Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 28. Februar bis 5. März 2024

Brotgetreide:

Die Weizen-Futures sanken in dieser Berichtswoche stark, nachdem die altbekannten Einflussfaktoren wieder im Vordergrund gestanden sind: Sinkende Preise für Ware aus der Schwarzmeer-Region; Lieferungen aus der Ukraine über Seeweg waren schon gleich hoch wie vor dem Krieg und es fanden nur sehr wenige Export-Tender statt. Nur am Montag gab es kurzfristigen Aufschwung, nachdem bekannt worden ist, dass in Indien die Weizenernte durch heftige Regen- und Hagelfälle verzögert wurde (nach zwei Dürre-Ernten 2022 und 2023). Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 200,75/t (V, Schlusskurs vom 27.02.) auf € 190,25/t (V, Schlusskurs vom 05.03.).
 
Am regionalen Markt traf - vor dem Hintergrund weiter sinkender Futures-Preise -drückendes Angebot auf zurückhaltende Nachfrage. Nach Aussage von Marktteilnehmern hat die Marktlage bei Rohgetreide auch Auswirkungen auf den Rest der Lebensmittel-Kette. Auch beim Einkauf von Mehl herrscht Preisdruck bei kleinen Umsätzen. Die Transportkapazitäten haben etwas zugenommen, allerdings bei gleichbleibend hohen Preisen.

Futtergetreide/Mais:

Die am Ende der letzten Berichtswoche erwarteten Kürzungen beim Maisanbau in den USA ließen auch in dieser Woche die Kurse an der CBoT leicht ansteigen. Die Manager der Finanzinvestoren waren überzeugt, dass die aktuellen Preise die US-Farmer in den Ausstieg aus der Maisproduktion drängen werden, und sorgten durch die Deckung ihrer Short-Positionen für "neue" Nachfrage am Futures-Markt. An der Euronext spielten diese Überlegungen weniger Rolle, und die Kurse verloren etwas an Wert - von € 176,75/t (VI, Schlusskurs vom 27.02.) auf € 173,50/t (VI, Schlusskurs vom 05.03.).
 
Auch am regionalen Markt für Futter- und Industriegetreide und Mais war das Angebot groß und wurde nur für kleine Umsätze akzeptiert.

Ölsaaten:

Nach dem starken Preiseinbruch in der letzten Berichtswoche blieben die Ölsaaten-Futures in dieser Woche stabil. Bessere Bewertungen der Bestände in Argentinien wurden von zunehmender Sorge um die Ernte in Brasilien in Schach gehalten. Meldungen von Anfang dieser Kalenderwoche, dass die Rapsernte in Indien durch Regenfälle behindert wurde und Strategie Grains die EU-Rapsernte 2024 mit 18,3 (Vorjahr 19,9) Mio. t einschätzte, ließen die Preise dann kräftiger anziehen. Die Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 415,00/t (V, Schlusskurs vom 27.02.) auf € 422,50/t (V, Schlusskurs vom 05.03.).
 
Neuerlich keine Hinweise auf Umsatztätigkeit bei Ölsaaten am regionalen Markt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 28. Februar bis 5. März 2024

Raps – Bruck März 2024 € 355 - 358/t
Raps – Bruck April - Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing bis Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Sept. 2024 € 395 – 402/t
Raps – Straubing Okt. – Dez. 2024 € 405 - 411/t
Raps – Olomouc bis Aug 2024 n.q.
Raps – Olomouc Sept. 2024 € 377 - 384/t
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 386 - 392/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc März 2024 € 369 - 368/t / n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2024 € 373 - 370/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2024 € 377 - 374/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 347 - 344/t