Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 09. bis 16.06.2021

Brotgetreide:

In der zurückliegenden Woche war der internationale Weizen-Markt mit einem Bündel von bearishen Nachrichten konfrontiert: Der WASDE-Bericht weitete den Aufbau der globalen Lagerbestände am Ende der Saison 2021/22 weiter aus (Details finden Sie auf der Homepage der Börse unter „Börse-Aktuell“ – „Juni WASDE-Bericht“), Regenfälle beendeten die Trockenheit in den USA und in Europa verringerten warme Temperaturen den Entwicklungs-rückstand der Bestände. Die Euronext bildete die Informationen mit sinkenden Preisen ab: Rückgang von € 216,50/t (IX, Schlusskurs am 8.6.) auf € 205,75/t (IX, Schlusskurs am 15.6.).
 
Am regionalen Markt ist der Handel mit alterntiger Ware auslaufend. Die Bestände für die neue Ernte sehen generell gut aus. Die wärmeren Temperaturen der letzten Tage haben den Entwicklungsrückstand verringert. Es bleibt aber immer noch die Sorge vor einer längeren Hitzeperiode, welche einen Strich durch die die hohen Ertragserwartungen ziehen könnte. Vorsicht bei den Abgebern und der international sinkende Preistrend lassen die Geld- und Briefkurse auseinander gehen.

Futtergetreide/Mais:

Nach einer längeren Trockenphase fielen die Bestandsbewertungen für Mais in den USA schlechter aus (von 72 % auf nur mehr 68 % in gutem oder sehr gutem Zustand). Auf-kommender Regen und das Gerücht, dass die US-Regierung eine Aufhebung der Beimischquote für Bioethanol überlegt, haben die Stimmung aber gedreht. Die WASDE-Schätzung hat den Bestandsaufbau in der nächsten Saison zwar gegenüber Vormonat verringert. Es sollen aber immer noch 8,81 Mio. t mehr als Überhang zur Verfügung stehen. An der Warenterminbörse Euronext wurde Mais in der Vorwoche um € 212,50/t (XI, Schlusskurs vom 08.6.) und zuletzt um € 204,25/t (XI, Schlusskurs vom 15.6) gehandelt.
 
Futtergetreide aus der alten Ernte wurde regional nur mehr in kleinen Restposten gehandelt. Die Stimmungslage für die neue Ernte war gleich wie bei Brotgetreide. Interessant ist, dass die Ernte bei Gerste in Italien begonnen hat. Die Preise für erste Partien sollen deutlich unter den zuletzt gehandelten Mengen aus der alten Ernte liegen.

Ölsaaten:

Die Trockenheit hat auch bei Ölsaaten Spuren in der Bewertung der US-Sojabestände hinterlassen: Es wurde ein Rückgang von 67 auf 62 % in gutem bis sehr gutem Zustand berichtet. Wie bei Mais hat der einsetzende Regen und die Diskussion über die Aufhebung der Beimischpflicht von Bio-Treibstoffen zu sinkenden Preisen geführt. Die gehandelten Preise an der Euronext für Raps sanken von € 541,75/t (VIII, Schlusskurs vom 8.6.) auf € 508/t (VIII, Schlusskurs vom 15.6.).
 
Keine Neuigkeiten vom regionalen Markt für Ölsaaten. Die Quotierungen orientierten sich am internationalen Trend. Im Handel ist das große Abwarten angesagt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 9. bis 16. Juni 2021

Raps – Straubing Juli-August 2021: € 529 bis 496/t
Raps – Straubing September 2021: € 531 bis 499/t
Raps – Straubing Oktober 2021: € 520 bis 494/t
Raps – Olomouc Oktober 2021: € 522 bis 528/t
Raps – Bruck Oktober 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juni 2021: € 580 bis 545/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-August 2021: € 585 bis 550/to
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sep.-Okt. 2021: € n.q./to
Öl-Sonnenblumenkerne –Bruck Sep.-Okt. 2021: € n.q./to
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