Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 5. bis 11. Juni 2024

Brotgetreide:

Diese Berichtswoche begann mit Importtendern Ägyptens und Algeriens, die für Weizen aus Rumänien, Bulgarien, Ukraine und nur eine kleine Menge aus Frankreich zugeschlagen wurden. Grund dafür waren die zuletzt deutlich gestiegenen Preise in Westeuropa und in Russland. In den USA kamen die Preise durch den zügigen Erntefortschritt unter Druck. Das läutete eine Abwärtsbewegung an den internationalen Futures-Börsen ein. Erst am Dienstag drehte sich der Trend, nachdem der Leiter des russischen Getreideverbandes erklärte, dass je nach Region 15% bis 30% der Wintergetreidebestände von Frostschäden betroffen wären. Die Preise für Weizen-Futures an der Euronext sanken zunächst von € 258,50/t (IX, Schlusskurs vom 04.06.) auf € 239,00/t (IX, Schlusskurs vom 10.06.) und erholten sich am Dienstag auf € 246,50/t (IX, Schlusskurs vom 11.06.).
 
Über den regionalen Markt wurde berichtet, dass zu Beginn der Berichtswoche weitere Deckungen aus der alten Ernte getätigt wurden. Einerseits verzögert sich die Ernte durch das aktuell kühle und regnerische Wetter doch wieder und andererseits stiegen die Bedenken wegen der Qualität der neuen Ernte. Die rapid sinkenden Futures-Preise setzten dem jedoch ein jähes Ende.

Futtergetreide/Mais:

Der globale Maismarkt wurde in dieser Berichtswoche durch die Prognose einer Hitzewelle in den USA ab Mitte Juni gestützt. In Frankreich kamen weitere Anbauverzögerungen wegen der Regenfälle dazu. Generell erwarteten die Marktteilnehmer das weltweite Angebot bei Mais jedoch als hoch, und die Preise für Mais-Futures an der Euronext sanken im Wochenabstand von € 220,75/t (XI, Schlusskurs vom 04.06.) auf € 217,00/t (XI, Schlusskurs vom 11.06.).
 
Die Preise am regionalen Markt haben in den letzten Wochen gegenüber Weizen aufgrund von guter Nachfrage und Zurückhaltung bei den Abgebern aufgeholt. In dieser Berichtswoche ebbte die Nachfrage ab und die Geldkurse begannen wieder zu sinken.

Ölsaaten:

Bei Ölsaaten wechselten einander Preisdruck aufgrund des guten Vegetationsstarts in den USA und in Kanada sowie wegen der geringen Exportmengen bei Soja aus den USA (China) und Preisbelebung aufgrund des kurzzeitigen Rückzuges brasilianischer Exporteure (aufgrund einer Diskussion um die Streichung von Steuervorteilen) ab. An der Euronext stabilisierten sich die Preise für Raps-Futures auch durch die neue Ernteschätzung des Handelsverbandes Coceral, der die Rapsernte von EU+GB um 0,8 Mio. t kleiner als zuletzt einschätzte. Im Wochenabstand gab es bei Raps-Futures an der Euronext damit kaum Veränderung: von € 470,00/t (VIII, Schlusskurs vom 04.06.) auf € 469,75/t (VIII, Schlusskurs vom 11.06.)
 
Am Kassamarkt sanken die Quotierungen für Raps trotz der Stabilisierung der Futures-Kurse weiter. Die Quotierungen für Öl-Sonnenblumen sind demgegenüber (wie in der Vorwoche) weiter gestiegen.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 5. bis 11. Juni 2024

Raps – Bruck Juni 2024 € 414 - 410/t
Raps – Bruck Juli - Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing bis Dez. 2024 n.q.
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 471 – 472/t
Raps – Olomouc bis Sept. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 450 - 451/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 455 - 456/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc bis Aug. 2024 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt. 2024 € 385 - 390/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 393 - 401/t