Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 31. Mai bis 6. Juni 2023

In der letzten Berichtswoche überwogen preisstützende Nachrichten: Dauerregen in China während der Ernte; in FR und DE blieben dagegen die Niederschläge aus; der Exportkorridor aus der Ukraine wurde von Russland blockiert, es gab nur wenige Schiffs-Kontrollen. Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 220,25/t (IX, Schlusskurs vom 30.05.) auf € 230,25/t (IX, Schlusskurs vom 06.06.).
 
Steigende Preise am Futures-Markt und anhaltende Regenfälle sorgten für etwas Belebung am regionalen Markt für Qualitäts- und Premiumweizen. Auch Mühlen in AT und IT interessierten sich für eine Aufstockung ihrer Qualitätsreserven. Unverändert hoher Angebotsdruck herrschte dagegen bei Basis- und Futterqualitäten.

Auch der globale Maismarkt wurde durch eine Reihe von Nachrichten preislich gestützt: in der EU machten sich Sorgen wegen ausbleibender Regenfälle breit; im Cornbelt der USA war es heiß und trocken, während die Aussaat abgeschlossen wurde; der Preiseinbruch bei Rohöl konnte wieder ausgeglichen werden. Die Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 215,25/t (VIII, Schlusskurs vom 30.05.) auf € 226,00/t (VIII, Schlusskurs vom 06.06.).
In Italien verschoben anhaltende Regenfälle den Start der Gerstenernte. Marktteilnehmer berichteten aber auch über sehr tiefe Offerte von Gerste ex Ernte aus östlichen Nachbarländern - Lagerraumdruck drängte diese Partien auf den Markt. Mais wurde in begrenztem Umfang gehandelt, allerdings auf tieferem Niveau als zuletzt.

Deutlich bergauf ging es auch bei Ölsaaten: Australien berichtete von sehr trockenen Bedingungen zum Raps-Anbau; in den USA und West-Kanada fehlte dringend Regen nach dem Anbau der Sojabohnen ebenso wie in FR, DE und PL. Die Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 385,00/t (VIII, Schlusskurs vom 30.05.) auf € 429,50/t (VIII, Schlusskurs vom 06.06.).
 
Strategie Grains schätzte die Ernte in der EU weiter positiv ein: Die Raps-Menge wurde gegenüber Vormonat nochmals um 400.000 t angehoben, die Sonnenblumen-Ernte wurde weiter auf Rekordniveau gesehen und nur an Sojabohnen sollen um 200.000 t weniger geerntet werden. Gerade zu Sojabohnen berichteten Marktteilnehmer von erheblichen Überhangbeständen in der Region, jedoch wurde auch in der Vorwoche keine Belebung des Geschäfts gesehen.