Oktober-WASDE: Globaler Lagerabbau bei Weizen sowie Lageraufbau bei Mais und Soja größer geschätzt
Weizenernten Kanadas, der USA und des Irans nach unten und Export der EU nach oben revidiert
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA schätzt in seinem WASDE-Bericht zu den globalen Getreide-Versorgungsbilanzen vom 12. Oktober den weltweit erwarteten Abbau der Weizenbestände im Wirtschaftsjahr 2021/22 sowie den Lageraufbau bei Mais und Sojabohnen größer ein als im Vormonatsbericht.
Demnach soll die weltweite Weizenernte um 4,41 Mio. t kleiner ausfallen als in der September-Schätzung und die des Vorjahres nur mehr um 1,13 Mio. t übertreffen. Demgegenüber steigt der Verbrauch im Jahresabstand um 5,88 Mio. t und stehen auch um 4,2 Mio. weniger Anfangsbestand aus der Saison 2020/21 zu Buche, sodass das weltweite Weizenangebot gegenüber dem Vorjahr um 5,29 Mio. t schrumpft und in der Bilanz 11,8 Mio. t Weizen zur Deckung des aktuellen Bedarfs fehlen und die Endbestände um diese Menge schrumpfen. Zwar liegen dann am Ende von 2021/22 noch immer 35,22% des globalen Jahresverbrauchs an Weizen auf Lager, aber mehr als Hälfte davon - 50,87% - in China, während die bei den für die Weltversorgung wichtigen Exporteuren (Argentinien, Australien, EU, Kanada, Russland, Ukraine und USA) nur 17,68% ausmachen und nur 6,21% des weltweiten Verbrauchs decken können. Der EU werden am Ende des Wirtschaftsjahres auch nur 9,88% ihres Weizenbedarfs als Reserve überbleiben, während die Importeure auf der Welt 54,47% ihres Jahresbedarfes horten.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - Oktober 2021
2019/20 | 2020/21 vorläufig |
2021/22 Prognose |
2021/22 zu Vormonat |
2021/22 zu 20/21 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 762,33 | 774,74 | 775,87 | -4,41 | +1,13 |
Angebot | 1043,10 | 1069,52 | 1064,23 | -8,61 | -5,29 |
Verbrauch | 748,31 | 781,17 | 787,05 | -2,58 | +5,88 |
Endbestand | 294,79 | 288,36 | 277,18 | -6,04 | -11,18 |
Bestand zu Vorjahr |
+14,20 | -6,43 | -11,18 | +1,84 | +4,75 |
Ratio stock/use | 39,39% | 36,91% | 35,22% | -0,65% | -1,69% |
Mais | |||||
Ernte | 1118,62 | 1115,50 | 1198,22 | +0,45 | +82,72 |
Angebot | 1441,18 | 1421,59 | 1488,21 | +3,96 | +66,62 |
Verbrauch | 1135,09 | 1131,61 | 1186,46 | -0,16 | +54,85 |
Endbestand | 306,09 | 289,99 | 301,74 | +4,11 | +11,75 |
Bestand zu Vorjahr |
-16,47 | -16,10 | +11,75 | +0,60 | -4,35 |
Ratio stock/use | 26,97% | 25,63% | 25,43% | +0,35% | -0,20% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2675,87 | 2707,56 | 2780,53 | -4,41 | +72,97 |
Angebot | 3485,18 | 3520,68 | 3573,68 | -8,61 | +53,00 |
Verbrauch | 2672,06 | 2727,53 | 2785,37 | -2,58 | +57,84 |
Endbestand | 813,12 | 793,15 | 788,31 | -6,04 | -4,84 |
Bestand zu Vorjahr |
+3,81 | -19,97 | -4,84 | -1,37 | -15,13 |
Ratio stock/use | 30,43% | 29,08% | 28,30% | +0,04% | -0,78% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 339,89 | 365,26 | 385,14 | +0,72 | +19,88 |
Angebot | 453,99 | 460,74 | 484,30 | +4,80 | +23,56 |
Verbrauch | 358,40 | 362,56 | 377,27 | -1,10 | +14,71 |
Endbestand | 95,48 | 99,16 | 104,57 | +5,68 | +5,41 |
Bestand zu Vorjahr |
-18,62 | +3,68 | +5,41 | +1,60 | +1,73 |
Ratio stock/use | 26,64% | 27,35% | 27,72% | +1,58% | +0,37% |
eizenernten Kanadas, der USA und des Irans nach unten revidiert - Mehr EU-Export
Die Erntezahlen revidiert das USDA zum Vormonat vor allem für das von Dürre heimgesuchte Kanada um 2 Mio. t (21 Mio. t nach 35,18 Mio. t im Vorjahr) sowie für die USA um 1,39 Mio. t (44,79 Mio. t nach 49,75 Mio. t im Vorjahr) und den Iran um 1,5 Mio. t nach unten.
Damit sollen sich Kanadas Weizenausfuhren gegenüber dem September-Bericht um 2 Mio. t auf 15 Mio. t verringern, die Australiens sollen demgegenüber um 0,50 Mio. t auf 23,50 Mio. und die der EU ebenfalls um 0,50 Mio. t auf 35,50 Mio. t zulegen. Die Union löst damit Russland als Weizenexporteur Nummer eins auf der Welt ab, nachdem das USDA die Exportprognose des Schwarzmeerlandes bei 35,00 Mio. t belässt.
Damit sollen sich Kanadas Weizenausfuhren gegenüber dem September-Bericht um 2 Mio. t auf 15 Mio. t verringern, die Australiens sollen demgegenüber um 0,50 Mio. t auf 23,50 Mio. und die der EU ebenfalls um 0,50 Mio. t auf 35,50 Mio. t zulegen. Die Union löst damit Russland als Weizenexporteur Nummer eins auf der Welt ab, nachdem das USDA die Exportprognose des Schwarzmeerlandes bei 35,00 Mio. t belässt.
Mais- und Sojabohnenendlager nehmen stärker zu als bisher erwartet
Im Gegensatz zum Weizen sagt das USDA für 2021/22 nunmehr einen stärkeren globalen Lageraufbau bei Mais und Sojabohnenvoraus als bisher. Bei beiden sehen die Washingtoner Experten etwas größere Ernten und einen kleineren Verbrauch als vor einem Monat. Die Ernten der EU (vor allem Polens), Serbiens und der USA werden angehoben, die der Ukraine etwas gesenkt, womit dieser Lieferant der EU auch weniger exportieren kann. Vor allem China soll seinen Anteil an den weltweiten Maisreserven noch weiter - auf 69,32% - aufstocken, obwohl es um 2 Mio. t weniger importieren dürfte als in der Vorsaison. Am Sojabohnenmarkt wird der weltgrößte Importeur, das Reich der Mitte, dementgegen noch aktiver und dürfte 2021/22 mit 101 Mio. t um 2 Mio. t mehr am Weltmarkt einkaufen als vor Jahresfrist.