Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 19. bis 25. April 2023

Brotgetreide:

Auf die Erholung in der vorletzten Berichtswoche folgte wieder ein Abschwung: Die Schiffs­kontrollen im Ukraine-Korridor liefen wieder; Regenfälle in den USA und in Europa linderten Dürreschäden; die Bestände in Europa, der Ukraine und in Russland wurden als gut-sehr gut eingestuft; die Exportpreise in Russland sanken letzte Woche wieder um USD 6,-/t. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 260,75/t (V, Schlusskurs vom 18.04.) auf € 242,75/t (V, Schlusskurs vom 25.04.).

Die letzte Woche veröffentlichten Daten des IGC-Berichts (Details siehe Bericht unter Börse Aktuell) wiesen dagegen eine knappe Bilanz 2023/24 für Weizen aus: Die Ernte soll um 16 Mio. t kleiner als in der Vorsaison ausfallen, und die Endbestände sollen um 7 Mio. t fallen.
 
Der Abschwung an den internationalen Futures-Börsen hielt die Umsätze in der Region weiter klein. Auch die Aussichten für die kommende Ernte waren aufgrund laufender Regenfälle gut und gaben kein Argument für eine Belebung des Marktes.

Futtergetreide/Mais:

Trendwende auch am globalen Maismarkt: China scheint die Einkaufstour in den USA vorläufig beendet zu haben - es wurde sogar ein Kauf über 327.000 t wieder storniert; (für den europäischen Markt besonders wichtig) die Schiffskontrollen für den Ukraine-Korridor liefen wieder an und die Nachbarländer bestätigten den freien Transit für Importe in die EU. Der IGC sah für die Saison 2023/24 eine deutlich größere Maisernte (+58 Mio. t) und ein Anwachsen der Endbestände um 6 Mio. t. Die laufenden Drohungen von russischer Seite, das Abkommen für den Ukraine-Exportkorridor nicht verlängern zu wollen, wurden am Markt nicht ernst genommen. Die Mais-Futures an der Euronext fielen damit von € 250,75/t (VI, Schlusskurs vom 18.04.) auf ein 14 Monats-Tief bei € 238,50/t (VI, Schlusskurs vom 25.04.).
 
Der regionale Markt für Futtergetreide und Mais lief wie bei Weizen nur auf Sparflamme.

Ölsaaten:

Eine Reihe von preisdrückenden Nachrichten sorgte am globalen Ölsaatenmarkt für deut­liche Kursverluste: sinkende Rohölpreise; sinkende Pflanzenölpreise; massiver Exportdruck aus Brasilien aufgrund der sehr guten Ernte (Lieferungen in die USA!). Der IGC-Bericht sah bei Soja eine neue Rekord-Welternte in Höhe von 401 Mio. t und Endbestände, die um 11 Mio. t anwachsen. Raps-Futures an der Euronext fielen von € 477,00/t (V, Schlusskurs vom 18.04.) auf € 442,25/t (V, Schlusskurs vom 25.04.).
 
Auch bei Ölsaaten gab es letzte Woche kaum Bewegung am regionalen Markt.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 19. bis 25. April 2023

Raps – Straubing Mai 2023 € 453/t / n.q.
Raps – Straubing Juni 2023 € 453 – 440/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2023 € 453 – 442/t
Raps – Straubing Sept. 2023 € 456 – 445/t
Raps – Olomouc Mai 2023 € 432 – 421/t
Raps – Olomouc Juni 2023 € 432 – 421/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 432 – 421/t
Raps – Olomouc Sept. 2023 € 433 – 422/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 397 – 393/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 402 – 398/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 € 398 – 394/t