Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 23. bis 30.06.2021

Brotgetreide:

Vergangene Woche wurde die neue Schätzung des IGC veröffentlicht: Der Internationale Getreiderat rechnet mit +2 Mio. t höheren Getreide- und mit +5 Mio. t höheren Soja- Lagerbeständen am Ende der Saison 2021/22 (Details siehe Artikel unter Börse-Aktuell). Weiters war das internationale Parkett vergangene Woche geprägt von Erntedruck in den USA (33 % Weizen bereits geerntet), guten Ertrags-Aussichten in Europa und in der Schwarzmeer-Region und Sorgen wegen des wachsenden Konkurrenzdrucks am Exportmarkt. Da kommt einem Tender für den Export nach Ägypten (180.000 t für VIII-IX) besondere Beachtung zu. Die Menge wurde für Offerte aus Rumänien (Cargill und Ameropa) zugeschlagen. Die an der Euronext gehandelten Preise gingen dementsprechend zurück: von € 207,00/t (IX, Schlusskurs 22.6.) auf € 202,75 (IX, Schlusskurs 29.6.).
 
Am regionalen Markt fand die Handelsaktivität zur Deckung von Restmengen aus der alten Ernte auch in der letzten Woche noch Fortsetzung. Gleichzeitig wurden erste Ergebnisse der Wintergerstenernte (AT, HU) berichtet: sowohl Erträge als auch Qualitäten liegen im oder etwas über dem langjährigen Durchschnitt. Noch bessere Resultate hört man aus der Ernte in Rumänien: über 68 kg/hl und hohe Hektarerträge. Für den Handel mit Brotgetreide aus der neuen Ernte bedeutet das allerdings noch keine Entspannung. Der Weizen Druschbeginn liegt noch 14 Tage entfernt. Auswirkungen von Hitzewelle, Starkregen und Hagelfällen könnten da noch sichtbar werden.

Futtergetreide/Mais:

Beim US-Mais liegt Erntedruck noch etwas weiter entfernt. Umso nervöser agiert der Markt auf Wetter-Prognosen: es wird eine Hitzewelle im Mittleren Westen der USA angesagt, was bereits genügt, um die Preise an der CBoT steigen zu lassen. Die Bewertungen der US-Bestände liegen aber mit 64 % gut und sehr gut (nach zuletzt 65 %) immer noch im grünen Bereich. Weniger gut klingen die Berichte aus Brasilien. Dort kündigt sich nach einer längeren Dürrephase jetzt auch noch eine Kaltfront mit Frösten an. An der Euronext haben diese Meldungen nach einer längeren Abwärtsphase wieder eine Preis-Erholung eingeleitet: Letzte Woche von € 201,75/t (XI, Schlusskurs vom 22.6) auf € 195,25/t (XI, Tief vom 28.6) und schließlich auf € 197,75/t (XI, Schlusskurs vom 29.6).
 
Regionale Verarbeiter decken weiter Restmengen von Futtergetreide und Mais aus der alten Ernte. Die Handelstätigkeit für die neue Ernte bleibt eingeschränkt, solange die Ernte-Situation nicht besser eingeschätzt werden kann.

Ölsaaten:

Kalt-warm für den internationalen Ölsaatenmarkt: Der Oberste Gerichtshof der USA setzte die Beimischpflicht von biogenen Treibstoffen für kleinere Raffinerien aus und löste damit einen Kurssturz an der CBoT aus. Die Effekte von Käufen durch Investoren (angelockt durch die tiefen Preise u. a. von Sojaöl) kombinierten sich mit wachsenden Sorgen wegen einer herannahenden Hitzewelle im Mittleren Westen der USA und Berichten von schlechten Raps-Beständen in Kanada wegen der dort herrschenden extrem hohen Temperaturen sowie fehlenden Niederschläge. Euronext-Raps: von € 494,50/t (VIII, Schlusskurs vom 22.6.) auf 526,25/t (VIII, Schlusskurs vom 29.6.).
 
Vom regionalen Ölsaatenmarkt in der zurückliegenden Woche gibt es kaum neue Berichte.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig , mit Qualitätsboni - 23. bis 30. Juni 2021

Raps – Straubing September 2021: € 498 bis 522/t
Raps – Straubing Oktober 2021: € 500 bis 527/t
Raps – Olomouc Oktober 2021: € 493 bis 520/t
Raps – Bruck Oktober 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juni 2021: € 465/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-August 2021: € 470/to
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sep.-Okt. 2021: n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Bruck Sep.-Okt. 2021: n.q.
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