Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien Woche 9. bis 15. August 2023

Brotgetreide:

In der letzten Woche gab es keine Nachrichten über weitere eine Eskalation des Risikos bei Schwarzmeer-Exporten. Strategie Grains kürzte die Schätzung der EU-Weizenernte gegenüber Vormonat um 1,5 Mio. t auf 124,7 Mio. t. Der neue WASDE-Bericht kürzte ebenfalls die Endbestände 2023/24 um 0,9 Mio. t gegenüber Vormonat. Das wurde jedoch überschattet von heftigem Wettbewerbsdruck, der von Russland ausging und die Preise an den internationalen Futures-Börsen sinken ließ. Die Weizen-Futures an der Euronext fielen von € 244,75/t (IX, Schlusskurs vom 08.08.) auf € 227,75/t (IX, Schlusskurs vom 15.08.).
 
Marktteilnehmer berichteten über beginnende Handelstätigkeit, wobei sich deutliche Differenzierungen je nach Proteingehalt und Hektolitergewicht abzeichneten. Auch ungewöhnliche Qualitätsstufen, wie 11 % und 13,5 %, wurden diskutiert. Die Nachfrage aus Italien war urlaubsbedingt gering. Generell wurde über knappe Kapazitäten in der Transport-Logistik gesprochen.

Futtergetreide/Mais:

Am globalen Maismarkt standen in der letzten Woche Ernteschätzungen im Vordergrund, mit positiven Signalen aus Süd- und Nord-Amerika. Der US Crop Progress Report bewertete 59% der Flächen als gut bis sehr gut. Im WASDE-Bericht wurden die Endbestände 2023/24 gegenüber Vormonat zwar um 3 Mio. t zurückgenommen, das gibt aber immer noch ein sattes Plus von 13 Mio. t gegenüber Vorjahr. Auch die Ernte in den USA wurde um 5 Mio. t niedriger eingeschätzt als vor einem Monat. Das wäre immer noch die zweitgrößte Mais­ernte der US-Geschichte und das bei positiven Wetterprognosen für die nächste Zeit. Die internationalen Warenterminbörsen reagierten auf diese Zahlen mit kontinuierlichem Preisrückgang. Die Mais-Futures an der Euronext fielen von € 229,00/t (XI, Schlusskurs vom 08.08.) auf € 210,75/t (XI, Schlusskurs vom 15.08.).
 
Am Maismarkt wurde über Restdeckungen aus der alten Ernte durch regionale Verarbeiter berichtet. Auch erste Verträge für die neue Ernte wurden abgeschlossen.

Ölsaaten:

Der Sojamarkt an der CBoT stand letzte Woche unter dem Eindruck von guten US-Exportzahlen (Verkäufe vor allem nach China) die jedoch von deutlich verbesserten Bestandsbewertungen überschattet wurden. Der US Crop Progress Report sprang in der Kategorie gut bis sehr gut um 5 Prozentpunkte nach oben bei weiter guten Wetteraussichten. Die Reduktion im WASDE-Bericht bei der Soja-Ernte in den USA (-2,6 Mio. t) und den globalen Soja-Endbeständen 2023/247 (-1,6 Mio.t) lagen im Bereich der Erwartungen und hatten kaum Auswirkung. Die Raps-Futures an der Euronext folgten dem Trend bei Soja und fielen von € 463,75/t (XI, Schlusskurs vom 08.08.) auf € 453,25/t (XI, Schlusskurs vom 15.08.).
Die regionalen Ölmühlen gaben sich letzte Woche für die vorderen Termine gut gedeckt. Die Umsatztätigkeit war dementsprechend gering.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 9. bis 15. August 2023

Raps – Straubing Okt. 2023 n.q.
Raps – Straubing Nov. 2023 n.q.
Raps – Straubing Dez. 2023 n.q.
Raps – Straubing Jän. 2024 € 454 – 460/t
Raps – Straubing Feb.-März. 2024 € 457 – 463/t
Raps – Olomouc Okt. 2023 n.q.
Raps – Olomouc Nov. 2023 n.q.
Raps – Olomouc Dez 2023 n.q.
Raps – Olomouc Jän. 2024 n.q.
Raps – Olomouc Feb.-März. 2024 € 434 – 440/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Sept.-Okt.2023 n.q.
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2023 € 362 – 358/t