Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 4. bis 10. Oktober 2023

Brotgetreide:

Letzte Woche hielten Nachrichten über ein höheres Angebot aufgrund des neuen Export-Korridors über ukrainische Tiefseehäfen und Berichte über Trockenheit in Argentinien und Australien (trockenster September seit Aufzeichnungsbeginn) den globalen Weizenmarkt in einer Seitwärtsbewegung. Am Montag stiegen die Preise wegen Risikoprämien aufgrund des Kriegsausbruchs in Israel. Mit Bekanntwerden eines Direkt-Exports (0,5 Mio. t, ohne Tender) von russischem Weizen nach Ägypten am Dienstag fielen die Preise aber wieder. Die EU (-24%) und die Ukraine (-28%) liegen aktuell deutlich hinter den Vorjahres-Exportmengen. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 236,50/t (XII, Schlusskurs vom 03.10.) auf € 234,50/t (XII, Schlusskurs vom 10.10.).
 
Weiter kaum Bewegung am regionalen Brotgetreidemarkt. Es gab zwar Anfragen für spezifische Qualitäten. Abschlüsse scheiterten aber meist an extrem gestiegenen Frachtkosten.

Futtergetreide/Mais:

An der CBoT sorgten Berichte über Aussaat-Probleme in Argentinien wegen der aktuellen Trockenheit zu einem Aufleben der Preise am Donnerstag. Danach führten aber Erntedruck und Schätzungen für eine neue Rekord-Maisernte in Russland wieder zu einem Sinken der Preise. Die Euronext reagierte kaum auf die Meldungen aus Argentinien, folgte aber sonst dem Trend am US-Markt. Die Euronext sank von € 207,00/t (XI, Schlusskurs vom 03.10.) auf € 203,50/t (XI, Schlusskurs vom 10.10.).
 
Marktteilnehmer berichteten von einem kurzen Aufleben der Umsätze bei Trockenmais am regionalen Markt in der letzten Woche. Wettbewerbsfähige Gebote für Nassmais, enttäuschende Erträge im Westbahn-Gebiet und die Hoffnung, dass der neue Exportkorridor der Ukraine den Angebotsdruck in der EU verringern wird, ließen das Marktgeschehen aber rasch wieder einbrechen. Zusätzlich herrschte der Eindruck, dass eine Orientierungsphase wegen der stark gestiegenen Finanzierungs- und Logistikkosten im Gange wäre.

Ölsaaten:

Ein schwaches Marktumfeld sorgte bei Raps an der Euronext zu einem Preiseinbruch. Gutes Wetter verstärkte bei Soja in den USA und bei Raps in Kanada den Erntedruck. Es gab Schätzungen für einen neue Rekordernte bei Soja in Brasilien wegen Flächenausweitungen. Die Pflanzenöl-Notierungen litten unter sinkenden Rohöl-Preisen und konnten von dem Preisaufschwung in Zusammenhang mit dem Kriegsausbruch in Israel nicht profitieren. Die Raps-Futures an der Euronext fielen von € 447,25/t (XI, Schlusskurs vom 03.10.) auf € 419,75/t (XI, Schlusskurs vom 10.10.).
 
Am regionalen Markt wurde über eine Fortsetzung der "lustlosen" Nachfrage berichtet. Für kurzfristige Termine wurden kleine Mengen mit erheblichen Abschlägen geboten. Sonst wurde Interesse erst wieder ab dem zweiten Quartal 2024 geäußert.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 4. bis 10. Oktober 2023

Raps – Bruck Okt. 2023 € 373 - 347/t
Raps – Bruck Nov. 2023 – Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Okt. 2023 – Juni 2024 n.q.
Raps – Straubing Juli – Aug. 2024 € 440 - 420/t
Raps – Olomouc Okt. 2023 – Juni 2024 n.q.
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 424 - 404/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Okt.–März 2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr. 2024 € 333 - 322/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai 2024 € 337 - 324/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juni 2024 € 341 - 330/t