Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 3. bis 9. Mai 2023

Brotgetreide:

Zu Beginn der Berichtswoche erholten sich die Kurse an den internationalen Warenterminbörsen wegen zunehmender Bedenken um die Verlängerung des Korridors für See-Exporte aus der Ukraine und guter US-Exportdaten. Zu Beginn dieser Kalenderwoche begannen die Preise allerdings wieder zu sinken. Die Annahme setzte sich durch, dass die Ukraine auch ohne Abkommen weiter übe3r den Seeweg exportieren könnte und die Überhangmengen in den Haupt-Exportländern weiter steigen könnten. Für die Weizen-Futures an der Euronext ging sich damit immer noch ein kleines Plus aus: von € 230,00/t (IX, Schlusskurs vom 02.05.) auf € 234,00/t (IX, Schlusskurs vom 09.05.).
 
Am regionalen Markt hat die Stabilisierung an den Futures-Börsen zu einer zaghaften Belebung der Umsätze geführt. Bei Premiumweizen ist es dabei aufgrund ausgesuchter Partien zu einem breiteren Preisband gekommen. Marktteilnehmer berichteten jedoch von Lagerhaltern, die stattliche Mengen eher überlagern als zu den aktuellen Preisen abgeben wollten, und von geringen Transportkapazitäten, vor allem für prompte Lieferungen.

Futtergetreide/Mais:

Die Nachrichtenlage wies letzte Woche bei Mais auf eine gute Versorgungslage hin: Die FAO schätzte die globale Ernte 2023 um 58,1 Mio. t höher ein als in der laufenden Saison, 33 Mio. t davon allein in den USA. Dennoch konnten sich die Futures-Preise in einer Seitwärtsbewegung halten, weil die Chancen für eine Verlängerung des Abkommens für Übersee-Exporte aus der Ukraine kritischer gesehen wurden. Die Mais-Futures an der Euronext blieben zwischen € 227,75/t (VI, Schlusskurs vom 02.05.) und € 228,25/t (VI, Schlusskurs vom 09.05.) fast unverändert.
 
Die EU hat einen Importstopp für Mais (Weizen, Rapssaat und Sonnenblumenkernen) aus der Ukraine nach BG, RO, HU, SK und PL verhängt, den Transit in andere Mitgliedsstaaten und in Drittländer jedoch weiter offen gelassen. Es traten jedoch laufend Probleme in der praktischen Umsetzung auf. Marktauswirkungen waren keine zu spüren, weil der regionale Bedarf nochmals gesunken ist. In einigen Werken großer inländischer Maisverarbeiter gab es längere Produktionsstillstände und es wurde über rückläufige Nachfrage für Verarbeitungs­produkte berichtet.

Ölsaaten:

Die Erholung der Rohölpreise verlieh den Ölsaaten-Futures Ende letzter Kalenderwoche zunächst noch etwas Auftrieb. Die Erwartung einer besseren globalen Ernte 2023 und wachsende Überhangsmengen bereitete dem jedoch schon am Montag ein jähes Ende. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext fielen von € 441,00/t (VIII, Schlusskurs vom 02.05.) auf € 434,25/t (VIII, Schlusskurs vom 09.05.).
 
Die aktuellen Gebote der Verarbeiter fanden auch in der letzten Berichtswoche kaum Widerhall bei den Verkäufern. Die Aussetzung der Quotierungen für Raps in Straubing und Olomouc für die ex-Ernte-Termine (Juni-August) könnte aber ein Hinweis darauf sein, dass die Deckung da bereits weit vorangeschritten ist.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 3. bis 9. Mai 2023

Raps – Straubing Mai 2023 n.q.
Raps – Straubing Juni 2023 € 429 – 409/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2023 € 419 – 429/t / n.q.
Raps – Straubing Sept. 2023 € 433 – 413/t
Raps – Straubing Okt.-Dez. 2023 € 444 – 425/t
Raps – Olomouc Mai 2023 € 410 – 390/t
Raps – Olomouc Juni 2023 € 410 – 390/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 400 – 410/t / n.q.
Raps – Olomouc Sept. 2023 € 411 – 391/t
Raps – Olomouc Okt.-Dez. 2023 € 424 – 405/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai-Juni 2023 € 387 – 391/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 392 – 396/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 € 387 – 389/t