Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 5. Juli bis 11. Juli 2023

Brotgetreide:

Im Winterweizen-Anbaugebiet der USA verzögerte Regen die Ernte. Gleichzeitig blieb es für US-Sommerweizen-Flächen zu trocken und die Bestandsbewertungen sanken weiter. Der Preisanstieg an der Euronext wurde durch den festen Euro, gute Ertragsmeldungen aus der anlaufenden Weizenernte in Frankreich und einen schwachen Start der Exportsaison begrenzt: Weizen-Futures stiegen von € 228,00/t (IX, Schlusskurs vom 04.07.) auf € 232,25/t (IX, Schlusskurs vom 11.07.).
 
Die ersten Ergebnisse aus der neuen Weizen-Ernte in Österreich zeigten ein einheitliches Bild in Bezug auf hohe Erträge und gutes Hektolitergewicht. Deutlich differenzierter waren die Berichte über den Proteingehalt. Weizen von schwachen Böden erreichte nur 10 bis 12 % Protein (bei 70 dt/ha). Von guten (und gut gedüngten) Böden kam Ware mit über 15 % Protein. Die regionalen Verarbeiter verwiesen letzte Woche auf ihre gute Deckung mit altem Weizen und wollten ein besseres Bild über die durchschnittliche Qualitätsverteilung abwarten.

Futtergetreide/Mais:

Die Bewertung der US-Maisbestände stieg letzte Woche wegen der Regenfälle um 4% (auf insgesamt 55 %) in der Kategorie gut /sehr gut. Langfristige Wetterprognosen für die Maisanbauregion in den USA, die eine Rückkehr der Trockenheit vorhersagten, und gute Ethanol-Produktionsdaten aus den USA (6-Monats Hoch bei Produktion und Bestandsabbau) ließen die Futures-Preise an den internationalen Terminbörsen aber wieder steigen: an der Euronext von € 225,75/t (VIII, Schlusskurs vom 04.07.) auf € 228,00/t (VIII, Schlusskurs vom 11.07.).
 
Über die Wintergerste-Ernte wurde weiter von guten Erträgen, die dennoch unter den hohen Erwartungen lagen, und von sehr niedrigen Proteinwerten sowie Problemen beim Hektolitergewicht gesprochen. Überraschend hohe Erträge wurden heuer von der Sommergerste (Winteranbau) berichtet. Aus den Nachbarländern kamen Aussagen über enttäuschende Sortierungen bei Braugerste (unter 50%). Bei Mais ist der regionale Markt letzte Woche wieder angesprungen. Der Exportmarkt nach Deutschland hat wieder angezogen und die inländischen Verarbeiter haben für August nachgedeckt.

Ölsaaten:

Regen verhalf in den USA zu stabilen Bestandsbewertungen und Reduktion der von Trockenheit betroffenen Fläche (-3% auf 60%). Zusätzlich drückte bis Ende letzter Kalenderwoche auch das hohe Exporttempo bei Soja aus Brasilien auf den Markt. Langfrist-Prognosen für trockenes Wetter in der 2. Julihälfte und festere Rohölkurse sorgten für einen Umschwung seit Montag: Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 449,50/t (VIII, Schlusskurs vom 04.07.) auf € 458,00/t (VIII, Schlusskurs vom 11.07.).
 
Am regionalen Markt gab es wieder einmal keine Berichte über Verkäufe. Marktteilnehmer sahen die Abgeber abwartend, weil das Preisniveau als zu niedrig eingestuft wurde.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 5. Juli bis 11. Juli 2023

Raps – Straubing Sept. 2023 n.q.
Raps – Straubing Okt. 2023 € 436 - 441/t / n.q.
Raps – Straubing Nov. 2023 € 440 – 452/t
Raps – Straubing Dez. 2023 € 445 – 457/t
Raps – Straubing Jän.-März 2024 € 453 – 465/t
Raps – Olomouc Sept. 2023 n.q.
Raps – Olomouc Okt. 2023 € 407 - 420/t
Raps – Olomouc Nov. 2023 € 413 – 426/t
Raps – Olomouc Dez 2023 € 419 – 432/t
Raps – Olomouc Jän.-März 2024 € 429 – 441/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2023 n.q. / € 364 – 365/t