MARS-Bulletin: Bei unterschiedlichen Bedingungen nahezu unveränderte EU-Ertragsaussichten

Erträge über Fünfjahres-Mittel - Lage auf iberischer Halbinsel besser - in Westeuropa schlechter
Die Mai-Ausgabe des MARS (Monitoring Agricultural Ressources)-Bulletins des Wissenschaftlichen Diensts der Europäischen Kommission (JRC Joint Research Center) Spricht weiterhin von unterschiedlichen Bedingungen für die Bestandsentwicklung in Europa. Die nahezu unverändert zum April geschätzten Hektarerträge sollen über dem Fünfjahres-Mittel zu liegen kommen.
Während sich im abgelaufenen Monat die Bedingungen für Winterkulturen in Spanien und Portugal verbessert haben, sind sie in etlichen Ländern Westeuropas - von Frankreich über die Benelux-Länder bis in den Westen Deutschlands - und im Norden Italien wegen Staunässe und folgendem Krankheitsdruck sowie verzögerter Aussaat von Sommerungen schlechter geworden. Auch in Ungarn habe sich die Lage für Winterkulturen etwas verschlechtert, die Ertragsprognose bleibe aber insgesamt gut. Die Hektarerträge von Getreide und Mais insgesamt schätzt das JRC unverändert zum Vormonat bei 3% für das Getreide, 1% beim Weizen und ebenfalls 3% beim Körnermais über dem Mittel der vergangenen fünf Jahre. Spätfröste hätten vor allem Obst, Gemüse und Wein betroffen, weniger aber - regionsweise etwa Raps - einjährige Früchte.
 
Im Osten Deutschlands und in Polen habe sich ein Niederschlagsdefizit zu bilden begonnen, es werde mehr Regen zur Aufrechterhaltung der bisher noch guten Ertragsaussichten benötigt. Hitze und Trockenheit beeinträchtige die Kornfüllung in Süditalien. In Österreich, Tschechien und der Slowakei sei die Entwicklung der Bestände fortgeschritten und diese in gutem Zustand.

Gute Bedingungen in Ukraine - Ertragseinbußen in Russland

Außerhalb der EU habe der Regen im Vereinigten Königreich zwar nachgelassen, der Schaden durch zu viel Nässe sei aber schon angerichtet. Die Ukraine hingegen weise mit Ausnahme des Ostens gute Aufwuchsbedingungen vor. Trockenheit und Frost schädige dementgegen die Winterbestände sowie deren Ertrag in Russland und behindere die Frühjahrsaussaat. Im Westend er Türkei mache sich übermäßige Hitze bemerkbar. Im Maghreb bleibe die Aussicht für Wintergetreide in Marokko negativ und Algerien würden massive Einbrüche der Erträge im Westen von überdurchschnittlichen in anderen Landesteilen nahezu aufgewogen. Auch Tunesien blicke auf eine vielversprechende Ertragslage.

EU-weit zumeist höhere Erträge als im Vorjahr - in Österreich zum Teil niedrigere

Im Vergleich zum Vorjahr schätzt das MARS-Bulletin die Hektarerträge von Weichweizen in der EU insgesamt um 2% höher, aber die in Frankreich um 5%, in Österreich um 8% und in Ungarn um 1% niedriger als 2023/24. Die Gerstenerträge setzt es EU-weit um 11% höher als im Vorjahr an, auch Österreich soll 5% mehr einfahren, jedoch um 6% weniger Sommergerste. Beim Roggen beträgt das Plus in der EU 4% und hierzulande 5% und beim Körnermais 2% beziehungsweise 7%. Pro Hektar soll die EU gleich viel Raps wie im Vorjahr einbringen, Österreich jedoch um 3% weniger.

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