Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 25. Februar bis 4. März 2025

Im Laufe dieser Berichtswoche wuchsen die Befürchtungen, dass die angedrohten Zölle für Importe aus Mexiko, Kanada und China in die USA doch gestartet werden. Am Montag war es dann Gewissheit. Die erwarteten Vergeltungsmaßnahmen werden die Exporte von US-Mais und Soja erschweren. Das schlug auch auf den Weizen durch. Die Futures-Kurse an der CBoT brachen ein (rund minus € 14,5/t). Die Verluste an der Euronext waren etwas geringer wegen der Hoffnung auf bald einsetzende Exportnachfrage und des vorübergehend etwas schwächeren Wechselkurses für den Euro – von € 231,75/t (V, Schlusskurs vom 25.02.) auf € 223,50/t (V, Schlusskurs vom 04.03.). Der September-Termin war zuletzt um € 1,25/t höher.
 
Am regionalen Markt wurde von fortgesetzter Umsatztätigkeit zur Deckung des Bedarfs bei inländischen Mühlen berichtet. Der Markt für höhere Qualitäten in Italien war weiterhin blockiert durch wettbewerbsfähige Angebote von kanadischer und US-Ware.

Am globalen Maismarkt kam zum Start des Handelskriegs durch die USA auch noch die erste Schätzung des USDA über die US-Ernte 2025 hinzu. Dabei wurde für Mais eine Flächenausweitung und eine neue Rekordernte prognostiziert. Die Endbestände (2025/26) in den Vereinigten Staaten sollten damit massiv weiter anwachsen. Dazu kamen noch Meldungen über deutliche Verbesserungen beim Wetter in Südamerika. Das alles führte zu einem Verfall der Preise für Mais-Futures an der CBoT (ca. minus € 16/t). An der Euronext war der Einbruch etwas geringer wegen des zwischenzeitlich niedrigeren Wechselkurses für den Euro. Die Futures-Preise fielen von € 219,75/t (VI, Schlusskurs vom 25.02.) auf € 211,00/t (VI, Schlusskurs vom 04.03.). Der November-Termin war zuletzt um € 1,75/t höher.
 
Am regionalen Markt war Zurückhaltung bei den Verarbeitern – vor dem Hintergrund der geänderten Rahmenbedingungen für den globalen Handel mit Agrarprodukten - angesagt. In dieser Berichtswoche gab es Abschlüsse für den Import von Futterweizen und -gerste aus Tschechien und der Slowakei, die den aktuellen Bedarf gedeckt haben.

Die erste Schätzung des USDA für Soja in den USA ergab kaum Änderungen bei der Ernte (trotz Flächenreduktionen). Die besseren Bedingungen in Südamerika und der endgültige Start des Handelskriegs zwischen Mexiko, Kanada, China und den USA führten auch bei den Soja-Futures an der CBoT zu einem Ausverkauf (etwa minus € 17/t). Die Raps-Futures an der Euronext konnten sich bis Freitag dagegenstemmen, verloren aber ab Montag ebenfalls massiv – im Wochenabstand von € 530,25/t (V, Schlusskurs vom 25.02.) auf € 511,00/t (V, Schlusskurs vom 04.03.).

Die Futures für Sojaschrot an der CBoT verloren im Wochenabstand ca. € 7/t.