Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 9. bis 14. Dezember 2021

Brotgetreide:

Anfang Dezember wurde der Stimmungs-Umschwung durch die Befürchtungen um ein Aufleben der Pandemie durch die Sorge um den Weizen-Export aus der EU durch aggressivere Angebote aus Argentinien und der Schwarzmeer-Region verstärkt. In der neuen WASDE-Schätzung, siehe Artikel unter BÖRSE-AKTUELL, wurden die Überhangbestände 2021/22 bei Weizen um über 2 Mio. t größer eingeschätzt. Die Preise an der Euronext sanken daraufhin beim aktuellen März-Termin auf den Tiefststand der letzten Wochen: € 282,50/t (III, Schlusskurs vom 09.12.). Einkäufe aus China in Frankreich (600.000 t Futterweizen) und Nachfrage aus Algerien, Türkei und Jordanien haben den Markt danach wieder stabilisiert – aktuell € 284,25/t (III, Schlusskurs vom 14.12.).
 
Marktteilnehmer am regionalen Markt berichteten von weiterhin guter Nachfrage für österreichischen Aufmischweizen. Die Preisveränderungen am globalen Markt hatten darauf in der letzten Zeit keinen Einfluss. Zuletzt sei der Handel aber in die vor den Feiertagen übliche Ruhephase gewechselt.

Futtergetreide/Mais:

Der globale Maismarkt stand letzte Woche unter dem Eindruck solider Nachfrage für die Mischfutter- und Ethanol-Verarbeitung. Marktteilnehmer gingen davon aus, dass sich daran auch nichts ändern wird, solange der Preisunterschied zu Futterweizen hoch bleibt. Der neue WASDE-Bericht mit einer Erhöhung der Endbestände bei Mais 2021/22 um über 1 Mio. t, siehe Artikel unter BÖRSE-AKTUELL, blieb ohne Auswirkung auf den internationalen Markttrend. Anfang dieser Woche wurden Verkäufe von ukrainischem Mais nach China berichtet (rund 1 Mio. t) und sorgten damit an der Euronext für einen weiteren Preisanstieg: Mais Futures stiegen von € 237,00/t (I, Schlusskurs vom 30.11.) auf € 244,50/t (I, Schlusskurs vom 14.12.)
 
Entgegen dem globalen Trend haben sich die Preise am regionalen Maismarkt in letzter Zeit nur seitwärts bewegt. Importe, vor allem über die Donau, haben eine Oberkante für das Interesse der Verarbeiter gebildet. Auf diesem Niveau waren Verkäufe von regionaler Ware nur für logistisch besonders günstig gelegene Lots attraktiv.

Ölsaaten:

Nach dem Tiefstand bei Raps-Futures an der Euronext Ende November am 30.11.2021 mit € 644,75/t (II, Schlusskurs vom 13.11.) machten sich Bedenken um die Versorgung in der dringend auf Importe angewiesenen EU breit. Die ersten Ankünfte von australischem Raps verspäteten sich aufgrund der verzögerten Ernte. Der WASDE-Bericht sieht die Soja-Endbestände per 2021/22 in diesem Monat wieder um ca. 1,8 Mio. t geringer, siehe Artikel unter BÖRSE-AKTUELL. Diese Nachrichten verhalfen den Raps-Futures an der Euronext zum bisherigen Kontrakt-Höchststand bei € 718,25/t (II, Schlusskurs vom 10.12.), worauf sich die Preise gestern bei € 709,25/t (II, Schlusskurs vom 14.12.) stabilisierten.
 
Demgegenüber gab es keine Neuigkeiten vom regionalen Markt. Die Situation in Europa hat das Angebot der begrenzt verfügbaren Mengen an regionalen Ölsaaten nicht belebt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 9. bis 14. Dezember 2021

Raps – Straubing Dezember 2021: € 713 bis 718/t
Raps – Straubing Jän.- Feb 2022: € 713 bis 718/t
Raps – Straubing März 2022: € 713 bis 718/t
Raps – Straubing Apr.-Juni 2022: € 668 bis 673/t
Raps – Olomouc Dezember 2021: € 713 bis 718/t
Raps – Olomouc Jän.- Feb 2022: € 713 bis 718/t
Raps – Olomouc März 2022: € 713 bis 718/t
Raps – Olomouc Apr.-Juni 2022: € 664 bis 669/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Dezember 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März 2022: n.q.
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