Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 18. bis 25. August 2021

Brotgetreide:

Die Weizenernte in der nördlichen Hemisphäre neigt sich dem Ende zu. Es gab nur leichte Korrekturen bei den Ernteschätzungen (EU und Russland) und die Preise an den Futures-Börsen haben sich für die hinteren Termine seitwärts bewegt, Chicago ins Minus und Paris ins Plus. Anders beim Fronttermin an der Euronext, wo es einen starken Kursanstieg gab. Viele Marktteilnehmer mit Long-Positionen deckten nicht durch den Verkauf von Futures, sondern warteten auf die physische Lieferung. Für den Standard-Kontrakt, Weizen Nr. 2, sind 220 sec. Fallzahl, 11 % Protein und 76 kg/hl als Mindestqualität festgelegt – Werte, die in Frankreich heuer schwer zu erfüllen sind. Die Qualitäten in Deutschland sind im Vergleich dazu besser und man rechnet mit guter Exportnachfrage. Die Prämien für Exportweizen frei Hamburg stiegen kräftig. Preisentwicklung an der Euronext:
€ 245,75/t (IX, Schlusskurs vom 17.8.) bis € 272,25/t (IX, Schlusskurs vom 24.8.).
€ 242,75/t (XII, Schlusskurs vom 17.8.) bis € 246,50/t (XII, Schlusskurs vom 24.8.).
 
Das Weizenangebot am inländischen Markt war auch letzte Woche zurückhaltend. Aktiver unterwegs waren dagegen die Verkäufer von Ware aus den östlichen Nachbarländern – vermutlich um Lagerraum für die bevorstehende Ernte bei Sonnenblumen und Mais zu schaffen. Die Qualitätsanforderungen für Aufmischweizen im Export nach Italien wurden dabei aber nicht immer erfüllt.

Futtergetreide/Mais:

Am globalen Markt haben die Rücknahme der Mais-Bonitierungen (- 2 % auf 60 % gut bis sehr gut) und gute Exportnachfrage aus Mexiko beim US-Mais für Stabilität gesorgt. Preise an der Euronext gingen etwas nach oben: von € 216,00/t (XI, Schlusskurs vom 17.8.) auf zuletzt € 219,00/t (XI, Schlusskurs vom 24.8.).
 
Wenig Bewegung wurde in der vergangenen Woche auch bei Futtergetreide am regionalen Markt berichtet. Wenn Mengen abgeschlossen wurden, dann meist auf Basis von Importware.

Ölsaaten:

Nach einer Schwächephase Ende letzter Woche haben steigende Rohölpreise, sinkende Bestandsbewertungen in den USA (-1 % auf 56 % gut bis sehr gut) und gute Exportnachfrage (China kauft weiter US-Sojabohnen) dem globalen Markt zur Befestigung verholfen. Zusätzlich verdichteten sich die Befürchtungen über eine „La Ninja“-Wetterphase mit negativen Auswirkungen auf die Produktion von Mais und Sojabohnen in Südamerika. Die Preise für Raps-Futures konnten sich zuletzt wieder etwas erholen:
von € 574,75/t (XI, Schlusskurs vom 17.8.) auf € 571,75/t (XI, Schlusskurs vom 24.8.) mit einem Tiefstand von € 557,50/t am 20.8.
 
Marktteilnehmer beschreiben den physischen Markt für Ölsaaten in der Region in der letzten Woche als sehr ruhig. Bemerkenswert ist, dass die Quotierungen der Verarbeiter bei Raps letzte Woche ausgesetzt wurden.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 18. bis 25. August 2021

Raps – Straubing September 2021: n.q.
Raps – Straubing Okt.-Nov. 2021: n.q.
Raps – Straubing Dez. 2021: n.q.
Raps – Olomouc Okt.-Nov. 2021: n.q.
Raps – Olomouc Dez. 2021: n.q.
Raps – Bruck Oktober 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März 2021: € 485 bis 490/t
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