Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 20. bis 26. Juli 2022
Brotgetreide:
Die neue Schätzung des IGC (Details siehe Bericht unter Börse Aktuell) blieb bei Weizen beinahe unverändert und bestätigte damit die knappe Versorgungslage für 2022/23: Die globale Stock/Use Ratio soll bei 34,87 % liegen; jene der Hauptexporteure jedoch nur bei 15,2 % und die der EU nur mehr bei 8,2 %. Dementsprechend heftig reagierte der globale Weizenmarkt in der zurückliegenden Woche auf Meldungen über die Vereinbarung von Korridoren für 5 Mio. t Getreide-Exporte aus der Ukraine am Seeweg (insgesamt geht es um 60 Mio. t - 20 alt und 40 neu). Meldungen über Raketenangriffe auf die Hafenregionen Odessa und Mykolajiw ließen die Preise jedoch gleich wieder deutlich steigen. Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen im Wochenabstand von € 337,00/t (IX, Schlusskurs vom 19.07.) auf € 344,50/t (IX, Schlusskurs vom 26.07.).
Die Weizenernte wurde regional als im Durchschnitt deutlich über dem Vorjahr beschrieben. Die Qualitätsdaten wären gut bis auf niedrigere Proteinwerte. Das Marktgeschehen blieb auf überschaubare Mengen zur prompten Lieferung beschränkt. Vor dem Abschluss von größeren Partien wären ein besserer Überblick über die Proteinwerte und Lösungen für die knappen und sich ständig verteuernden Transportkapazitäten nötig. Verarbeiter verwiesen auch darauf, dass der Bedarf für die Sommermonate bereits frühzeitig gedeckt wurde und daher aktuell auch kein großer Nachfragedruck in der Lebensmittel-Kette bestehe.
Die Weizenernte wurde regional als im Durchschnitt deutlich über dem Vorjahr beschrieben. Die Qualitätsdaten wären gut bis auf niedrigere Proteinwerte. Das Marktgeschehen blieb auf überschaubare Mengen zur prompten Lieferung beschränkt. Vor dem Abschluss von größeren Partien wären ein besserer Überblick über die Proteinwerte und Lösungen für die knappen und sich ständig verteuernden Transportkapazitäten nötig. Verarbeiter verwiesen auch darauf, dass der Bedarf für die Sommermonate bereits frühzeitig gedeckt wurde und daher aktuell auch kein großer Nachfragedruck in der Lebensmittel-Kette bestehe.
Futtergetreide/Mais:
Auch bei Mais gab es kaum Änderungen in der Bilanz des IGC (global stock/use Ratio 22,51 % - Details siehe Bericht unter Börse Aktuell). Das internationale Marktgeschehen wurde zusätzlich durch Wettersorgen unter Druck gehalten: Die Ernteerwartungen in der EU wurden weiter reduziert und auch in den USA fiel der prognostizierte Regen nur dürftig aus. Die Mais-Futures an der Euronext zogen im Wochenabstand weiter an, von € 311,00/t (IX, Schlusskurs vom 19.07.) auf € 316,50/t (IX, Schlusskurs vom 26.07.).
Die regional herrschende Hitzewelle wurde durch erste Regenfälle gelindert. Auswirkungen auf die bevorstehende Maisernte waren aber aus der Sicht von Marktteilnehmern bereits gegeben. Die ungarische Behörde reagierte letzte Woche darauf, indem Exportbewilligungen nicht mehr prompt ausgestellt wurden. Es wurde auf die Frist zur Bearbeitung innerhalb von 30 Tagen verwiesen. Die Niedrigwasser-Situation auf der Donau verschlechterte sich weiter. Ausgleich für den Ausfall von Lieferungen war daher nur durch lokale Restbestände möglich und ließ die Preise entsprechend kräftig steigen. Aktivitäten für Termine aus der neuen Ernte wurden von Käufer- und Verkäuferseite als "sehr vorsichtig" beschrieben.
Die regional herrschende Hitzewelle wurde durch erste Regenfälle gelindert. Auswirkungen auf die bevorstehende Maisernte waren aber aus der Sicht von Marktteilnehmern bereits gegeben. Die ungarische Behörde reagierte letzte Woche darauf, indem Exportbewilligungen nicht mehr prompt ausgestellt wurden. Es wurde auf die Frist zur Bearbeitung innerhalb von 30 Tagen verwiesen. Die Niedrigwasser-Situation auf der Donau verschlechterte sich weiter. Ausgleich für den Ausfall von Lieferungen war daher nur durch lokale Restbestände möglich und ließ die Preise entsprechend kräftig steigen. Aktivitäten für Termine aus der neuen Ernte wurden von Käufer- und Verkäuferseite als "sehr vorsichtig" beschrieben.
Ölsaaten:
Die neue IGC Prognose über die globale Bilanz bei Ölsaaten (Details siehe Börse Aktuell) enthielt eine Kürzung der Ernte bei Sojabohnen in Höhe von 4 Mio. t und eine etwa gleiche Verringerung der Überhangbestände. Dennoch hielten Regenprognosen für die USA und Rezessionsangst um die Wirtschaft in China die internationalen Märkte unter Druck. Soja konnte Anfang dieser Woche zu einer Rallye ansetzen, nachdem die aktuellen Prognosen die Rückkehr von heißem und trockenem Wetter vorhersagten. Die Raps-Futures an der Euronext fielen von € 667,25/t (XI, Schlusskurs vom 19.07.) auf € 643,50/t (XI, Schlusskurs vom 26.07.).
Aussagen über die regionale Rapsernte reichten von guter Durchschnitt bis schlecht. Es gab erste Meldungen über deutlich trockengeschädigte Sonnenblumen-Felder in Südungarn. Die Abgeber warteten vor dem Hintergrund mit dem Verkauf ihrer Ware weiter zu. Die Verarbeiter haben für die Erntemonate zum Teil die Kapazitäten zurückgefahren und den Bedarf kleinweise "gesammelt". Die aktuelle Niedrigwasser-Situation erschwerte aber auch bei Ölsaaten überregionale Lieferungen.
Aussagen über die regionale Rapsernte reichten von guter Durchschnitt bis schlecht. Es gab erste Meldungen über deutlich trockengeschädigte Sonnenblumen-Felder in Südungarn. Die Abgeber warteten vor dem Hintergrund mit dem Verkauf ihrer Ware weiter zu. Die Verarbeiter haben für die Erntemonate zum Teil die Kapazitäten zurückgefahren und den Bedarf kleinweise "gesammelt". Die aktuelle Niedrigwasser-Situation erschwerte aber auch bei Ölsaaten überregionale Lieferungen.
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