Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 5. bis 12. Oktober 2021

Brotgetreide:

Aus europäischer Sicht gab es in der letzten Woche weitere positive Nachrichten vom globalen Weizenmarkt: Konkurrent Russland erhöhte die Exportsteuern (zum 13. Mal in Folge), es gab reges Interesse in den wichtigsten Exportdestinationen und solide Zuschlagsmengen für Ware aus der EU. Das verhalf den Weizen-Futures an der Euronext zu einer Fortsetzung des Aufwärtstrends: Die Preise stiegen von € 262,75/t (XII, Schlusskurs vom 5.10.) auf € 271,50/t (XII, Schlusskurs vom 12.10.). Die Oktober-Schätzung des USDA bestätigte diesen Trend: Die globalen Reserven für Ende der Saison 2021/22 wurden bei Weizen um 6,04 Mio. t heruntergesetzt. Einen detaillierteren Kommentar zum WASDE-Bericht finden Sie unter BÖRSE-AKTUELL.
 
Die abermals gestiegenen Preise am internationalen Markt hielten die Erwartungen bei den Briefkursen der lokalen Weizenanbieter unter Spannung. Der übrige Teil der Lebensmittelkette tat sich dagegen nach wie vor schwer mit der Umsetzung rasch steigender Preise. Marktteilnehmer berichteten daher von weiterhin schleppenden Umsätzen.

Futtergetreide/Mais:

Letzte Woche dominierten weitere bullishe News den globalen Maismarkt: Die Ernte in der Ukraine wurde von einem großen Analystenhaus, SovEcon, deutlich kleiner eingeschätzt (minus 1,2 auf 38,4 Mio. t), die Mais-Ernte in China und auch in Frankreich lief weiterhin ungewöhnlich langsam. Den Mais-Futures an der Euronext verhalf das zu einem noch-maligen, kräftigen Anstieg - von € 237,75/t (XI, Schlusskurs vom 5.10.) auf € 249,00/t (XI, Schlusskurs vom 12.10.). Der WASDE-Bericht gestern Abend barg jedoch eine Überraschung: Die globalen Reserven zum Ende der Saison 2021/22 wurden um 4,11 Mio. t erhöht (Details dazu unter BÖRSE-AKTUELL).
 
Von der regionalen Verarbeitungsindustrie hört man, dass die hohe Feuchtigkeit in den Maisbeständen die Ernte für Trockenmais verzögert, dafür aber kontinuierliche Lieferungen bei Nassmais unterstützt. Bei den Gesprächen über Trockenmais war dagegen der Unterschied zwischen Geld- und Briefkursen weiter hoch. Umsätze kamen daher nur bei drängenden Versorgungsengpässen zustande. Beispielsweise wurden Maisverkäufe von Polen nach Ungarn berichtet, um ausbleibende Lieferungen aus der ersten Ernte auszugleichen und generell wegen der Erwartung einer kleineren Erntemenge.

Ölsaaten:

Die neue Schätzung des USDA über globale Nachfrage und Angebot warf letzte Woche bereits Schatten auf den Sojamarkt. Es wurden höhere Ernten für USA und Brasilien und damit auch höhere Endbestände für 2021/22 erwartet. Raps konnte sich dem Trend bis Ende der letzten Kalenderwoche noch entgegenstemmen und erreichte am Freitag den bisherigen Kontrakt-Höchststand mit € 676,25/t (XI, Schlusskurs vom 8.10.). Die letzten Tage ging es jedoch im Einklang mit Soja bergab - im Wochensprung von € 662,00/t (XI, Schlusskurs vom 5.10.) auf € 641,25/t (XI, Schlusskurs vom 12.10.).
 
Die Trendwende bei Raps an der Euronext hat die Schere zwischen Geld- und Briefkursen am regionalen Markt noch nicht geschlossen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 5. bis 12. Oktober 2021

Raps – Straubing Oktober 2021: € 676 bis 643/t
Raps – Straubing November 2021: € 677 bis 644/t
Raps – Straubing Dezember 2021: € 679 bis 646/t
Raps – Straubing Jän.-März 2022: € 678 bis 647/t
Raps – Olomouc Oktober 2021: € 669 bis 638/t
Raps – Olomouc November 2021: € 670 bis 639/t
Raps – Olomouc Dezember 2021: € 671 bis 640/t
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