Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien 8. bis 14. November 2023

Brotgetreide:

Der russische Raketenangriff gegen ein ziviles Frachtschiff beim Einlaufen in den Hafen von Odessa und Wetterprobleme (trockenster Oktober in Australien seit 20 Jahren, zweites Dürre-Jahr für Argentinien) ließen die Futures-Preise am letzten Mittwoch steigen. Ein bearisher WASDE-Bericht (Endbestand 2023/24 plus 0,6 Mio. t; Ernte global gleich aber für Russland +5 Mio. t), weitere Exporterfolge für Russland (Tender nach Algerien) sowie ein fester Euro-Kurs gegen den US-$ bauten diesen Anstieg jedoch wieder ab. Übrig blieb ein moderater Preisrückgang für Weizen-Futures an der Euronext, von € 232,25/t (XII, Schlusskurs vom 7.11.) auf € 231,75/t (XII, Schlusskurs vom 14.11.).
 
Am regionalen Markt wurde von schwachen Umsätzen berichtet. Käufer warteten ab, wegen der Annahme von hohen, unverkauften Lagerständen und der Hoffnung auf sinkende Frachtkosten für spätere Termine. Dagegen waren einige Großhändler damit beschäftigt, für bereits abgeschlossene Verträge die Befrachtung einzukaufen. Dem Vernehmen nach drückten die gestiegenen Kosten die Erlöse ins Minus.

Futtergetreide/Mais:

Die russische Raketenattacke auf ein Schiff im ukrainischen Seekorridor führte bei Mais am letzten Mittwoch zu einem kurzfristigen Anstieg. Der Ausbau der Endbestände 2023/24 im aktuellen WASDE-Bericht (+ 6,3 Mio. t) und vor allem die höheren Ernten in den USA (+4,3 Mio. t) sowie in der Ukraine und Russland führten die Kurse aber rasch wieder zurück. Anfang dieser Woche kletterten die Futures-Preise aber erneut aufgrund von Meldungen über verzögerte Aussaat bei Mais in Brasilien (2. Ernte) und in Argentinien. Im Wochenabstand blieb für die Mais-Futures an der Euronext ein deutliches Plus stehen - von € 205,75/t (III, Schlusskurs vom 7.11) auf € 208,25/t (III, Schlusskurs vom 14.11.).
 
Regional wurde die Ernte trotz Regen weitgehend abgeschlossen. Die Erträge blieben hinter den Erwartungen zurück. Marktteilnehmer berichteten, dass die Qualität (Belastung durch Mykotoxine) bisher als sehr gut bewertet wurde. Die Umsätze am Markt blieben auf kleinem Niveau. Es gab Interesse für den Export nach Deutschland. Wegen der Engpässe in der Transportlogistik kam es jedoch kaum zu Abschlüssen.

Ölsaaten:

Am globalen Markt für Ölsaaten brachten der neue WASDE-Bericht mit einer nochmals verbesserten Ernte-Schätzung (Rekordernte in den USA) und sinkende Rohöl-Notierungen die Preise Ende letzter Woche unter Druck. Zunehmende Sorgen über die verzögerte Soja-Aussaat in Brasilien und gute Exportmengen aus den USA (u.a. nach China) drehten am Montag den Trend. Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 439,00/t (II, Schlusskurs vom 07.11.) auf € 446,00/t (II, Schlusskurs vom 14.11.).
 
Kaum Nachfrage (bis auf Ersatzdeckungen) am regionalen Markt für Ölsaaten. Die Quotierungen für Sonnenblumenkerne auf Termin April - Juni 2024 wurden ausgesetzt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 8. bis 14. November 2023

Raps – Bruck Nov. 2023 € 363 - 360/t
Raps – Bruck Dez. 2023 – Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Nov. 2023 – Juni 2024 n.q.
Raps – Straubing Juli – Aug. 2024 € 417 - 428/t
Raps – Olomouc Nov. 2023 – Juni 2024 n.q.
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 396 - 410/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis März 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr. 2024 € 326-325/t / n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Mai 2024 € 328-327/t / n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juni 2024 € 330-329/t / n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2024 € 338 - 332/t
Sojabohnen – FCA Raum Wien Feb. - März 2024 € 410/t
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