Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 15. bis 22. September 2021

Brotgetreide:

In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Kanada und Frankreich die Schätzung für die Weizenernte weiter reduzierten. Meldungen machten die Runde, dass Trockenheit in Russland die Anbausaison für Weizen gefährde (minus 0,5 bis 1 Mio. ha). Anfang dieser Woche folgten keine weiteren bullishen Neuigkeiten und die Märkte gaben einen Teil der Gewinne wieder ab. Der Preis für Weizen-Futures an der Euronext bewegte sich im Wochensprung von € 243,00/t (XII, Schlusskurs vom 14.9.) auf € 244,25/t (XII, Schlusskurs vom 21.9.).
 
Die Preisentwicklung am regionalen Markt hat sich weiter stabilisiert - vor allem für Spot-Lieferungen. Der Druck durch Lagerraumbedarf für die Herbst-Ernte hat letzte Woche weiter zugelegt. Die Nachfrage für Weizen aus Österreich und den (östlichen) Nachbarländern ist weiterhin stark und die Konkurrenz von Aufmischqualitäten aus anderen Regionen begrenzt.

Futtergetreide/Mais:

Ende letzter Woche profitierten die Notierungen für Mais an den internationalen Börsen noch vom Preisaufschwung bei Weizen. Anfang dieser Woche kehrte sich der Trend um. Nachrichten über die Aussaat einer Rekordfläche an Mais in Argentinien, eine robuste Ernte in den USA und weiter ausbleibende Einkäufe Chinas ließen die Preise wieder etwas schwächer werden. Die Notierungen der Mais-Futures bewegten sich an der Euronext von € 214,75/t (XI, Schlusskurs vom 14.9.) auf € 215,75/t (XI, Schlusskurs vom 14.9.).
 
Für den regionalen Markt sind aber die Ernteschätzungen in der EU von unmittelbarer Bedeutung. Dabei ließ der MARS-Bericht der EU-Kommission aufhorchen: Der durch-schnittliche Hektarertrag in der EU wurde um 1,5 % zurückgenommen - während in Frankreich gute Mengen erwartet werden, wurde aber die Ernteerwartung im Osten und Südosten der EU (die klassische Importregion für Österreich) deutlich gekürzt. Auf der Homepage der Produktenbörse finden Sie unter "BÖRSE AKTUELL" einen ausführlichen Artikel zum MARS-Bericht. Am regionalen Markt wurden erste Offerte für Mais aus der neuen Ernte bereits gelegt. Marktteilnehmer berichten, dass die Geldkurse für Exporte in der vergangenen Woche deutlich über den Vorstellungen inländischer Verarbeiter lagen.

Ölsaaten:

Die Preise für Sojabohnen-Futures an der CBOT gaben letzte Woche etwas nach. Der Druck entstand durch den Erntestart und niedrige Exportzahlen wegen der immer noch beeinträchtigten Infrastruktur in den Exporthäfen infolge der Schäden durch Hurrikan Ida. Bei Raps setzte sich dagegen die Hausse, die durch die reduzierten Ernteerwartungen für Kanada gestartet wurde, fort. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext legten neuerlich kräftig zu: von € 587,00/t (XI, Schlusskurs vom 14.9) auf € 606,00/t (XI, Schlusskurs vom 21.9).
 
Die internationalen Preissteigerungen führten zu keiner Belebung des Angebots am regionalen Markt. Die Quotierungen der Verarbeiter spiegelten die Entwicklung an der Euronext wider, allerdings blieben die Preisindikationen für spätere Termine deutlich vorsichtiger.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 14. bis 21 September 2021

Raps – Straubing Oktober 2021: € 583 bis 603/t
Raps – Straubing November 2021: € 584 bis 605/t
Raps – Straubing Dezember 2021: € 585 bis 607/t
Raps – Straubing Jän.-März 2022: € 585 bis 594/t
Raps – Olomouc Oktober 2021: € 577 bis 593/t
Raps – Olomouc November 2021: € 578 bis 594/t
Raps – Olomouc Dezember 2021: € 579 bis 595/t
Raps – Olomouc Jän.-März 2022: € 579 bis 588/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Otober 2021: € 503 bis 505/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc November 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Dezember 2021: n.q.
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