Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 11. bis 17. Oktober 2023

Brotgetreide:

Verbesserte Exportdaten ließen die Kurse an den internationalen Warenterminbörsen letzte Woche steigen. Bei einem Tender nach Ägypten waren Offerte aus Bulgarien am günstigsten. Aus den USA wurden Weizenverkäufe nach China (erstmals seit Juli 2021) gemeldet. Begrenzt wurden die Gewinne durch niedrigere Offerte für Weizenexport aus Russland. Das USDA veröffentlichte den WASDE-Bericht für Oktober (Details siehe Börse-Aktuell): Die Endbestände 2023/24 wurden bei Weizen kaum verändert. Die globale Erntemenge wurde jedoch um 3,91 Mio. t verringert. Analysten erwarten, dass diese Zahl wegen der aktuellen Trockenheit in Australien und Argentinien weiter verringert werden muss. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 234,50/t (XII, Schlusskurs vom 10.10.) auf € 236,00/t (XII, Schlusskurs vom 17.10.).
 
In der letzten Berichtswoche blieben die Umsätze am Brotgetreidemarkt weiter schwach. Die Mühlen meldeten Bedarf für das 2. Quartal 2024 an. Die Abgeber waren allerdings nicht bereit, die dafür gebotenen Geldkurse zu akzeptieren. Auch vom Exportmarkt her gab es keine Impulse.

Futtergetreide/Mais:

An der CBoT sorgten die neuen Zahlen des WASDE-Berichts für ein kurzfristiges Aufleben der Preise: Gegenüber dem Vormonat wurden die US-Ernte um knapp 2 Mio. t tiefer und die globalen Endbestände 2023/24 um 1,6 Mio. t tiefer geschätzt. Gutes Erntewetter und zunehmender Angebotsdruck sorgte aber für ein rasches Abschmelzen der Gewinne an der CBoT und an der Euronext für rückläufige Preise im Wochenabstand. Die Mais-Futures an der Euronext sanken von € 203,50/t (XI, Schlusskurs vom 10.10.) auf € 201,25/t (XI, Schlusskurs vom 17.10.).
 
Die Berichte über Erträge aus der regionalen Ernte, die unter den Erwartungen liegen, setzten sich auch in der Vorwoche fort. Die Geldkurse der Verarbeitungsindustrie blieben unverändert und die Umsätze damit schwach. Etwas belebter lief das Geschäft zur Versorgung der regionalen Veredelungs-Landwirtschaft.

Ölsaaten:

Die Preise für Soja-Futures an der CBoT profitierten letzte Woche von der guten Inlandsnachfrage in den USA, guten Exportzahlen und einem bullishen WASDE-Bericht. Die US-Ernte wurde um 1,14 Mio. t kleiner als im Vormonat geschätzt, und auch die globalen Endbestände 2023/24 wurden um 3,63 Mio. t gegenüber dem September-Bericht gekürzt. Bei Raps an der Euronext hielt der Preisrutsch letzte Woche noch bis Mittwoch an. Danach kletterten die Notierungen wieder, gestützt von steigenden Pflanzen- und Mineralöl-Preisen. Im Wochenabstand blieben die Preise für Raps-Futures an der Euronext fast unverändert: von € 419,75/t (XI, Schlusskurs vom 10.10.) auf € 420,00/t (XI, Schlusskurs vom 17.10.)
 
Als sehr schwierig wurde der regionale Markt für Ölsaaten von Marktteilnehmern beschrieben. Etwas Umsatz kam bei Sojabohnen zustande. Sonst war kaum Nachfrage vorhanden.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 11. bis 17. Oktober 2023

Raps – Bruck Okt. 2023 € 344 - 333/t
Raps – Bruck Nov. 2023 – Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Okt. 2023 – Juni 2024 n.q.
Raps – Straubing Juli – Aug. 2024 € 411 - 427/t
Raps – Olomouc Okt. 2023 – Juni 2024 n.q.
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 395 - 411/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Okt.–März 2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr. 2024 € 316 - 314/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai 2024 € 320 - 318/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juni 2024 € 324 - 322/t