Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 27. November bis 3. Dezember 2024

Bessere Aussichten für die Weizenernte in Nordamerika, in der EU und am Schwarzen Meer, Ertragsmeldungen aus der laufenden Ernte in Australien, die über den Erwartungen lagen, und steigendes Angebot aus Argentinien lasteten in dieser Berichtswoche auf dem internationalen Markt. Am Freitagnachmittag legte Russland die Exportquote für Getreide zwischen 15.2. bis 30.6.2024 mit 11 Mio. t (Vorjahr 29 Mio. t, davon 4,6 Mio. t Gerste und Mais) fest. Damit versucht die russische Regierung die Nahrungsmittel-Inflation im Inland zu bekämpfen. Der Verkauf von Getreide in den Export sollte weiter konkurrenzfähig bleiben, weil der Rubel-Wechselkurs zuletzt stark fiel. Die Weizen-Futures erhielten nach den anfänglichen Rückgängen wieder Aufwind – von € 225,75/t (III, Schlusskurs vom 26.11.) fielen die Kurse bis auf € 221,50/t (III, Schlusskurs vom 29.11.) und erholten sich dann wieder bis € 224,75/t (III, Schlusskurs vom 03.12.)
 
Am regionalen Markt war kaum noch etwas los. Abgeber waren mit den bisherigen Verkaufsmengen zufrieden und Verarbeiter zeigten sich gut gedeckt.

Die Preise für Mais-Futures an der CBoT waren in dieser Berichtswoche etwas fester (+1,59 €/t) wegen guter Nachfrage bei Bioethanol. Die Futures an der Euronext verloren dagegen an Wert wegen hoher Importmengen aus der Ukraine und einer besseren Einschätzung der Ernte 2024 am Binnenmarkt (zum Vormonat +1,6 Mio. t auf insgesamt 59,6 Mio. t für 2024). Erst der Aufschwung bei Weizen und ein (wieder) etwas schwächerer Wechselkurs für den Euro ließen die Kurse am Dienstag wieder steigen. Die Mais-Futures an der Euronext fielen von € 208,00/t (III, Schlusskurs vom 26.11.) auf € 203,00/t (III, Schlusskurs vom 02.12.) und erholten sich bis € 206,00/t (III, Schlusskurs vom 03.12.).
 
Auch am regionalen Maismarkt fehlten Anreize für größere Umsätze.

Die Pläne des neu-gewählten US-Präsidenten lasteten auch Anfang dieser Berichtwoche auf dem Markt: Raps-Futures sanken (Zölle auf Canola, Reduktion der Förderungen für Biokraftstoffe). Der drohende Handelskrieg mit China befeuerte weiter die kurzfristige Nachfrage bei Soja aus den USA und stabilisierte die Preise. Überschwemmungen in Malaysia und kräftig steigende Palmöl-Futures sorgten aber auch bei Raps (ab Donnerstag) für anziehende Kurse. Die Futures für Raps an der Euronext fielen von € 506,75/t (II, Schlusskurs vom 26.11.) auf € 493,00/t (II, Schlusskurs vom 27.11.) und stiegen dann bis € 527,25/t (II, Schlusskurs vom 03.12.). Der drohende Handelskrieg blieb dennoch in den Notierungen sichtbar: Euronext-Raps-Futures für den Termin Mai wurden unter dem Februar-Termin gehandelt mit € 520,00/t (V, Schlusskurs vom 03.12.).
 
Die Quotierungen der Verarbeiter für Ölsaaten am regionalen Markt orientierten sich auch in dieser Berichtswoche an dem Preisverlauf für Futures. Bei Raps für Olomouc gab es bereits ab Jänner 2025 keine Reports mehr.

Die Notierungen für Sojaschrot an der CBoT sanken im Wochenabstand (unter einigem Auf und Ab) um € 1,05/t.