Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 30. Oktober bis 5. November 2024

In den USA linderte Regen die Trockenheit (62% der Fläche von Dürre betroffen), und in Frankreich ermöglichte trockeneres Wetter Anbaufortschritt (+20 % zur Vorwoche). In dieser Berichtswoche wurden 2 Tender abgewickelt, Algerien und Ägypten, jeweils mit Zuschlägen für Rumänien, Bulgarien und die Ukraine. Die Exporteure aus Russland hielten sich an die "empfohlenen" Mindestpreise und kamen nicht zum Zug. Weizen aus Frankreich war ebenfalls nicht wettbewerbsfähig. Zusätzlich gerieten die Weizen-Futures an der Euronext unter Druck durch den stärkeren Wechselkurs Euro zu US-$, und die Preise sanken von € 219, 75/t (XII, Schlusskurs vom 29.10.) auf € 214,00/t (XII, Schlusskurs vom 05.11.).
 
Vom regionalen Markt war für diese Berichtswoche zu hören, dass die kurzfristige Deckung der Verarbeiter gut und die Konkurrenz bei proteinstarkem Weizen in Italien aufgrund von Importen aus den USA stark war. Die Umsätze blieben jedoch gering.

In den USA stand die Ernte vor dem Abschluss (91% eingebracht). Der (abnehmende) Erntedruck hielt den Preisaufschwung aufgrund der guten Exportnachfrage jedoch in Grenzen und die Mais-Futures an der CBoT stiegen nur wenig von € 149,10/t (XII, Schlusskurs vom 29.10.) auf € 150,80/t (XII, Schlusskurs vom 05.11.). In Europa war der Markt geprägt von der langsamen Ernte in Frankreich und den schlechten Erträgen. Die Kommission verringerte die Ernteerwartung nochmals um 2,1 Mio. t (damit 5% unter Vorjahr). Das fehlende Angebot wurde jedoch durch Importe (USA) ausgeglichen. Die Preise für Mais-Futures an der Euronext blieben in dieser Berichtswoche durch den steigenden Euro Wechselkurs zum US-$ unter Druck und sanken von € 208,50/t (XI, Schlusskurs vom 29.10.) auf € 195,00/t (XI, Schlusskurs vom 05.11.).
 
Auch in dieser Berichtswoche gab es kaum Aussagen über größere Umsätze am regionalen Markt. Italienische Verarbeiter deckten das fehlende Angebot aus dem Binnenmarkt durch Importe aus der Ukraine. Um die Diskussion über hohe Aflatoxinwerte in der ungarischen Ernte ist es sehr ruhig geworden.

Die USA verzeichneten im Vorfeld des Wahltags gute Nachfrage bei Sojabohnen (bereits 13% über dem Vorjahreswert). Auch Rohöl stieg während der Berichtswoche. Palmöl stieg ebenfalls, allerdings nur bis Montag. Demzufolge stiegen die Preise für Soja-Futures an der CBoT von € 324,63/t (XI, Schlusskurs vom 29.10.) auf € 334,22/t (XI, Schlusskurs vom 05.11.). Die Raps-Futures an der Euronext folgten dem Trend bis Donnerstag, gerieten aber wegen des stärkeren Euro/US-$ Wechselkurses dann unter Druck und sanken von € 515,00/t (II, Schlusskurs vom 29.10.) auf € 511,75/t (II, Schlusskurs vom 05.11.).
 
Es gab auch in dieser Berichtswoche keine Aussagen über größere Umsätze am regionalen Markt. Die Quotierungen für Raps folgten dem Trend der Futures. Die Quotierungen für Sonnenblumenkerne zogen dagegen weiter an.

Sojaschrot-Futures an der CBoT waren die Woche über unter Druck, konnten sich aber ab Montag etwas erholen und fielen im Wochenabstand von € 304,50/t (XII, Schlusskurs vom 29.10.) auf € 302,18/t (XII, Schlusskurs vom 05.11.). Die Quotierungen am regionalen Markt haben, unterstützt durch den stärkeren Euro, deutlicher nachgegeben.