März-WASDE-Bericht: USDA senkt Prognosen globaler Endlager von Weizen, Mais und Soja

Weizenreserven auf niedrigstem Stand seit 2015/16 - Bilanzen der Exporteure enger als globale Daten
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA senkt im März-Bericht zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE) gegenüber dem Vormonat die Endlagerprognosen für 2023/24 für alle Getreide- und Ölsaatenarten.
Dabei kommt es bei Mais, Futtergetreide und Sojabohnen im Vergleich zum Vorjahr zu einem Lageraufbau, wohingegen die Reserven an Getreide insgesamt aber schrumpfen - insbesondere jene von Weizen auf den niedrigsten Stand seit 2015/16. Die leichten Senkungen der Endlagerprognosen im Monatsabstand lagen im Bereich der Erwartungen der Terminmärkte.
 
In seiner Weizenprognose hob der WASDE die US-Endbestände an, wohingegen er die globalen Endlager um 0,61 Mio. t senkt. Die Weizenernte der Welt steigt gegenüber Februar um 0,96 Mio. t, bleibt aber um 2,47 Mio. t unter der des Vorjahres. Gegenüber dem Vormonat höher angesetzte Ernteerwartungen Australiens, Russlands und Argentiniens überwiegen Reduktion für die EU und Serbien. Im Gegensatz zur Ernte steigt der Weizenkonsum im Jahresabstand um 8.15 Mio. t und im Monatsvergleich um 1,46 Mio.t, sodass nun unter dem Strich ein Lagerabbau um 12,27 Mio. t auf 32,40 % des Jahresverbrauchs herauskommt.

WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - März 2024

2021/22 2022/23
vorläufig
2023/24
Prognose
2023/24
zu Vormonat
23/24
zu 22/23
Weizen
Ernte 780,05 789,17 786,70 +0,96 -2,47
Angebot 1063,91 1061,93 1057,80 +0,84 -4,13
Verbrauch 791,16 790,83 798,98 +1,46 +8,15
Endbestand 272,75 271,10 258,83 -0,61 -12,27
Bestand
zu Vorjahr
-11,11 -1,65 -12,27 +0,50 +10,62
Ratio stock/use 34,47% 34,28% 32,40% -0,13% -1,88%
Mais
Ernte 1215,97 1157,53 1230,24 -2,33 +72,21
Angebot 1508,91 1468,18 1531,86 -0,96 +63,68
Verbrauch 1198,27 1166,56 1212,24 +1,48 +45,68
Endbestand 310,65 301,62 319,63 -2,43 +21,81
Bestand
zu Vorjahr
+17,71 -9,03 +18,01 -3,80 +18,01
Ratio stock/use 25,92% 25,86% 26,37% -0,23% +0,51%
Getreide gesamt
Ernte 2793,65 2749,77 2809,49 -0,07 +59,72
Angebot 3588,62 3543,57 3589,13 +1,93 +45,56
Verbrauch 2794,81 2763,94 2814,47 +2,36 +50,53
Endbestand 793,81 779,64 774,66 -0,43 -4,98
Bestand
zu Vorjahr
-1,16 -14,17 -4,98 +2,42 -9,19
Ratio stock/use 28,40% 28,21% 27,52% -0,04% -0,69%
Sojabohnen
Ernte 360,41 378,06 396,85 -1,36 +18,79
Angebot 458,68 471,99 499,00 -2,78 +27,01
Verbrauch 365,84 365,90 381,90 -1,13 +16,00
Endbestand 93,93 102,15 114,27 -1,76 +12,12
Bestand
zu Vorjahr
-4,34 +8,22 +12,12 -0,34 +3,90
Quelle: WASDE-Bericht des USDA, 8. März 2024, eigene Berechnungen, Angaben in Mio. t. Monatsvergleiche zum Report vom 8. Februar 2024. Anmerkungen: Getreide enthält Weizen, alle Futtergetreide inklusive Mais und Reis. Die Daten von Sojabohnen basieren auf den lokalen Wirtschaftsjahren mit Ausnahme von Argentinien und Brasilien, deren Wirtschaftsjahre auf den Zeitraum Oktober bis September abgestellt werden. Daher können die Daten des globalen Angebots und Verbrauchs sowie von Export und Import nicht korrelieren. Nächster WASDE-Bericht: 11. April 2024.

Weizenbilanzen der Exporteure deutlich enger als globaler Durchschnitt

Der Gruppe der führenden Weizenexporteure (Argentinien, Australien, EU, Kanada, Russland, Ukraine und USA) bleiben 2023/24 Weizenreserven im Ausmaß von 15% ihres Verbrauchs, wobei den USA satte 36% überbleiben, den anderen Exportnationen aber nur 12%. Die EU weist gar nur 10% Ratio stock to use auf. China sitzt hingegen auf einem Weizenlager von 85% seines Jahresverbrauchs und mehr als der Hälfte der weltweiten Bestände.

Endbestände von Futtergetreide und Mais herabgesetzt -dennoch deutlicher Lageraufbau

Das USDA setzt im Monatsabstand die Endlagerprognosen für Mais (-2,43 Mio. t) und Futtergetreide (-2,33 Mio. t) zwar herab, es bleibt aber deutlichem Lageraufbau um 21,82 Mio. t beim Mais und 14,78 Mio. t beim Futtergetreide insgesamt. Die Maisprognose für die USA bleibt zum Vormonat praktisch unverändert, die Vereinigten Staaten tragen aber mit 20,62 Mio. t den Löwenanteil zum weltweiten Bestandsaufbau bei. In den Handelsstatistiken erhöhen die Washingtoner Experten den Maisexport der Ukraine gegenüber Februar um 1,50 Mio. t auf 24,50 Mio. t und senken die Einfuhren der EU um 1,00 Mio. t auf 22,00 Mio. Die EU muss bei einer Eigenproduktion von 60,10 Mio. t Mais diese 22,00 Mio.t vom Weltmarkt einführen, um ihren Maisverbrauch von 82,10 Mio. t (77,90 Mio. t Eigenverbrauch und 4,20 Mio. t Export) decken zu können.

Knappe Maisbilanzen bei Gruppe der Exporteure mit Ausnahme der USA

Beim Mais bringen es entgegen dem weltweiten Schnitt von 26,37% die Exporteure (Argentinien, Brasilien, Russland, Südafrika und Ukraine) auf 11% Endlageranteil an ihrem Verbrauch, wobei es in den USA 15% und bei den anderen zusammen gerade einmal 5% sind. An Mais hält China 69% seines Jahresverbrauchs vorrätig, die EU im Verglich dazu 9%. Die EU muss bei einer Eigenproduktion von 60,10 Mio. t Mais 22,00 Mio.t vom Weltmarkt einführen, um ihren Maisverbrauch von 82,10 Mio. t (77,90 Mio. t Eigenverbrauch und 4,20 Mio. t Export) decken zu können. Die Maisernte Brasiliens mit unverändert 124,00 Mio. t - ebenso übrigens wie die von Sojabohnen mit nur minus 1,00 Mio. t auf 155,00 Mio.t - schätzt das USDA trotz der widrigen Ertragslage vergleichsweise optimistisch.

Endlager von Ölsaaten und Sojabohnen wachsen - Zunahme aber nach unten revidiert

Wachsende Endbestände - wenngleich auch nicht so stark wie in der Vormonatsprognose - sagt der Report ebenso für Ölsaaten und im Speziellen für Sojabohnen voraus. Die Sojaendlager werden nun um 1,76 Mio. t kleiner mit einem Aufbau um 12,12 Mio. t auf 114,27 Mio. t geschätzt. Die Reduktion geht vor allem auf eine niedrigere Endlagerschätzung für Brasilien zurück, während der Der Gutteil des globalen Lageraufbaus aus das Konto Argentiniens geht, dessen Sojaproduktion sich nach der vorjährigen Missernte auf 50,00 Mio. t verdoppeln soll, und auf das Chinas, dessen Importe im Monatsvergleich um 3,00 Mio. t auf 105,00 Mio. t nach oben revidiert werden. Auch die USA verzeichnen als Folge eines im Jahresabstand deutlich schwächeren Sojabohnenexports einen Bestandszuwachs.

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