Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 3. bis 9. November 2021

Brotgetreide:

Nach den Exporterfolgen der vorletzten Woche blieben positive Nachrichten zunächst aus. Die internationalen Futures-Börsen reagierten mit sinkenden Preisen. Am 9.11. abends wurde dann der November-WASDE Bericht (siehe Bericht auf www.boersewien.at) veröffentlicht. Bei Weizen erwarteten die Experten des US-Landwirtschaftsministeriums eine nochmalige Reduktion des globalen Überhangbestandes per Ende der Saison 2021/22 um 1,38 Mio. t (auf 275,8 Mio. t). Die Zahlen führten prompt wieder zu steigenden Kursen. Weizen-Futures an der Euronext wurden gehandelt zwischen € 292,75/t (XII, Schlusskurs vom 02.11.), einem Tiefststand bei € 283,75/t (XII, Schlusskurs vom 08.11.) und landeten schließlich bei € 286,00/t (XII, Schlusskurs vom 09.11.).
 
Die Nachfrage nach österreichischem Aufmischweizen war ungebrochen hoch. Für vordere Termine war jedoch kaum Transportkapazität vorhanden. Die Verarbeiter (Inland und Export) begannen mit der Deckung der späteren Liefertermine. Die Briefkurse lagen jedoch auf einem sehr hohen Niveau über dem Angebot aus den östlichen Nachbarländern.

Futtergetreide/Mais:

Zunehmender Erntedruck und die Erwartung, dass der neue WASDE-Bericht die Überhang-bestände bei Mais erhöhen könnte führten letzte Woche zu sinkenden Preisen. Der Bericht erfüllte die Erwartungen: Die prognostizierten Lagermengen wurden um 2,68 Mio. t erhöht (auf 304,42 Mio. t). Dennoch verhinderten steigende Ölsaatenpreise zuletzt einen weiteren Kursrückgang. Mais-Futures wurden an der Euronext zwischen € 244,00/t (Jän., Schlusskurs vom 02.11 und € 235,50/t (Jän., Schlusskurs vom 09.11.) gehandelt.
 
Mit fortschreitender Ernte begann sich das Geschehen am regionalen Maismarkt zu klären. Die Erträge in Österreich wurden als sehr gut berichtet. Die großen Verarbeiter in Ungarn, die in den letzten Wochen ihren kurzfristigen Bedarf über Importe gedeckt haben, haben sich letzte Woche zurückgezogen. Überregionale Verkäufe waren weiter durch knappe Transport-Verfügbarkeit begrenzt. Vor dem Hintergrund hat sich ein Niveau für den Trockenmais-Markt gebildet, das – nach Aussagen von Marktbeteiligten – größere Umsätze ermöglichte. Interessant war auch der Vermerk, dass die Nassmais-Kampagne mit Ende November auslaufen könnte. Trotz hoher Erträge gab es kaum Interesse für spätere Liefer-Termine.

Ölsaaten:

In der letzten Woche zogen der zunehmende Erntedruck bei Soja und Kursverluste bei pflanzlichen Ölen die Preise für Ölsaaten insgesamt nach unten – diesmal auch für Raps. Der WASDE-Bericht barg jedoch eine Überraschung: Die globalen Endbestände bei Ölsaaten wurden um 0,63 Mio. t reduziert (auf 120,43 Mio. t). Die Preise an den internationalen Futures-Börsen waren danach wieder im Aufwind. An der Euronext wurde zwischen € 695,75/t (II, Schlusskurs vom 02.11.), einem Tiefpunkt bei € 678,50/t (II, Schlusskurs vom 08.11.) und letztendlich bei € 692,75/t (II, Schlusskurs vom 9.11.) gehandelt.
 
Berichte über den regionalen Ölsaatenmarkt wiesen letzte Woche auf abweichende Geld- und Brief-Kurse und dementsprechend geringe Umsätze hin

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 3. bis 9. November 2021

Raps – Straubing November 2021: € 705 bis 689/t
Raps – Straubing Dezember 2021: € 706 bis 690/t
Raps – Straubing Jän.-März 2022: € 706 bis 690/t
Raps – Olomouc November 2021: € 696 bis 680/t
Raps – Olomouc Dezember 2021: € 697 bis 681/t
Raps – Olomouc Jän.-März 2022: € 698 bis 682/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Dezember 2021: € 598 bis 595/t