Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 10. bis 16. Juli 2024

Brotgetreide:

Zu Beginn dieser Berichtswoche hielten Berichte über das hohe Erntetempo und gute Erträge in den USA und z.T. auch in Russland (Wolga-Region) sowie pessimistische Schätzungen für die Ernte in der EU (langsame Ernte in Deutschland und Frankreich) auf leicht sinkender Tendenz. Deutlich tiefer sanken die Preise aber mit dem Juli WASDE-Bericht: Die Erwartung der Weizenernten für die USA und Kanada wurde deutlich hinaufgesetzt und für die EU, Russland und die Ukraine etwa gleich gehalten. Die gesamte weltweite Weizenernte 2024/25 wurde damit um 5,44 Mio. t sowie der Endbestand um 4,97 Mio. t (gegenüber Vormonat) erhöht. Die Weizen-Futures an der Euronext sanken von € 226,00/t (IX, Schlusskurs vom 09.07.) auf € 214,25/t (IX, Schlusskurs vom 16.07.).
 
Die Ernte in Österreich ist in den frühen Gebieten fertig, in späteren fehlt noch 1/3 der Fläche. Bei den Erträgen zeigte sich weiterhin eine breite Spannweite, wobei der Durchschnitt unter dem Vorjahr liegen sollte. Die Qualitäten bei Weichweizen lagen zu Beginn der Ernte überwiegend im Mahlweizen-Bereich. Aus den späteren Erntegebieten wurde über bessere Proteinwerte berichtet. Die inländischen Mühlen haben bereits Interesse gezeigt. Viele Erfasser waren aber noch damit beschäftigt, einen Überblick über die verfügbaren Qualitäten zu bekommen. Bei Durum-Weizen zeichnete sich eine schwierige Vermarktungs-Saison ab: die Ernte im Inland und in den Nachbarländern wies große Anteile an Qualitäten außerhalb der Norm (Protein, Glasigkeit) auf.

Futtergetreide/Mais:

An der Euronext sorgten Meldungen über die Hitzewelle in Südost-Europa (und Ukraine) für steigende Preise. Der Juli-WASDE Bericht am Donnerstag (globale Endbestände 2024/25 +0,9 Mio. t) und unerwartet starke Regenfälle über das Wochenende im mittleren Westen der USA sorgten für einen Einbruch am Montag. Die Mais-Futures an der Euronext kletterten zunächst von € 209,00/t (XI, Schlusskurs vom 09.07.) auf € 211,50/t (XI, Schlusskurs vom 11.07.) und fielen dann bis Dienstag auf € 207,75/t (XI, Schlusskurs vom 16.07.).
 
Die Hitzewelle in den östlichen Nachbarländern könnte die Mais-Bestände beeinträchtigen. Dementsprechend stiegen die Preisvorstellungen der Abgeber an.

Ölsaaten:

Reichliche Niederschläge in den USA bestätigten in dieser Berichtswoche die Erwartungen für eine Rekord-Sojaernte und hielten die Preise für Futures unter Druck. Der Juli WASDE-Bericht brachte gegenüber dem Vormonat nur geringfügige Änderungen. Auch von der Absatzseite kam keine Erleichterung, weil sich China beim Einkauf in den USA im Moment stark zurückhält. Die Raps-Futures an der Euronext folgten dem Trend und fielen von € 482,00/t (VIII, Schlusskurs vom 09.07.) auf € 467,25/t (VIII, Schlusskurs vom 16.07.).
 
Die extremen Temperaturen im Südosten Europas bedrohten auch die Sonnenblumen-Ernte. Die Quotierungen der regionalen Verarbeiter sanken im Vergleich zu Raps in dieser Berichtswoche deutlich weniger.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 10. bis 16. Juli 2024

Raps – Bruck Juli 2024 - Juni 2025 n.q.
Raps – Straubing bis Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 481 – 471/t
Raps – Straubing April. – Juni 2025 € 481 – 473/t
Raps – Olomouc Juli – Aug. 2024 € 449 – 438/t
Raps – Olomouc Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 460 - 450/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 467 - 457/t
Raps – Olomouc April –Juni 2025 € 469 - 458/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 381 - 378/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 389 - 386/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März. 2025 € 401 - 398/t