Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 07. bis 14. Juli 2021

Brotgetreide:

Am Ende der letzten Kalenderwoche standen noch bearishe Nachrichten von überwiegend guten Ernteaussichten in der nördlichen Hemisphäre im Vordergrund. Anfang dieser Woche veröffentlichte das USDA den neuen Monatsbericht zur Schätzung der globalen Angebots- und Nachfrage-Entwicklung. Demnach wird die Erwartung für die Weizen-Ernte in den USA deutlich reduziert – vor allem wegen anhaltender Trockenheit im Sommerweizen-Anbaugebiet. Die globalen Endlager-Bestände wurden um mehr als 5 Mio. t. gekürzt. An der Euronext führte das im Wochentakt zu einer Erhöhung von € 198,25/t (IX, Schlusskurs 6.7.) auf € 202,50/t (IX, Schlusskurs vom 13.7.).
 
Die Weizen-Ernte im Osten Österreichs ist erst in begrenzten Regionen weiter fortgeschritten. Zum Beispiel wurde aus dem Seewinkel berichtet, dass bereits rund 80 % vom Weizen geerntet wurden. Die Erträge lagen um 20 % unter dem Vorjahr. Es gab aber auch Aussagen über deutlich bessere Werte aus angrenzenden Gebieten. Eine Hochrechnung auf Durchschnittsergebnisse für die Gesamternte bei Weizen ist daher noch nicht möglich. Die Akteure am regionalen Markt blieben daher weiter abwartend.

Futtergetreide/Mais:

Auch der globale Markt für Mais geriet Ende letzter Woche unter Druck: Niedrigere Temperaturen und Regen verbesserten die Ertragsaussichten für US-Mais und die Exportverkäufe aus den USA liefen eher schwach. Das USDA setzte die Schätzung für die Mais-Endlagerbestände in dem neuen Bericht für die Saison 2021/22 um 1,9 Mio. t nach oben. Trotzdem überwogen zu Beginn dieser Woche am globalen Markt die Hoffnungen, dass die Nachfrage nach Mais sich beleben wird, weil Protein-Futtermittel relativ teuer waren. Der Mais-Future wurde an der Euronext letzte Woche um € 196,00/t (XI, Schlusskurs vom 6.7.) gehandelt und lag gestern bei € 195,75/t (XI, Schlusskurs vom 13.7.21).
 
Die Wintergerste-Ernte in Österreich war von Qualität und Menge her zufriedenstellend. Die Vermarktung lief vorerst zögerlich an, obwohl von regem Bedarf berichtet wird.

Ölsaaten:

Der globale Soja-Markt findet Unterstützung durch Langzeit-Wetterprognosen, die heißes und trockenes Wetter in der Blühphase der US-Bestände erwarten. Deutlich konkreter ist der Aufwärts-Trend bei Raps: Die Regenfälle im Haupt-Exportgebiet Kanada Anfang der letzten Kalenderwoche waren nicht ausreichend und die lange Periode mit heißer und trockener Witterung hat sich fortgesetzt. Dem Trend entsprechend stiegen die gehandelten Preise an der Euronext von € 505,75/t (VIII, Schlusskurs vom 6.7.) auf € 547,50/t (VIII, Schlusskurs vom 13.7.).
 
Aus der österreichischen Raps-Ernte wurden – wie erwartetet – bescheidene Ergebnisse berichtet. Nach ersten, nicht repräsentativen Aussagen lagen die Erträge zwischen 1 und 2 t/ha. Damit war letzte Woche auch nur wenig Angebot am Markt zu finden.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig , mit Qualitätsboni - 7. bis 14. Juli 2021

Raps – Straubing September 2021: € 506 bis 546/t
Raps – Straubing Oktober 2021: € 508 bis 546/t
Raps – Straubing Nov.-Dez. 2021: € 511 bis 549/t
Raps – Olomouc Oktober 2021: € 501 bis 539/t
Raps – Olomouc Nov.-Dez. 2021: € 504 bis 542/t
Raps – Bruck Oktober 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-August 2021: € 455 bis 465/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März 2021: € 443 bis 446/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Bruck Sep.-Okt. 2021: n.q.
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