Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 1. bis 7. November 2023

Brotgetreide:

Ende Oktober sanken die Preise an den internationalen Futures-Börsen tendenziell wegen der massiven Konkurrenz durch russischen Weizen und dementsprechend schlechten Export-Daten bei Mitbewerbern, z.B. -24 % Weizen-Export aus der EU gegenüber Vorjahr. Mit Anfang November begann die Stimmung umzuschlagen. Preisstützend wirkten Nachrichten über das zögerliche Anlaufen des eigenständigen ukrainischen See-Exportkorridors (2023/24 erst 9 Mio. t Getreideexport nach 13 Mio. t 2022/23), die Erwartung steigender Importmengen Chinas wegen der schlechten Ernte (El Nino) und aus europäischer Sicht die Erwartung von Exporten nach Jordanien, Marokko und Algerien. An der Euronext summierte sich das zu einem moderaten Preisrückgang von € 234,50/t (XII, Schlusskurs vom 24.10.) auf € 232,25/t (XII, Schlusskurs vom 7.11.).
 
Am regionalen Markt setzte sich die Umsatztätigkeit mit Schwerpunkt Inland fort. Verkäufer waren zur schrittweisen Abgabe bereit, weil die Verkaufsmengen bisher deutlich hinter dem Vorjahr lagen, der überregionale Export wegen begrenzter Logistikmöglichkeiten kaum Alternativen bot und spätere Verkäufe auch höhere Belastung mit Finanzierungskosten bedeuteten.

Futtergetreide/Mais:

Die Kurse für Mais-Futures sind an den internationalen Warenterminbörsen in letzter Zeit gesunken vor allem wegen Rekord-Exportzahlen aus Brasilien und verbesserter Erntezahlen aus der Ukraine (2023/24: 28,8 Mio. t und Exportpotential 23 Mio. t). Einen kurzen Auftrieb erhielten die Preise Ende letzter Woche durch Meldungen über reduzierte Ernteerwartung in Südamerika aufgrund des El Nino-Effekts, der die 2. Maisernte in Brasilien und die Ernte in Argentinien durch Trockenheit reduzieren könnte. Die Mais-Futures an der Euronext fielen von € 208,00/t (III, Schlusskurs vom 24.10.) auf € 205,75/t (XI, Schlusskurs vom 7.11.).
 
Regional haben die Verarbeiter die Einkäufe aus der unmittelbaren Umgebung fortgesetzt und beschrieben ihre Deckung als angemessen für die reduzierte Kapazitätsauslastung. Höhere Verarbeitungsmengen werden erst für das zweite Quartal 2024 erwartet. In den zurückliegenden 14 Tagen wurde die Maisernte vorangetrieben. Marktteilnehmer erwarteten, dass die Nassmais-Kampagne und die Ernte bereits in 14 Tagen weitgehend beendet sein werde.

Ölsaaten:

Die Notierungen für Ölsaaten profitierten in den letzten beiden Wochen von der guten Nachfrage aus China für Soja und den schwierigen Witterungsbedingungen in Brasilien. Während der Norden unter Trockenheit litt, behinderten starke Regenfälle im Süden die Exportverladungen. Die anstehende Aussaat von Soja in Brasilien war damit landesweit verzögert. Die Notierungen für Raps an der Euronext schwächten sich am Dienstag allerdings wieder ab. Die Ukraine erwartet sehr gute Ernten für Raps und Sonnenblumen und die Rohöl-Notierungen erlitten einen kräftigeren Einbruch (tief seit 26.7.). Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 421,25/t (II, Schlusskurs vom 24.10.) auf € 439,00/t (II, Schlusskurs vom 24.10.).
 
Am regionalen Markt bestand weiterhin Druck durch Importe aus der Ukraine, wobei aber manchmal auch Chancen durch Ersatzdeckungen für den Ausfall von Lieferungen entstanden.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 1. bis 7. November 2023

Raps – Bruck Nov. 2023 € 365 - 367/t
Raps – Bruck Dez. 2023 – Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Nov. 2023 – Juni 2024 n.q.
Raps – Straubing Juli – Aug. 2024 € 428 - 423/t
Raps – Olomouc Nov. 2023 – Juni 2024 n.q.
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 410 - 405/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis –März 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr. 2024 € 315 - 326/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai 2024 € 317 - 328/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juni 2024 € 319 - 330/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2024 € 327 - 338/t