Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 4. bis 10. Jänner 2023

Brotgetreide:

Zum Jahresende 2022 verhalfen die Winterstürme in den USA den Märkten zu einem Preisanstieg. Mit Beginn des neuen Jahres begannen die Kurse aber auf breiter Front wieder zu sinken. Die Stürme brachten in den USA auch viel Schnee und damit wertvolle Feuchtigkeit. Australien revidierte die Ernteschätzung von 36,6 auf 42 Mio. t. Die Hoffnung, dass höhere Versicherungsprämien die Offerte aus der Ukraine und Russland verteuern werden, erfüllte sich nicht. Bei den letzten Ausschreibungen lagen Offerte aus der Schwarzmeer-Region wieder deutlich tiefer als die der Konkurrenz. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 296,50/t (III, Schlusskurs vom 20.12.) auf € 315,25/t (III, Schlusskurs vom 27.12.) und fielen danach bis € 290,50/t (III, Schlusskurs vom 10.01.).
 
Sinkende Preise an den internationalen Futures-Börsen und gute Versorgung der Verarbeiter hielten die Umsätze am regionalen Weizen-Markt in der Vorwoche auf sehr niedrigem Niveau.

Futtergetreide/Mais:

Wie bei Weizen erlebte der globale Maismarkt vor den Weihnachtsfeiertagen eine Aufschwung Phase. Die Winterstürme in den USA wurden zusätzlich durch die Ernte­schätzung des ukrainischen Agrarministers unterstützt, der die Maisernte in seinem Land nur bei 22-23 Mio. t (gegenüber WASDE zuletzt 27 Mio. t) sah, wobei rund 30 % immer noch nicht geerntet waren. Die munter laufenden Importe in die EU und die schleppenden Exporte aus den USA ließen die Preise aber wieder auf das Niveau von vor Weihnachten sinken. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 283,25/t (III, Schlusskurs vom 20.12.) bis auf € 299,25/t (III, Schlusskurs vom 27.12.) und fielen dann auf € 283,50/t (III, Schlusskurs vom 10.01.).
 
Bei Mais blieben die Umsätze am regionalen Markt eng begrenzt. Die Verarbeitungskapazität wurde reduziert, die Importe aus der Ukraine liefen qualitativ und quantitativ zufriedenstellend und daher war vor weiteren, substanziellen Käufen eine neue Bewertung der sinkenden Energiepreise und wieder wachsenden Konkurrenz durch die Marktöffnung in China erforderlich. Auch die Käufer in Italien blieben sehr zurückhaltend. Die Preise für Drittlands-Mais ab italienischem Hafen sind gegenüber den Tagen vor Weihnachten deutlich gesunken.

Ölsaaten:

An den globalen Ölsaatenmärkten ging das Zittern um den durch Trockenheit gefährdeten Anbau in Argentinien weiter. Berichte über Regenfälle sorgten am Beginn des neuen Jahres für Preiseinbrüche bei Sojabohnen an der CBoT. Doch schon ab dem 6.1. kletterten die Kurse wieder, weil die Regenmenge als kaum ausreichend eingeschätzt wurde und das US-Exportprogramm stetig lief (im 1. Quartal der Saison wurden bereits 38,8% der prognostizierten Exportmenge verkauft). Bei Raps an der Euronext führte der Aufschwung bei Weizen und Mais auch zu Preissteigerungen, die jedoch wegen der stetig laufenden Importe und des festeren Euro-Wechselkurses bald wieder abgegeben wurden. Die Kurse für Raps an der Euronext stiegen zuerst von € 556,25/t (II, Schlusskurs vom 20.12.) auf € 594,75/t (II, Schlusskurs vom 03.01.) und sanken dann auf € 561,00/t (II, Schlusskurs vom 10.01.).

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 4. bis 10. Jänner 2023

Raps – Straubing Jänner 23 € 582 - 569/t
Raps – Straubing Februar 2023 € 581 - 568 t
Raps – Straubing März 2023 € 580 - 567/t
Raps – Straubing April-Juni 2023 € 578 - 565/t
Raps – Straubing Juli.-Aug. 2023 € 553 - 556/t
Raps – Olomouc Jänner 23 n.q.
Raps – Olomouc Februar 2023 n.q.
Raps – Olomouc März 2023 € 553 - 540/t
Raps – Olomouc April-Juni 2023 € 556 - 543/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 539 - 542/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-Mär. 2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 497 – 494/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 502 – 499/t