Moment der günstigste Rohstoff ist. Auch Qualitätsweizen läuft immer wieder ins Futter, vorwiegend aus dem Import.

Futtergetreide/Mais:

Im Vorfeld des nächsten USDA-Berichts gab es eine Reihe von Erwartungen, die die Preise nach oben getrieben haben: Die Ernte in Brasilien soll tiefer eingeschätzt werden, die globalen Bestände am Ende der kommenden Saison sollen weiter reduziert werden und aus China wird ein größeres Einkaufsprogramm für die kommende Woche erwartet. Die Preise an der Euronext waren daher weiter im Aufschwung: letzte Woche € 207,75/t (XI, Schlusskurs vom 01.6.) auf € 212,50/t (XI, Schlusskurs vom 08.6.)
 
Am regionalen Markt wird alterntiger Mais weiter nachgefragt. Dafür gibt es auch noch Angebot aus Importen. Die hohen Preise für Öl-Schrote machen den Einsatz von Getreide und auch Brotgetreide für Mischfutterwerke interessant.

Ölsaaten:

Aus den USA wurden gute Bewertungen der Sojabestände berichtet: Anbau weiter fort-geschritten als im Vorjahr und gute Anfangsentwicklung (67% gut bis sehr gut). Von der Nachfrageseite wird über weiterhin hohen Bedarf aus China spekuliert. Raps wurde an der Euronext gegenüber vergangener Woche abermals deutlich höher gehandelt: € 532,00/t (VIII, Schlusskurs vom 2.6.) auf € 541,75/t (VIII, Schlusskurs vom 8.6.)
 
Das höhere Niveau an der Euronext spiegelt sich auch in den Quotierungen für Raps wider. Das regionale Marktgeschehen läuft aber auf geringem Niveau, weil Abgeber weiter pessimistisch bei ihren Ernteprognosen sind. Interessant ist, dass die Quotierungen bei Sonnenblumenkernen demgegenüber sogar gesunken sind. Diese Woche wurde erstmals auch eine Quotierung für gentechnikfreie Sojabohne aufgenommen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig , mit Qualitätsboni - 9. Juni 2021

Raps – Straubing Juli-August 2021: € 531 bis 537/t
Raps – Straubing September 2021: € 533 bis 539/t
Raps – Straubing Oktober 2021: € 534 bis 540/t
Raps – Olomouc Oktober 2021: € 522 bis 528/t
Raps – Bruck Oktober 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juni 2021: € 580 bis 585/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-August 2021: € 585 bis 590/to
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sep.-Okt. 2021: € n.q./to
Öl-Sonnenblumenkerne –Bruck Sep.-Okt. 2021: € n.q./to
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