Marktbericht der Börse für landwirtschaftliche Produkte Wien 25. September bis 1. Oktober

Brotgetreide:

Die Trockenheit zur/nach der Aussaat in Zentral- und Süd-Russland und im Osten der Ukraine bestand weiterhin. Der Prognosedienst der EU-Kommission, MARS, sah auch das Baltikum und Weißrussland betroffen. Auch die kleinere Maisernte in der Schwarzmeer-Region unterstützte die Weizen-Futures. Die Weizenernte 2024 in der EU wurde weiter gekürzt, um 1,5 Mio. t auf 114,6 Mio. t (12Jahres-Tief). Dämpfend wirkte jedoch das weiter hohe Exporttempo der Ukraine (5,8 von ~16 Mio. t) und Russlands (14,1 von ~44 Mio. t). Die Weizen-Futures an der Euronext stiegen von € 218,75/t (XII, Schlusskurs vom 24.09.) auf € 227,50/t (XII, Schlusskurs vom 01.10.).
 
Am regionalen Markt wurde über steigendes Interesse an weiteren Deckungskäufen im Inland und in Italien berichtet. Die Abgeber verhielten sich dagegen zurückhaltend.

Futtergetreide/Mais:

Sorge um Ernteschäden durch den Hurrikan Helene in den USA, eine rasche Anhebung der Exportsteuer für Mais aus Russland (Verzehnfachung), weitere Kürzungen bei der Ernteschätzung für die EU (MARS: -3% Ertrag zum Vormonat) und ein langsamer Erntebeginn (Frankreich 1% gegenüber 5Jahres-Schnitt von 15%) ließen die Kurse an der Euronext weiter anziehen. Die Preise für Mais-Futures an der Euronext stiegen von € 206,25/t (XI, Schlusskurs vom 24.09.) auf € 212,50/t (XI, Schlusskurs vom 01.10.).
 
Neben den unterdurchschnittlichen Erträgen wurde der regionale Markt zusätzlich durch Berichte über Aflatoxin-Gehalte der Maisernte im CEE-Raum belastet. Bislang lagen keine Berichte von Grenzwert-Überschreitungen bei heimischem Mais vor. Mischfutterwerke und Verarbeitungsindustrie waren für geeignete Ware am Markt. Die Abgabebereitschaft hielt sich aber in Grenzen. Auch sprunghaft steigende Frachtkosten im Inland erschwerten die Deckung der Nachfrage.

Ölsaaten:

Anfang dieser Berichtswoche setzten die Rohölkurse zum Sinkflug an. Saudi-Arabien setzte Zeichen, die Öl-Förderquote zu erhöhen - mitten in die aktuell flaue Entwicklung der Globalwirtschaft. Kurz danach folgte auch Palmöl dem Abwärtstrend. Erst am Dienstag erholten sich die Kurse für Raps an der Euronext wieder, mit dem Raketenangriff des Irans gegen Israel (und wieder steigenden Rohölpreisen) und der Rallye bei Weizen und Mais. Die Preise für Raps-Futures an der Euronext sanken damit nur gering von € 479,50/t (XI, Schlusskurs vom 24.09.) auf € 477,75/t (XI, Schlusskurs vom 01.10.).
 
Aus der laufenden Ernte in Österreich wurde berichtet, dass die Erträge bei Soja besser als befürchtet, bei Sonnenblumenkernen jedoch schwach waren. Die Quotierungen der regionalen Verarbeiter für Raps orientierten sich an der Entwicklung der Futures und sanken etwas. Die Preis-Indikationen bei Sonnenblumenkernen zogen jedoch weiter an – mit Blick auf die schwachen Erträge.

Quotierungen auf Großhandels-Niveau, cpt, nachhaltig, mit Qualitätsboni - 25. September bis 1. Oktober 2024

Raps – Bruck bis Juni 2025 n.q.
Raps – Straubing Okt.-Dez 2024 € 468 -457/t
Raps – Straubing Jän. – März 2025 € 473 - 468/t
Raps – Straubing April. – Juni 2025 € 477 - 474/t
Raps – Olomouc Okt. – Dez. 2024 € 459 - 448/t
Raps – Olomouc Jän. – März 2025 € 462 - 457/t
Raps – Olomouc April –Juni 2025 € 466 - 463/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Okt. 2024 € 417 - 424/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Nov.-Dez. 2024 € 423 - 430/t
Öl-Sonnenblumenkerne – Olomouc Jän.-März. 2025 € 431 - 439/t