Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 6. bis 12. November 2024

Weiterer Regen in den USA und besseres Anbauwetter in Frankreich und Deutschland erhöhten die Produktionsaussichten für 2025/26. Die Exporte aus der Schwarzmeer Region liefen weiter auf Hochtouren – SovEcon meldete mit 5,6 Mio. t für Oktober eine Rekord-Exportmenge aus Russland. Die russischen Exporthändler hielten sich nur bei offiziellen Ausschreibungen an den Mindestpreis – inoffiziell sank der Verkaufspreis weiter. Der US-$ setzte nach den Wahlen zum Höhenflug an (drastische Importzoll-Erhöhungen = Inflation = steigende Zinsen). Die Weizen-Futures an der CBoT sanken um € 7/t auf € 191,09/t (XII, Schlusskurs vom 12.11.). Die Preise an der Euronext blieben im Wochenabstand unverändert: € 214,00/t (XII, Schlusskurs vom 05.11.) auf € 214,25/t (XII, Schlusskurs vom 12.11.). Im neuen WASDE-Bericht blieben die Endbestände 2024/25 praktisch unverändert -siehe Bericht unter Börse Aktuell.
 
Am regionalen Kassamarkt wurde über stabile Nachfrage bei stabilen bis etwas festeren Preisen berichtet.

Die Preise am globalen Maismarkt bekamen Anfang dieser Berichtswoche Aufwind. Der Erntedruck in den USA war zu Ende (95% eingebracht). Die Nachfrage nach Ethanol und die Exportzahlen in den USA waren gut. Der neue WASDE-Bericht kürzte die globalen Endbestände 2024/25 um rund 2,38 Mio. t (siehe Bericht unter Börse Aktuell). Ab Montag begannen die Preise wieder zu sinken, ausgelöst durch rasche Preisrückgänge bei Rohöl (-3,9 USD/bl seit Donnerstag). Die Mais-Futures an der Euronext retteten im Wochenabstand ein kleines Plus von € 207,50/t (III, Schlusskurs vom 05.11.) auf € 208,50/t (III, Schlusskurs vom 12.11.).
 
Die Ernte in der Region ist weitgehend abgeschlossen. Die Verarbeiter haben die Geldkurse zurückgenommen. Die Abgeber hielten die Briefkurse stabil mit Hinblick auf die regional schlechten Erträge und Qualitätsprobleme in CEE. Zusätzliche Verunsicherung betreffend Nachfrage kam durch die Ausbreitung der Vogelgrippe auf.

Die US-Wahlen brachten die Sojabohnen-Futures nur kurz unter Druck. Danach stiegen die Preise wieder, unterstützt durch gute Exporte aus den USA, eine Rallye bei Pflanzenöl (-1,2 Mio. t Palmöl in 23/24 und Pläne zum verstärkten Einsatz von Biodiesel in Indonesien). Auch der WASDE-Bericht trug mit der Rücknahme der globalen Endbestände 2024/25 um 2,91 Mio. t gegenüber dem letzten Monat bei (siehe Bericht unter Börse Aktuell). Anfang dieser Woche begann der Trend wieder zu drehen, zusammen mit den sinkenden Rohölpreisen (fester US-$, Sorge um die Wirtschaftsentwicklung in China) und einem (vorläufigen) Ende der Preisrallye bei Pflanzenölen. Die Raps-Futures an der Euronext stiegen von € 511,75/t (II, Schlusskurs vom 05.11.) auf € 535,50/t (II, Schlusskurs vom 12.11.).
 
Vom regionalen Markt wurde berichtet, dass die Nachfrage der Ölmühlen weiter gut war – auch für nahe Termine. Die Quotierungen der regionalen Verarbeiter orientierten sich an den Futures-Kursen.

Die Sojaschrot-Futures an der CBoT waren in dieser Berichtswoche wegen des steigenden Wechselkurses für den US-$ unter Druck und sind im Wochenabstand um etwas weniger als US-$ 7/t gesunken. Die Quotierungen am regionalen Markt blieben damit jedoch relativ konstant.