Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 29. März bis 4. April 2023

Brotgetreide:

Am letzten Mittwoch konnten die Weizen-Futures preislich noch etwas zulegen, verloren dann aber im Verlauf der restliche Berichtswoche kontinuierlich. Die Zeichen standen auf wachsende Überhänge und gute Erträge für die Ernte 2023 gegenüber dem Vorjahr: EU-Endbestände +2 Mio. t, Ernte + 5,3 Mio. t (short term outlook, siehe Börse Homepage/Downloads); Russland - IKAR (russischer Analyst): Ernte 23 unter Vorjahr aber sehr gut (86 Mio. t) und deutlich wachsende Bestände; Ukraine - MARS (EU Prognosedienst): Milder Winter und viel Regen bringen überdurchschnittliche Erträge; US-Anbauplanung: + 9 % Weizenfläche. Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 263,50/t (V, Schlusskurs vom 28.03.) auf € 255,25/t (V, Schlusskurs vom 04.04.). Die Kurse für September lagen zuletzt bereits € 3,00/t darüber.
 
Am regionalen Markt wurden vorsichtige Einkaufssignale italienischer Mühlen rasch wieder von der Trendumkehr bei den Futures-Kursen beendet. Im Inland blieb laut Marktteilnehmern der Umsatz weiterhin auf kleine Mengen zur Deckung bestehender Mehl-Verkäufe beschränkt. Die Verarbeiter hatten keine Möglichkeit, längerfristige Absatzmengen in der Kette unterzubringen.

Futtergetreide/Mais:

Der globale Maismarkt blieb auch in der Vorwoche gespalten: In Europa blieben die Preise wegen regem Angebot aus Polen (bereits eingelagerte Ukraine-Importe) gedrückt. In den USA stärkten anfangs noch die gute Nachfrage aus China und Meldungen über geringe Lager­bestände (-5 % zum Vorjahr) die Futures-Kurse. Zuletzt ließen die Preise an der CBoT aber wieder etwas nach wegen reduzierter Ethanolverarbeitung und Aussichten einer Rekordernte in Brasilien. Der Preisanstieg bei Rohöl (85,35 USD/bl nach 78,14 vor einer Woche) verfehlte damit bei Mais seine Wirkung. An der Euronext fielen die Mais-Futures von € 259,00/t (VI, Schlusskurs vom 28.03.) auf € 254,00/t (VI, Schlusskurs vom 04.04.). Futures für den Termin November lagen zuletzt € 5,00/t darunter.
 
Vom regionalen Mais-Markt wurde über fallweise Ersatzdeckungen aufgrund von Qualitäts­reklamationen berichtet.

Ölsaaten:

Die OPEC bekundete die Absicht zur Drosselung der Rohöl-Förderung und ließ damit (auch) die Preise für Pflanzenöl steigen. Zusätzlich stützten Berichte über US-Lagerbestände, die unter den Erwartungen des Handels lagen, und Nachrichten über Schneedecke und verspäteten Anbau in Kanada. Deutlich weniger stark als Sojabohnen an der CBoT stiegen jedoch Raps-Futures in Europa - die Berichte über hohe unverkaufte Lagerbestände drückten auf die Stimmung. Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 471,75/t (V, Schlusskurs vom 28.03.) auf € 478,25/t (V, Schlusskurs vom 04.04.). Die Futures für den August-Termin lagen zuletzt € 5,00/t darunter.
 
Aus dem regionalen Ölsaatenmarkt wurde auch letzte Woche keine Bewegung gemeldet. Die Raps-Quotierungen regionaler Verarbeiter kann man so interpretieren, dass die Lagerbestände relativ hoch eingeschätzt werden - die Nennpreise für Liefertermine zur alten Ernte lagen tiefer als jene für die neue Ernte (+€ 2 00 - 4,00/t).

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 29. März bis 4. April 2023

Raps – Straubing Mai 2023 € 449 – 460/t
Raps – Straubing Juni 2023 € 449 - 460/t
Raps – Straubing Juli-Aug. 2023 € 451 - 462/t
Raps – Straubing Sept. 2023 € 454 – 474/t
Raps – Olomouc Mai 2023 n.q.
Raps – Olomouc Juni 2023 € 426 – 446/t
Raps – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 430 - 450/t
Raps – Olomouc Sept. 2023 € 431 - 451/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Apr.-Juni 2023 € 390 – 396/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Juli-Aug. 2023 € 397 – 401/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 € 397 – 401/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2023 € 397 – 401/t
Sojabohne, NON-GMO, fca Österr., Mai 23 € 460 bis 465/t