Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 13. bis 19. März 2024

Brotgetreide:

Geringe internationale Nachfrage und hohes Exporttempo aus Russland hielten den globalen Weizenmarkt zu Beginn dieser Berichtswoche unter Druck. Am Donnerstag veröffentlichte Strategie Grains die neue Schätzung für die Weizenernte 2024 in der EU und kürzte die Produktion um 1 Mio. t gegenüber den Vormonats-Zahlen und um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr. Das IGC gab die Erwartung für die globale Weizen-Ernte 2024 bekannt (siehe Bericht unter Börse Aktuell). Danach soll die Ernte um 10 Mio. t höher als in der laufenden Saison ausfallen. Ein neuerlicher Rekordverbrauch ergab wieder einen Lagerabbau in Höhe von 5 Mio. t (nach -14 Mio. t 2023/24). Nach einer Meldung der New York Times überlegte die EU-Kommission Zölle auf den Import von russischem Getreide zu erheben. Zwischen Juli und Jänner wurden 1,118 Mio. t eingeführt - vor allem Durum. Der Export von Durum wurde von Seiten Russlands bereits gestoppt. Ein derartiger Importzoll der EU hätte demnach kaum Markt-Auswirkungen bis zur neuen Ernte. Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 196,75/t (V, Schlusskurs vom 12.03.) auf € 200,25/t (V, Schlusskurs vom 19.03.).
 
Am regionalen Markt für Brotgetreide gingen auch in dieser Berichtswoche nur Kleinigkeiten. Marktteilnehmer sahen zwar noch Anschlussbedarf. Die unverkauften Lagerbestände in den Silos und die Bestände auf den Feldern wurden als hoch bzw. gut eingeschätzt. Die Neigung seitens der Verarbeiter und der Käufer der Verarbeitungsprodukte, den Restbedarf zu decken, war daher gering.

Futtergetreide/Mais:

Die Ernteerwartungen für 2024/25 für Mais blieben im Vergleich zu Weizen optimistischer: Strategie Grains erwartet eine Flächenausweitung in der EU und +4,5% Ertrag gegenüber 2023. Das IGC (siehe auch Bericht unter Börse Aktuell) ging von einer nochmaligen Steigerung der globalen Ernte von +6 Mio. t und einem weiteren Aufbau der Lagerreserven von +3 Mio. t (nach +15 Mio. t im Vorjahr) aus. Die Preise für Mais-Futures an der CBoT bewegten sich schwächer bis seitwärts, obwohl der US-Drought Monitor ungewöhnliche Trockenheit im Mittleren Westen aufzeigt und in Brasilien heißes und trockenes Wetter die 2. Mais-Ernte beeinträchtigte. An der Euronext konnten sich die Preise dem Trend bei Weizen anschließen und stiegen von € 178,50/t (VI, Schlusskurs vom 12.03.) auf € 186,75/t (VI, Schlusskurs vom 19.03.).
 
Kaum Umsatztätigkeit bei Futtergetreide und Mais in Österreich. Die Verarbeiter waren dem Vernehmen nach nicht bereit, die höheren Forderungen aufgrund der gestiegenen Futures-Kurse zu erfüllen.

Ölsaaten:

Die Raps-Futures an der Euronext legten nach den starken Gewinnen der Vorwochen eine Atempause ein. Palmölpreise, die stabil auf hohem Niveau blieben, und Rohöl-Futures, die während der Berichtswoche stark anzogen, sowie die Strategie Grains-Schätzung, wonach die Ernte 2024 in der EU um 7% unter der des Vorjahres liegen soll (GB -28 % Anbau von Winterraps) und Meldungen, wonach die Ukraine die Rapsernte 2023 bereits vermarktet hätte, sorgten jedoch ab Montag wieder für steigende Preise. Die Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 444,00/t (V, Schlusskurs vom 12.03.) auf € 446,25/t (V, Schlusskurs vom 19.03.).
 
Es gab keine Rückmeldungen über Umsatztätigkeit bei Ölsaaten am regionalen Markt.

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