Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 02. bis 07. Mai 2024

Wettermarkt! Bis Freitag, 26.4., setzte sich die Rallye aufgrund der Trockenheit in Südrussland und Teilen der USA sowie sinkenden Bestandsbewertungen in Frankreich wegen zu hoher Feuchtigkeit fort. Über den 1. Mai kühlten Regenprognosen für die Trockengebiete den Preisverlauf wieder ab. Der Regen blieb jedoch aus und ein Frosteinbruch in Russland löste eine neue Rallye aus. Die Weizen-Futures an der Euronext kletterten von € 223,00/t (IX, Schlusskurs vom 23.04.) auf € 235,25/t (IX, Schlusskurs vom 26.04.) fielen wieder zurück auf € 226,75/t (IX, Schlusskurs vom 30.04.) und endeten bei € 242,75/t (IX, Schlusskurs vom 07.05.)
 
Die heftigen Preisbewegungen bei den Futures haben den regionalen Kassamarkt in "Abwarte-Modus" versetzt. Die Umsätze beschränkten sich auf dringende Bedarfs­deckungen. Auch für die neue Ernte besteht kein ernsthaftes Interesse. Von Geld und Brief-Seite werden stark abweichende Vorstellungen geäußert.

Für Mais ging es an den internationalen Futures-Börsen nach dem 26.4. (zusammen mit dem Preis-Druck bei Weizen) auch bergab. Ab Donnerstag, 3.5., verstärkten sich aber wieder die kritischen Äußerungen über die Ernte in Südamerika: In Argentinien wurde die Ernte-Erwartung um 3 Mio. t gekürzt (Trockenheit und Schädlingsbefall; Ernte zu 22% beendet) und in Südbrasilien setzten sintflutartige Regefälle ein (Ernte ges. zu 80% beendet). Danach gab es noch Meldungen über Verzögerungen bei der Aussaat in den USA und in Frankreich (-25 % zum 5 Jahres-Schnitt). Die Preise für Mais-Futures bewegten sich von € 204,25/t (VI, Schlusskurs vom 23.04.) auf € 201,00/t (VI, Schlusskurs vom 30.04.) und stiegen dann bis € 209,25/t (VI, Schlusskurs vom 07.05.).
 
Die weiter gestiegenen Futures-Preise haben auch den regionalen Handel bei Mais stark eingeschränkt. Die regionalen Verarbeiter warten weiter zu. Für einzelne dringende Deckungen waren keine Abgeber zu finden.

Die Preise für Ölsaaten-Futures bewegten sich an den großen Börsen vor dem 1. Mai seitwärts bis leicht sinkend. Gutes Aussaattempo in den USA und Streiks in Argentinien hielten einander die Waage. Danach lösten die starken Regenfälle in Südbrasilien mit Berichten über Überschwemmungen und zerstörte Infrastruktur (während der Sojaernte) eine Rallye mit starken Kursgewinnen aus. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext sanken erst von € 460,25/t (VIII, Schlusskurs vom 23.04.) auf € 458,25/t (VIII, Schlusskurs vom 30.04.) und stiegen dann auf € 477,50/t (VIII, Schlusskurs vom 07.05.).