Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 15. bis 21. Mai 2024

Brotgetreide:

Die Preise für Weizen-Futures an den internationalen Börsen bewegten sich in dieser Berichtswoche vorerst seitwärts bis leicht schwächer. In großen Anbaugebieten der USA wurden überdurchschnittliche Erträge erwartet. Für die Trockenregionen in Russland wurde Regen prognostiziert. Die Ernte in der EU wurde von Strategie Grains um 1,7 Mio. t höher eingeschätzt als zuletzt (u.a. wegen Spanien). Am Pfingstmontag legten die Preise aber wieder deutlich zu, weil die Regenfälle in Russland ausgeblieben sind und damit auch der Nachbau der frostgeschädigten Flächen (1% der Gesamtanbaufläche) in Frage gestellt blieb. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 249,75/t (IX, Schlusskurs vom 14.05.) auf € 257,00/t (IX, Schlusskurs vom 21.05.).
 
Am regionalen Markt haben lang ersehnte Regenfälle die Erwartung von guten Ernteerträgen aufrechtgehalten. Die steigenden Futures-Preise haben damit die Geldkurse am Kassamarkt nicht mitgezogen, und das Umsatzvolumen blieb begrenzt.

Futtergetreide/Mais:

Auch die Preise für Mais-Futures liefen in dieser Berichtswoche seitwärts. Die Anbaufläche in Frankreich wurde (schon seit längerem) mit +10 % zum Vorjahr erwartet, wegen dem nassen Herbst. Strategie Grains hielt die Erträge aber fast unverändert auf dem Niveau der Vormonatsschätzung. Die (zu) nassen Anbaubedingungen in den USA wurden erst kaum kritisch gesehen. Der Fortbestand des nassen Wetters führte aber am Montag - zusammen mit dem Rückenwird von den steigenden Weizen-Kursen - zu Preissteigerungen. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 210,25/t (VI, Schlusskurs vom 14.05.) auf € 221,75/t (VI, Schlusskurs vom 21.05.).
 
Marktteilnehmer berichteten, dass der einsetzende Regen und die weiter steigenden Futures-Kurse Abgeber (u.a. in Nachbarländern) davon überzeugt haben, ihre Restbestände zu verkaufen.

Ölsaaten:

Auch die Ölsaaten-Futures bewegten sich in der ersten Hälfte der Berichtswoche seitwärts bis schwächer. Regenfälle zum Anbau in Kanada wurden eher positiv für die Erntemenge bewertet. Fortlaufende Berichte über Probleme bei der Soja-Ernte in Süd-Amerika wurden durch enttäuschende Verarbeitungszahlen in den USA ausgeglichen. Raps und Soja erhielten am Montag zusätzlich zum Schwung durch die steigenden Weizen- und Mais-Preise auch Unterstützung durch Berichte über Trockenheit beim Anbau in Australien und wachsende Bedenken über Frostschäden bei Raps in Russland und der Ukraine. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 477,50/t (VIII, Schlusskurs vom 14.05.) auf € 485,00/t (VIII, Schlusskurs vom 20.05.), fielen am Dienstag jedoch wieder zurück auf € 479,25/t (VIII, Schlusskurs vom 21.05.).

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 15. bis 21. Mai 2024

Raps – Bruck Mai - Juni 2024 € 415/t
Raps – Bruck Juli - Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing bis Aug. 2024 n.q.
Raps – Straubing Sept. 2024 € 462 – 459/t
Raps – Straubing Okt. – Dez. 2024 € 471 - 470/t
Raps – Olomouc bis Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 455 - 454/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 372 - 375/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 377 - 380/t